Zurück
Semester | Herbstsemester 2007 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Brigitte Röder (brigitte.roeder@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Ein Blick in die Printmedien, Freizeitparks, auf den Buchmarkt oder in die Fernsehprogramme zeigt: Archäologie ist nahezu omnipräsent und äusserst populär. Die Freude der ArchäologInnen über die hohe gesellschaftliche Präsenz und Popularität ihres Faches ist jedoch getrübt: Das Bild, das in der Öffentlichkeit von Archäologie gezeichnet wird, widerspricht häufig der Selbstwahrnehmung und provoziert entsprechende Abgrenzungsbedürfnisse und Frustrationen beispielsweise wenn zur Kenntnis zu nehmen ist, dass Erich von Däniken weltweit als der bekannteste Archäologe gilt. Hinzu kommt, dass sich die zunehmende gesellschaftliche Beliebtheit des Faches bei den archäologischen Institutionen keineswegs finanziell auszahlt im Gegenteil: Kantonsarchäologien und Museen sind mit sinkenden, bestenfalls eingefrorenen Budgets konfrontiert, und an den Universitäten stehen die archäologischen Orchideenfächer unter wachsendem Druck, ihre Berechtigung und Relevanz immer wieder unter Beweis zu stellen. Diese Diskrepanz hat verschiedene Hintergründe, die es zu behandeln und zu reflektieren gilt. Dazu gehören bestimmte Konzepte und Bilder, die ArchäologInnen von Wissenschaft, Öffentlichkeit, der Konstruktion und Popularisierung von Wissen und ihrer Rolle dabei haben. Ein weiterer Aspekt ist die Unsicherheit der meisten ArchäologInnen darüber, was die Leute auf der Strasse ausser Schätzen, Abenteuer und Exotik an ihrem Fach interessiert, welche Relevanz archäologische Forschung für das Hier und Heute hat, und wie man diese erfolgreich vermitteln kann. Diese Punkte wiederum werfen die Frage auf, welche gesellschaftlichen Funktionen Archäologie ganz generell hat, und wie sich die Institutionen und die einzelnen ArchäologInnen zu ihnen positionieren. Auf die Beschäftigung mit den Spielarten und Hintergründen des Verhältnisses Archäologie und Öffentlichkeit folgt ein praktischer Teil, der es ermöglicht, konkrete Formen der Öffentlichkeitsarbeit durch den Besuch entsprechender Institutionen und Inputs von PraktikerInnen kennen zu lernen. Des Weiteren geht es beim praktischen Teil darum, eigene Konzepte und Kompetenzen für archäologische Öffentlichkeitsarbeit zu entwickeln und diese in kleinen Projekten z. B. in Form einer Medienmitteilung, eines Info-Flyers oder eines Veranstaltungskonzeptes zu erproben und zur Diskussion zu stellen. Die Veranstaltung soll dazu anregen, das Verhältnis Archäologie und Öffentlichkeit neu zu denken (vgl. Nowotny et al. 22005). Sie soll Mut machen und Kompetenzen vermitteln, um selbst eine aktive Rolle im Wechselspiel von Wissenschaft und Gesellschaft einnehmen zu können. |
Lernziele | Lernziele: - verschiedene Dimensionen der Wechselwirkungen zwischen Archäologie und Öffentlichkeit kennen lernen, reflektieren und einen eigenen Standpunkt dazu entwickeln - konkrete Formen der Öffentlichkeitsarbeit in der Praxis kennen lernen - eigene Konzepte und Kompetenzen für archäologische Öffentlichkeitsarbeit entwickeln und in einem kleinen Projekt umsetzen |
Literatur | Garret F. Fagan (Hg.) (2006) Archaeological fantasies: how pseudoarchaeology misrepresents the past and misleads the public. London. Cornelius Holtorf (2005) From Stonehenge to Las Vegas. Archaeology as popular culture. Walnut Creek. Cornelius Holtorf (2007) Archaeology is a brand! The meaning of archaeology in contemporary popular culture. Oxford. Helga Nowotny/Peter Scott/Michael Gibbons (22005) Wissenschaft neu denken. Wissen und Öffentlichkeit in einem Zeitalter der Ungewissheit. Weilerswist. Archäologische Informationen 17/1 und 17/2, 1994: diverse Beiträge zum Thema "Archäologie in Medien und Öffentlichkeit" |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Praktische Archäologie (Bachelor Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (Studienbeginn vor 01.08.2007)) Modul Praktische Archäologie (Bachelor Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie) Modul Rezeption der Antike und Wissenschaftsgeschichte (Master Studiengang: Altertumswissenschaften (TMA)) Modul Rezeption der Antike und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kulturwissenschaft der Antike) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, studiendekanat-philnat@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Institut für Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA) |