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20619-01 - Seminar: Bürgerliches Trauerspiel 3 KP

Semester Herbstsemester 2008
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Elsbeth Dangel Pelloquin (elsbeth.dangel-pelloquin@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Um die Mitte des 18. Jahrhunderts bildet sich im deutschsprachigen Raum – angeregt durch europäische, besonders durch englische Vorbilder – das Bürgerliche Trauerspiel als neuer Dramentypus heraus, der die klassische Tragödienform transformiert, und dabei sowohl Dramenpersonal, tragödienfähige Konstellationen und Themen, als auch die gattungspoetischen Implikationen der Tragödie umgestaltet. Lessings frühes Drama Miss Sara Sampson von 1755 eröffnet das neue Gattungsparadigma, dessen literar- und sozialhistorische Voraussetzungen, dessen formale Stoßrichtung und dessen Wirkungsabsicht wir auf der Folie von Lessings späteren theoretischen Schriften zum Theater (Briefwechsel über das Trauerspiel, Hamburgische Dramaturgie) untersuchen wollen. Dieses frühe Drama soll zunächst befragt werden auf die vielseitigen (moralischen, psychologischen und religiösen) Diskurse, die es aufnimmt und bearbeitet, auf Geschlechterkonzepte, Familienstruktur und dialogisches Verhalten, die es anbietet, und auf seine dramatischen und sprachlichen Innovationen, die das neue Gattungsparadigma begründen. Daran schließen sich weitere Dramen des 18. Jahrhunderts an, einmal Lessings Trauerspiel Emilia Galotti von 1772, zum anderen Dramen des Sturm und Drang – Wagners Kindermörderin (1776), Lenz’ Soldaten (1776) und Schillers Kabale und Liebe (1784) –, die sich viel radikaler als Lessing von den tradierten Gattungskonventionen und normativen Poetiken lossagen. Und schließlich soll ein Ausblick die Gattung ins frühe und späte 19. Jahrhundert – Hebbels Maria Magdalena (1843) und Schnitzlers Liebelei (1895) –weiterverfolgen.
Lernziele siehe Inhalt
Literatur Bitte anschaffen:
Gotthold Ephraim Lessing: Miss Sara Sampson. Ditzingen: Reclam 1998.
Gotthold Ephraim Lessing: Emilia Galotti. Ditzingen: Reclam 2001.
Friedrich Schiller: Kabale und Liebe. Ditzingen: Reclam 2006.
Heinrich Leopold Wagner: Die Kindermörderin. Ditzingen: Reclam 2002.
Jakob Michael Reinhold Lenz: Die Soldaten. Ditzingen: Reclam 2005.
Friedrich Hebbel: Maria Magdalena. Ditzingen: Reclam 2005.
Arthur Schnitzler: Liebelei. Ditzingen: Reclam 2002

Zur Einführung:
Christian Rochow: Das bürgerliche Trauerspiel. Ditzingen: Reclam 1999.
Karl S. Guthke: Das deutsche bürgerliche Trauerspiel. Stuttgart: Metzler 2006.
Franziska Schößler: Einführung in das bürgerliche Trauerspiel und das soziale Drama. Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft 2003.
Bemerkungen Literatur vor 1850

 

Teilnahmebedingungen Die Teilnahme an diesem Seminar setzt den erfolgreich absolvierten Besuch der Proseminare voraus (vgl. BA-Wegleitung Deutsche Philologie,
Kap. VI.7.)
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Deutsches Seminar

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