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20609-01 - Seminar: Aristophanes, Wolken: Sokrates als Vorsokratiker und Sophist im Theater 3 KP

Semester Herbstsemester 2008
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Wolken, ursprünglich an den Dionysien des Jahres 423 v. Chr. aufgeführt, stellen einen besonders interessanten Text der Alten Komödie dar, da Aristophanes hier vorsokratische und zeitgenössische griechische Philosophie als intertextuelle Referenz für sein karnevaleskes Experiment verwendet. Ein Bauer geht wegen der Verschwendungssucht und Schuldenmacherei seines halbaristokratischen Sohnes in seiner finanziellen Not in die Denkfabrik des Sokrates zur Schule, mit der Hoffnung, dass er dort die Kunst des rhetorischen Wortverdrehens erlerne. Als er sich selbst als zu dumm erweist, schickt er seinen Sohn dort zum Unterricht: das Resultat einer solchen Erziehung erweist sich freilich für den Vater als verheerend. Sokrates' Karikatur als Vertreter vorsokratischer Kosmologie, Atheist, Spezialist der spitzfindigen Rede und Herr der beiden Logoi ist ein meisterhaftes Konstrukt der gesamten zeitgenössischen Kultur Athens in komischer Verzerrung.
Die Wolken sind damit ein besonders reizvoller Text, Alte Komödie als Gattung und ihre intermediale Wirkweise des Einlesens aller Diskurse in Form eines theatralen und performativen Ereignisses zu verstehen.
Lernziele - philologische und historisch-kritische Lektüre des Texts
- Vertrautwerden mit wichtigen Forschungsproblemen
- Vertrautwerden mit Metrik und Chorproblemen
- Einsicht in die generische Kompositionsweise und in den intertextuellen Bezug auf die zeitgenössische Philosophie: Sokrates, Sophistik, Vorsokratik
Literatur Text:
Wilson, N. G.: Aristophanis fabulae, I, Oxford 2007 oder
Coulon, V.: Aristophane, I, Paris 1923

Komm.:
Aristophanes, Clouds, ed. with introd. and comm. by K. J. Dover, Oxford 1968, Paperback 1989
Clouds, edited with translation and notes by A. H. Sommerstein (The Comedies of Aristophanes 3), Warminster 1982
Aristofane. Le Nuvole, a cura di G. Guidorizzi, Milano 1996

Sekundärliteratur:
Auffarth C.: Ein seltsamer Priester und seine Jünger. Typisches und Charakteristisches im Bühnen-Sokrates des Aristophanes, in: K. Pestalozzi (Hrsg.), Der fragende Sokrates (Colloquium Rauricum 6), Stuttgart/Leipzig 1999, 77-97
Bierl, A.: Alt und Neu bei Aristophanes (unter besonderer Berücksichtigung der Wolken), in: A. von Müller, J. von Ungern-Sternberg (Hrsg.), Die Wahrnehmung des Neuen in Antike und Renaissance (Colloquium Rauricum 8), München/Leipzig 2004, 1-24
Nussbaum, M..: Aristophanes and Socrates on Learning Practical Wisdom, Yale Classical Studies 26, 1980, 43-97
Bemerkungen Das Seminar ist auch besonders für Studierende der Religionswiss. und Philosophie (aber nur mit Griechischkenntnissen) geeignet; besonders auch Doktorierenden, Magistrierenden als Forschungsseminar empfohlen.
Auch Teil des Zertifikats: Literatur und Religion: Mythopoetik und Ancient Greek and Modern Theater & Performance Studies
Der Text sollte möglichst schon in den Semesterferien gelesen werden.
Weblink http://pages.unibas.ch/klaphil/griech/ho

 

Teilnahmebedingungen möglichst Griechisches Proseminar
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Griechische Literaturwissenschaft & Literaturgeschichte (Master Studienfach: Griechische Philologie)
Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaft)
Modul Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul Rhétoriques et cultures (Master Studiengang: Etudes françaises et francophones)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung regelmässige und aktive Teilnahme, mehrere Kurzreferate zu einer Textstelle oder zu einem Thema
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Seminar für Klassische Philologie

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