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Semester | Herbstsemester 2008 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Matthias Schmidt (matthias.schmidt@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Haydn äuβerte zuweilen, er hätte, anstatt der vielen Quartetten, Sonaten und Symphonieen [sic], mehr Musik für den Gesang schreiben sollen, denn er hätte können einer der ersten Opernschreiber werden. (Georg August Griesinger, Biographische Notizen über Joseph Haydn, Leipzig 1810, S. 118). Joseph Haydns umfangreiches Opernschaffen in der Zeit zwischen 1751 und 1796 sind 26 Kompositionen für Musiktheater belegt rückt in Musikpraxis und Musikforschung erst in jüngerer Zeit vermehrt ins Blickfeld. Das Seminar möchte sich dieser immer noch wenig bekannten Seite Haydns auf verschiedenen Wegen annähern: Zunächst soll es darum gehen, mit dem musikdramatischen Werk Haydns vertraut zu werden und die musikalischen Mittel, die er in den verschiedenen relevanten Gattungen - von der dominierenden italienischen Oper (seria und buffa) über Intermezzi bis hin zu deutschen Singspielen vor dem Hintergrund zeitgenössischer Entwicklung des Musiktheaters einzuordnen. Ausgehend von kulturwissenschaftlichen Überlegungen sollen die Kompositionen Haydns musikanalytisch betrachtet und gesamthaft schliesslich auch personalstilistisch eingeordnet werden (etwa im Hinblick auf die Wechselbeziehung zum Instrumentalwerk). Zu berücksichtigen ist dabei, dass die Opern Haydns fast ausnahmslos für den Hof der Esterhazy konzipiert und auf die dortigen Aufführungsbedingungen zugeschnitten wurden: Haydn war mithin Auftragsarbeiter, der den Ansprüchen zur Selbstdarstellung seines Dienstherrn gerecht werden musste. Dieser in der Spätzeit seiner Anstellung bereits anachronistischen Rahmen für Haydns Musiktheater erscheint unerlässlich für ein zeitgemässes Verständnis seines Opernschaffens. Weiterhin soll auf die Ausstattung und Besetzung der Haydnschen Opernaufführungen eingegangen werden. Hier bietet umfangreiches Archivmaterial einen unmittelbaren Einblick in Besetzung des Orchesters und der Gesangsrollen, Gestaltung der Kostüme, Requisiten und Bühnenbilder und nicht zuletzt in den Aufbau der bespielten Opernhäuser. |
Literatur | Denes Bartha / Laszlo Somfai, Haydn als Opernkapellmeister. Die Haydn-Dokumente der Esterhazy-Opernsammlung, 2 Bde., Budapest Mainz 1960 Rebecca Green, Representing Aristocracy: The Operatic Haydn and Le pescatrici, in: Haydn and His World, hrsg. v. Elaine Sisman, Princeton 1997, S. 154-200 |
Bemerkungen | Das Seminar findet als Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Basel und der Schola Cantorum Basiliensis statt. Im Rahmen der Veranstaltung ist während des Semesters eine Exkursion geplant; eine frühzeitige Anmeldung zum Seminar ist daher wünschenswert. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Historischer Bereich III (17. und 18. Jahrhundert) (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft) Modul Historischer Bereich III (17./18. Jhd.) (Master Studienfach: Musikwissenschaft) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Zum Erwerb von Kreditpunkten ist neben regelmässiger Teilnahme ein Referat zu halten. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Musikwissenschaftliches Institut |