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Semester | Frühjahrsemester 2009 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Manfred Koch (manfred.koch@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Mit zwei schmalen Gedichtbänden wurde Ingeborg Bachmann in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts berühmt, ein neuer Stern am deutsche Poetenhimmel sei aufgegangen, schrieb ein Kritiker euphorisch über ihre Sammlung Die gestundete Zeit (1953). Die sofort einsetzende Mythisierung der Autorin man sah in ihr die schlechthin weibliche Dichterin war dafür verantwortlich, dass Bachmanns Hinwendung zur Prosa um 1960 auf erheblichen Widerstand im Literaturbetrieb stiess. Reich-Ranicki sprach angesichts ihres Erzählbandes Das dreissigste Jahr (1961) von einer gefallenen Lyrikerin. Später hat die Erhebung Bachmanns zu einer Ikone des Feminismus und die damit verbundene Konzentration auf ihr Todesarten-Projekt zu einer kompletten Verlagerung des Interesses geführt: phasenweise war nun von der Lyrikerin Bachmann kaum mehr die Rede. Erst seit etwa zehn Jahren findet das Frühwerk wieder grössere Beachtung; entscheidende Impulse gingen dabei von biographischen Entdeckungen und neuen Studien über ihre geheimnisumwobene Beziehung zu Paul Celan aus. Der Schwerpunkt des Seminars liegt auf der genauen Lektüre ausgewählter Bachmann-Gedichte aus den Jahren 1953 1968 (die Kursbuch-Gedichte) gewidmet. Leitfragen werden sein: das Verhältnis von Hermetik und politischer Aussage; Bachmann-Celan: Liebesdialog in Gedichten; Bachmanns Tendenz zu zyklischer Dichtung. Am Ende werden wir vier Erzählungen aus Das dreissigste Jahr daraufhin untersuchen, wie Verfahren der Lyrikerin Bachmann in der Prosa aufgenommen, weitergeführt, variiert werden. |
Lernziele | Lyrikinterpretation, Interpretation von Erzählwerken; Reflexion des Verhältnisses Biographie Werk; Debatten der deutschen Nachkriegsliteratur (engagierte Literatur vs. poésie pure; Lyrik nach Auschwitz). |
Literatur | Empfehlenswert ist die Anschaffung der vierbändigen Werkausgabe im Piper-Verlag (Hg. v. C. Koschel u.a.), ansonsten gibt es die Gedichte und die Erzählungen auch in preiswerten Einzelbänden. Wer sich einen ersten Überblick über die Forschung verschaffen will, sollte das Bachmann-Handbuch (hg. v. Monika Albrecht u. Dirk Göttsche. Stuttgart/Weimar 2002) konsultieren; dort finden sich auch Hinweise auf die wichtigste Sekundärliteratur. Die Seminarteilnehmer sollten ausserdem vertraut sein mit dem jüngst erschienen Briefwechsel Bachmann/Celan (Frankfurt/M.: Suhrkamp 2008). |
Bemerkungen | Literatur nach 1850. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über ISIS erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Als Leistungsnachweis dient ein Referat mit anschliessender schriftlicher Ausarbeitung. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |