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21364-01 - Seminar: Roland Barthes: Die Vorbereitung des Romans (Forschungsseminar) 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2009
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Der Titel seiner letzten beiden Vorlesungen 1978/79 und 1979/80 am Collège de France, „Die Vorbereitung des Romans“, birgt den Doppelsinn dessen, was Roland Barthes als Literatur-Wissenschaft verstanden hat: daß die wissenschaftlich-objektivierende Beschäftigung mit Literatur nicht auf den subjektiv-praktischen Vollzug verzichten kann. Ob in der ideologiekritischen Demaskierung der Literaturwissenschaft und der Analyse der Alltagsmythen, ob in der semiologischen Theoriebildung und der strukturalen Analyse oder ob in der Selbstreflexion des Schreibenden und im intimen Tagebuchbekenntnis, immer von neuem spüren Barthes’ Bücher und seine Lehre das je und je unverwechselbare Moment der Literatur auf: die Geschichte in der Ideologie, die Schreibweise (écriture) im Werk, den Körper in der Sprache, das „punctum“ im „studium“, den Affekt in der Wahrheit. In der letzten Vorlesung erreicht Barthes die größtmögliche Annäherung an einen seiner Leitsätze, daß ein Text wirklich zu lesen (zu verstehen, zu interpretieren) letztlich bedeutet, ihn (noch einmal) zu schreiben. – Die Arbeit im Forschungsseminar besteht neben dem möglichst genauen Nachvollzug der Schreib , Sprech und Denkbewegung ausgewählter Passagen der Vorlesung in der gleichzeitigen biobibliographischen Annäherung an den Vorlesungstext, der Bezugsherstellung zur Roman-, Erzähl und Schreibtheorie und schließlich der Reflexion des eigenen Zugangs zu und Umgangs mit literarischen Texten. Insbesondere letzteres kann vorzugsweise in Form von (bewertbaren) Essays geschehen, die nur insofern ‚barthesianisch‘ sein sollen, als sie unverwechselbar sind.
Lernziele Aus der intensiven Beschäftigung mit einem ‚unfertigen‘ Text und den notwendigen Einblicken in das Gesamtwerk von Roland Barthes erwerben die Studierenden ein Wissen über ein Gespür für das gegenseitige Bedingungsverhältnis von Subjektivität und Objektivität im Erkenntnisprozeß der Literatur Wissenschaft.
Literatur – Roland Barthes, Die Vorbereitung des Romans. Vorlesung am Collège de France 1978–1979 und 1979–1980 (2003), herausgegeben von Éric Marty, Textherstellung, Anmerkungen und Vorwort von Nathalie Léger, aus dem Französischen von Horst Brühmann, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008.
– Ottmar Ette, Roland Barthes. Eine intellektuelle Biographie, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1998.
Bemerkungen Literatur nach 1850. Das Seminar kann auch im Lizentiatsstudium als Oberseminar belegt werden. Erwartet wird die Bereitschaft zur intensiven gemeinsamen Erarbeitung komplexer Inhalte und einer schwierigen Textform in intensiver Lektüre und Diskussion. Die Lektüre der ersten Vorlesung, S. 27–207, ist Vorbedingung für die Teilnahme. Hörer können nach Absprache zugelassen werden.

 

Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Als Leistungsnachweis wird ein Referat mit schriftlich dokumentierten Ergebnissen bewertet.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Deutsches Seminar

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