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21482-01 - Vorlesung: Form und Spiel. Literaturtheater im 18. Jahrhundert 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2009
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Alexander Honold (alexander.honold@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Für die Entwicklung der dramatischen Literatur markiert die Einrichtung stehender Bühnen und fester Ensembles im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts einen markanten Einschnitt. Aus dem freien Spiel herumziehender Schauspielertruppen unter Leitung eines selbständigen Prinzipals, wie es sich noch in Wilhelm Meisters theatralischer Sendung noch beschrieben findet, wird ein vom Hofe finanziertes und vom bürgerlichen Publikum getragenes Literaturtheater, in dem Autoren die Kontrolle über ihr Eigentum am Werk und über die Texttreue der Aufführungen beanspruchen. Zurückgedrängt wird durch diese Institutionalisierung das szenische, von Stegreifeinlagen angereicherte Spektakel und seine flankierenden Reize von Mimik, Gestik und Musik. Statt dessen orientiert sich die Dramenliteratur der Klassiker an den antiken Gattungsgesetzen der Tragödie und dem sprachästhetischen Ideal der verspoetischen Durchgestaltung von Figurenreden, es ersetzt Spiel durch Form. Doch in einer Gegenbewegung zu dieser literarischen Domestizierung des einst öffentlichen, komödiantischen Spektakels etablieren sich im ‚Innern’ der klassischen Form neue Keimzellen des improvisierenden Spiels: sei es durch innovative Kreuzung und Vermischung von Gattungsmustern, durch intermediale Erweiterungen und Spiel-im-Spiel-Einlagen oder auch durch die metaleptische Überschreitung des theatralen Rahmens. Die Vorlesung versucht, diese Doppelbewegung: hin zum verspoetisch und gattungsästhetisch durchgeformten Literaturtheater, zurück zur Spielfreude des komödiantischen Steigreiftheaters, anhand der Dramenliteratur von Lessing bis Kleist nachzuzeichnen.
Literatur Zur einführenden Lektüre und literaturgeschichtlichen Vorbereitung empfohlen: Goethe: Wilhelm Meisters theatralische Sendung (diverse TB-Ausgaben). Peter-André Alt: Klassische Endspiele. Das Theater Goethes und Schillers. (C. H. Beck 2008)
Bemerkungen Kann auch im BA-Studium für „frei wählbare Lehrveranstaltungen“ und für den „komplementären Bereich“ angerechnet werden.
Literatur vor 1850.

 

Teilnahmebedingungen Keine
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Grundstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch)
Grundstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I)
Hauptstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch)
Hauptstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I)
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (Bachelor Studienfach: Nordische Philologie)
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Nordistik (MA) (Master Studienfach: Nordische Philologie)
Interphilologische Lehrveranstaltungen für die Slavistik (Master Studienfach: Slavistik)
Interphilologisches Angebot: Allgemeine Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Extending the View (Literary and Cultural Studies) (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul Refining Skills in Literature and Culture (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul Research Skills in English Linguistics or Literature (Master Studienfach: Englisch)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Deutsches Seminar

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