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22014-01 - Vorlesung: Internetrecht 8 KP

Semester Frühjahrsemester 2009
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Sabine Gless (sabine.gless@unibas.ch, BeurteilerIn)
David Rosenthal (david.rosenthal@unibas.ch)
Inhalt Aufbau der Veranstaltung

Insgesamt werden 15 Sitzungen angeboten.

1. Einführung
- Herausforderungen des Internets aus rechtlicher Sicht - Fallstudie
[Ausblick auf die verschiedenen, zu behandelnden Rechtsgebiete sowie Auslegeordnung der verschiedenen relevanten Rechtsbereiche etwa am Beispiel eines E-Commerce-Projekts; Sinn und Sinnlosigkeit einer Vereinheitlichung des Rechts im Bereich des Inter-nets (z.B. Cybercrime Convention)]
oder Auswirkungen von nationalen Gesetzten auf IT, Bsp. Sarbanes-Oxley Act

- Welches Recht gilt (aus Schweizer Sicht) im Internet? - Fallstudie
[Im strafrechtlichen, privatrechtlichen und öffentlichrechtlichen Bereich; hierbei muss auch schon der Gerichtsstand diskutiert werden, jedenfalls im privatrechtlichen Bereich, weil das Recht des Forums das anwendbare Recht bestimmt; andere Regulierungsmodelle wie z.B. im Falle von Domain-Namen]


2. Verantwortlichkeit im Internet
- Wer sind die Beteiligten? Formen der Verantwortlichkeit? [Urheber, Mitarbeiter, Pro-vider aller Arten, Eltern/Kinder, weitere Beteiligte; zivil- und strafrechtliche Verantwortlich-keit und deren praktische Bedeutung; administrative Sanktionen]

- Wer haftet strafrechtlich und wofür? Wie kann die Verantwortlichkeit beschränkt werden? [Urheber, Provider, etc.] - Fallstudie

- Wer haftet zivilrechtlich und wofür? Wie kann die Verantwortlichkeit beschränkt werden? [Urheber, Provider, etc.; Wirksamkeit von Disclaimern] - Fallstudie


3. Rechtspositionen im Internet
- Schutz von immateriellen Vermögenswerten [Urheberrecht, Leistungsschutzrechte; ggf. Patentschutz] (copyright vs. copyleft; strong
copyleft vs. weak copyleft; Kompatibilität von unterschiedlichen Open Source
Software-Lizenzmodellen, etc.).

- Schutz des Marktauftritts [Markenrecht, Domain-Namen-Recht, Lauterkeitsrecht]

- Schutz von Infrastrukturen und materiellen Vermögenswerten [Vermögensdelikte]

- Schutz der Privatsphäre und Schutz von Geheimnissen [Datenschutz, Geheimnis-schutz, Spionage; Spamming; Ehrverletzungen]

- Schutz öffentlicher Interessen [Kinderpornographie im Internet, etc.]

- Vertragliche Vereinbarungen [Verträge im Internet]


4. Rechtsdurchsetzung im Internet
- Durchsetzung am Beispiel eines (imaginären) Strafverfahrens [Vorgehensweise, Zu-ständigkeiten, etc.]

- Möglichkeiten zur Ermittlung des Sachverhalts und Beweisführung vor Gericht [Te-lefonüberwachung, Computer-Überwachung, Beweissicherung, verdeckte Ermittlung, etc.; Beweisrecht]

- Herausforderungen des Internets in der Rechtsdurchsetzung [Internationalität, Ano-nymität; Beispiele: Ehrverletzung, Internet-Betrüger und andere Cyber-Kriminelle, Spam-ming; Amts- und Rechtshilfe]

- Instrumente der Informatik zur besseren Rechtsdurchsetzung im Internet [Beispiel: Digitale Signaturen]


5. Abschlussveranstaltung
- Internet-Recht und Internet-Visonen-- Faktizität und normative Orientierung aus Sicht der Rechtswissenschaft
Bestandesaufnahme
Wie nehmen Rechtswissenschaft und Rechtsprechung das Internet wahr?
Welche Internet-Visionen resp. welche Regelungsmodelle legen sie zugrunde?
Stichworte: Barlows Cyberspace; Unabhängigkeitserklärung von 1996, cluetrain (Internet als ökonomischer Transmissionsriemen, FSF, EFF, Dystopien, cyberpunk

- Internet-Recht und Internet-Visonen -- Faktizität und normative Orientierung aus Sicht der Rechtswissenschaft
Wie nehmen Informatiker Rechtswissenschaft und Rechtsprechung zum Internet wahr?
Welche Internet-Visionen resp. welche Regelungsmodelle legen sie zugrunde?
Stichworte s.o.
Welche Fragen drängen sich aus Sicht der Informatik besonders auf?

- Rechtssetzung im und für das Internet
Wer beeinflusst die Rechtssetzung im Internet? Und wie? (Vernehmlassungen in der Schweiz)
Recht als Machtinstrument, am Beispiel Internet-Recht.
Welche Rolle spielt im Rechtsetzungsprozess die praktische Durchsetzbarkeit der Re-geln? Gibt es Evaluationsprozesse, ob resp. wie effizient Regeln durchgesetzt werden?

 

Teilnahmebedingungen - Jus-Studierende im Mastermodul (ausnahmsweise auch Fortgeschrittene im Ba-chelormodul)
- Informatik-Studierende im Masterstudiengang bzw. im Masterstudienfach
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Informatik- und Telekommunikationsrecht (Master Rechtswissenschaft)
Modul Praxis aktueller Informatikmethoden (Master Studienfach: Informatik)
Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Informatik MSc (Master Informatik 03/07)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Studierende der Rechtswissenschaften können
- nach PO 1998 Prüfungsleistungen nach Absprache abgelegt werden
- im Bachelor (Modul Schreibkompetenz) 10 KP erworben werden durch das Ver-fassen einer Seminararbeit (Prüfungsleistung nach 23 BLawO)
- im Mastermodul (Modul Informatik und Telekommunikationsrecht) 8 KP erworben werden durch Leistungen gemäss 10 MLawO)
- eine kleine oder eine grosse Masterarbeit (22 oder 30 KP) angefertigt werden ( 22 MLawO) .

Studierende der Informatik können die Veranstaltung in zwei Varianten belegen
- als Seminar (3 ECTS). Dies beinhaltet einen Seminarvortrag sowie die aktive Be-teiligung an allen Kolloquien
- als Seminar mit Projekterweiterung (3+3 ECTS). Dies beinhaltet einen Seminar-vortrag, die aktive Beteiligung an allen Kolloquien sowie das Bearbeiten eines weiterführenden Themas zum eigenen Seminarvortrag (z. B. ein Programmierpro-jekt oder die Einführung in spezielle Informatikthemen für Studierende der Rechts-wissenschaften)
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Skala 1-6 0,5
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Juristische Fakultät, studiendekanat-ius@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Juristische Fakultät

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