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23545-01 - Kolloquium: Altes Testament und Semitische Philologie 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2010
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Viktor Golinets (viktor.golinets@unibas.ch)
Hanna Jenni (hanna.jenni@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Präsentation und Diskussion von Forschung im Bereich von Altem Testament und Semitischer Sprachwissenschaft und benachbarten Gebieten.
Im Zentrum des aktuellen Kolloquiums steht die Frage nach dem interkulturellen Austausch zwischen Israel und seinen Nachbarn.

Programm:

Mi, 03.03.2010, 18:15: Dr. phil. Faried Adrom, Universität Basel: Internationale Beziehungen: Befunde aus den ägyptischen Fremdvölkerlisten.
Die pharaonischen Quellen überraschen immer wieder mit bislang unbekannten Toponymen, die in unser modernes Bild der historischen und politischen Topographie des Nahen Ostens eingepasst werden müssen. Dies betrifft nicht nur neu entdeckte Belege, sondern auch längst bekannte Texte, deren bisherige Interpretation mit zunehmender Kenntnis der historischen Karte des Nahen Ostens einer ständigen Revision bedarf. Insbesondere die so genannten Fremdvölkerlisten mit ihrer Aufreihung teils hunderter Toponyme erweisen sich hierbei als ein unerschöpfliches Arbeitsfeld. Der Vortrag stellt anhand jüngst entdeckter Namensbelege in Fremdvölkerlisten des Neuen Reiches die methodischen Schwierigkeiten bei der Auswertung einzelner Toponyme sowie der Rekonstruktion längerer Namensequenzen vor.

Mi, 17.03.2010, 18:15: Dr. phil. Matthias Müller, Universität Basel: Interlanguage im späten 2. Jt. v.Chr.: Akkadisch in Keilschrifttexten aus Ägypten.
Zwischen den verschiedenen Grossreichen respektive deren Vasallen der späten Bronzezeit ist eine rege diplomatische Korrespondenz überliefert. Grammatisch werden diese Texte als Dialekt betrachtet und unter dem Oberbegriff Peripherieakkadisch beschrieben. Im Rahmen des Vortrages soll gezeigt werden, dass die Klassifikation zumindest der Texte, die vom Hofe Ramses II. an das hethitische Herrscherpaar Hattusili II. (III.) und Puduchepa gesandt wurden, als Dialekt zu kurz greift. Stattdessen wird eine Beschreibung im Rahmen von Zweitspracherwerbsmodellen vorgestellt, die dynamischer individuelle Ab-weichungen aufzufangen vermag. Dies soll exemplarisch an einem Text vorgeführt werden.

Mi, 31.03.2010, 18:15: Dr. phil. Melanie Wasmuth, Universität Basel: Interkulturalität in der Darstellung von Herrschaft: Perser und Ägypter.
Für das achämenidische Kunstschaffen ist charakteristisch, dass Elemente der Kulturtraditionen der ver-schiedenen Regionen des Perserreiches in die Herrscher- und Herrschaftsrepräsentation integriert wurden. Im Unterschied zur Repräsentation im Kernland und wesentlich ausgeprägter als in den meisten anderen Gebieten lassen sich für Ägypten verschiedene Strategien fassen, mit Hilfe derer zum einen Aspekte der ägyptischen Königskonzeption in das persische Herrscherbild aufgenommen wurden und zum anderen das persische Königtum verständlich gemacht wurde. Im Rahmen des Vortrags sollen die relevanten Monumentkomplexe vorgestellt werden, und es soll beleuchtet werden, inwieweit es sich um gezielte Strategien zur Verständlichmachung und/oder Durchsetzung der Fremdherrschaft handelt.

Mi, 14.04.2010, 18:15: PD Dr. theol. Erich Bosshard, Universität Zürich: Die Ära der Prophetie im Alten Testament.
Die alttestamentliche Prophetie in ihrer geschichtlichen Entwicklung soll auf mögliche Begrenzungskonzepte hin befragt werden. Methodisch geht es dabei nicht um die Lokalisierung von Prophetengestalten in ihrem historischen Umfeld und nur als Mittel zum Zweck um die Entstehungszeit von prophetischen Texten. Vielmehr darum, wie Verfasser des Alten Testaments Prophetie literarisch konzipiert haben, ob die Propheten der Texte so dargestellt sind, dass durch sie eine Ära der Prophetie abgesteckt wird.

Mi, 28.04.2010, 18:15: Prof. Dr. theol. Jean-Daniel Macchi, Universität Genf: Autour de quelques exemples de l'influence de la littérature hellénistique sur le livre d'Esther.
Après avoir brièvement rappelé les principaux enjeux liés à l'interprétation du livre d'Esther, cette contribution examinera quelques exemples de parallèles existant entre le livre d'Esther et des récits présents chez Hérodote, Xénophon, Ctésias de Cnide, Plutarque. Il ressortira de cette analyse que le récit d’Esther décrit l’univers de la cour perse d'une manière similaire à ce que l'on trouve dans la littérature d'expression grecque et que les similitudes relevées ne sont pas le fruit du hasard mais s'expliquent par le fait que les auteurs de ce livre biblique connaissaient la littérature d'expression grecque. Les conséquences sur l'interprétation globale de l'oeuvre seront finalement examinées. Nous défendrons l'idée que la prise en compte de la dimension interculturelle (grec-juif) du livre d'Esther est importante pour bien en comprendre les enjeux. En outre, les conséquences de ces observations sur la datation et le contexte de production du livre seront examinées. --- A lire pour se préparer: Le livre d'Esther (Texte Massorétique). Hérodote, Histoires 3,30-32; 3,67-73; 7,133-137.

Mi, 12.05.2010, 18:15: Prof. Dr. theol. Jan Joosten, Universität Strassburg: The cultural and lingusitic background of the Septuagint.
The Septuagint is a translation of the Hebrew Bible into Hellenistic Greek. This relatively simple statement describes a rather complicated state of affairs. Since the actual Hebrew source text is not accessible, and since Hellenistic Greek is otherwise known mostly from documentary sources (not from literature), it is often very hard to distinguish, within the text of the Septuagint, between what comes from the He-brew and what reflects the requirements of the target language or the host culture. The picture is further complicated by the fact that the Septuagint presupposes, alongside the Hebrew source text and the Greek target language, an Aramaic background. Relatively little is known about this third component. But recent research has drawn attention to various features in the Septuagint that are not natural in Greek, yet cannot be explained as Hebraisms. These features are due to influence from Aramaic and seem to reflect the culture of Egyptian Judaism, which goes back to a period well before the conquest by Alexander the Great. A number of linguistic features linking the Septuagint translators to the Aramaic Judaism of the diaspora will be discussed. Common cultural features are harder to identify. Neverthe-less, several peculiarities of the Septuagint may with varying degrees of certainty be traced back to Egyptian Judaism of the Persian period.

Mi, 26.05.2010, 18:15: Pfr. Dr. theol. Jürg Luchsinger, Universität Basel: «... in seiner Phantasie!». Zur Poetik und Rhetorik der alttestamentlichen Spruchweisheit.
Lernziele Vertiefung alttestamentlich-semitistischer Kompetenzen sowie interdisziplinärer Zugang zur Umwelt des Alten Testaments.
Bemerkungen Alle Interessierten sind willkommen - auch zu einzelnen Sitzungen.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Theologie (Master Theologie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Wird zu Beginn des Semesters vereinbart.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, bester Versuch zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Theologie

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