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23599-01 - Proseminar: Heinrich von Kleist: Die Dramen (PS II) 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2010
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Manfred Koch (manfred.koch@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Kleists Dramen gehören heute mehr denn je zum festen Bestand des deutschen Bühnenrepertoires, kein anderer der grossen Autoren um 1800 erfreut sich gerade bei jungen, experimentierfreudigen Regisseuren einer vergleichbaren Beliebtheit. Der Grund liegt auf der Hand: Kleist wirkt auf fast unheimliche Weise modern, um nicht zu sagen: zeitgenössisch. Er ist ein Dramatiker des Extrems, seine Figuren sind Grenzgänger, die auch ein heutiges Publikum durch ihre unerhörte Leidenschaftlichkeit, ihre seelischen Abstürze oder ihre bestialische Grausamkeit schockieren können. Wir werden im Seminar sechs Kleist-Dramen lesen: zunächst die beiden Komödien „zum Todlachen“ ‚Der zerbrochene Krug’ und ‚Amphitryon’, dann die zwei Dramen mit den so unterschiedlichen Titelheldinnen ‚Penthesilea’ und ‚Das Käthchen von Heilbronn’, von denen Kleist gleichwohl behauptete, sie gehörten „wie das + und – der Algebra zusammen“; schliesslich die beiden „vaterländischen“ Stücke ‚Die Hermannsschlacht’ und ‚Prinz Friedrich von Homburg’. Dabei sollen Grund-Motive und -Konstellationen im Werk Kleists herausgearbeitet werden: Sündenfall; antikes und christliches Opferritual; Unsicherheit der Ich-Identität; Verwirrung der Geschlechterrollen; Individuum und Staatlichkeit (Gesetz, Recht, Gericht); Sprache und Ideologie.
Lernziele Einführung in die Dramenanalyse; Gender-Problematik; Literatur und Philosophie (die sog. „Kant-Krise“ und die vergebliche Suche nach der Einheit des Bewusstseins); Literatur und Geschichte (die ‚Hermannsschlacht’ als erstes Guerilla- und Terrorismus-Drama).
Literatur Heinrich von Kleist: Sämtliche Werke und Briefe. Hg. v. Helmut Sembdner. Zweibändige Ausgabe in einem Band. dtv-Tb 2001. Gut zur Einführung geeignet sind die beiden neueren Kleist-Biographien von Jens Bisky und Gerhard Schulz (beide München 2007). Speziell zu den Dramen: Walter Hinderer (Hg.): Interpretationen: Kleists Dramen. Stuttgart 1997 (RUB 17502). Eine ausführliche Literaturliste wird über ISIS bereitgestellt.
Bemerkungen HörerInnen auf Anfrage hin zugelassen.

 

Teilnahmebedingungen Teilnahmebeschränkung: 35 Personen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung über ISIS erforderlich
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Regelmässige aktive Teilnahme, Kurzreferat mit anschliessender schriftlicher Ausarbeitung.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Deutsches Seminar

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