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15995-01 - Seminar: Gesamtgesellschaftliche Transformationen und physische Umwelt aus ethnologischer Perspektive 3 KP

Semester Herbstsemester 2010
Angebotsmuster Jedes Herbstsemester
Dozierende Piet Van Eeuwijk (peter.vaneeuwijk@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Bedeutende gesamtgesellschaftliche Transformationen in Ländern des Südens umfassen etwa den demographischen Wandel und soziale Umgestaltungsprozesse sowie weitere Veränderungen wie Urbanisierung, gekoppelt mit Migrationsbewegungen, und den Wandel des Lebensstils. Diese aktuellen gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen verbinden sich zu einem auf empirischen Erkenntnissen beruhenden Konzept, das auch zum Beispiel in der Ethnologie Eingang gefunden hat.

Die diesen Umgestaltungen inhärente Dynamik besitzt in Gesellschaften Asiens, Afrikas, Lateinamerikas und Ozeaniens zwei wichtige Merkmale: Es ist 1. die überaus rasche Geschwindigkeit, mit denen diese Transformationen voranschreiten, und 2. die immense Anzahl von Menschen, die diese Prozesse betreffen. Kein Wunder, dass die Nachhaltigkeit von gegebenen Strukturen und eingeleiteten Entwicklungen in diesen Ländern nur schon durch das Tempo der Veränderungen und die Menge der Betroffenen nicht mehr gewährleistet ist.

Die Geistes- und Sozialwissenschaften beginnen vermehrt, die Gründe und die Auswirkungen dieser Transformationen in den genannten Gesellschaften zu untersuchen und zu analysieren. Dabei beleuchten ihre Forschungsperspektiven in der Regel bis anhin diese Veränderungen 'nur' innerhalb von sozialen und kulturellen Handlungseinheiten und kaum den Einfluss auf die physische Umwelt des Menschen und deren Rückwirkung auf den gesellschaftlichen Kontext.

Die Veranstaltung wird verschiedene konkrete Themen vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit und den genannten Transformationen angehen wie: der urbane Raum als zukünftiger 'hot spot' mit multiplen Lebenswelten und Nutzungsformen; Holzschlag-, Minen- und Erdölaktivitäten in sensiblen Umwelten und Gemeinschaften: Natur und Kultur versus das Dreieck 'Macht, Politik und Geld'; Wasser als bedeutende 'Weltressource' und zugleich Lebensnotwendigkeit: wem gehört Wasser in Zukunft?; Insel-/Ökotourismus: Einfluss auf natürliche Ressourcen und soziales Umfeld; der marine Raum zwischen Hoffnung und Bedrohung, Konservierung und Übernutzung; Gesundheit/Krankheit im Schnittpunkt Mensch-Natur; globale Erwärmung: genügen lokale Antworten?; 'Biofuel' und die Folgen der Energiegewinnung: wie nachhaltig ist das 'Bio-'?; Nahrung und Ernährung im globalen Wettbewerb: kommt Kultur vor Natur?; Nachhaltigkeit auf dem konkreten Prüfstand: angepasste Umweltschutz- und Aufbauprogramme, doch wessen Perspektive vertretend?; Nationalparks und die Macht und Ohnmacht der verschiedenen 'stakeholders'

Bezüglich der skizzierten Transformationen und Wechselwirkung Kultur-Natur können wir vier generelle Fragen für diese Veranstaltung aufwerfen:
1. Welche Auswirkungen haben die genannten gesamtgesellschaftlichen Transformationen auf die physische Umwelt (Mensch > Natur)?
2. Welche Auswirkungen haben umgekehrt globale Umweltprozesse auf die genannten gesamtgesellschaftlichen Transformationen (Natur > Mensch)?
3. Welche qualitative Wertung erhält dabei nachhaltige Entwicklung (etwa aus einer ethnologischen Perspektive)?
4. Ergeben sich neue Ansätze oder Gesichtspunkte von Nachhaltigkeit aus diesen oben genannten Prozessen?
Lernziele Die Teilnehmenden kennen
- einige ethnologische Ansätze von 'Natur-Kultur'-Beziehungen respektive der 'political ecology';
- mögliche Auswirkungen aktueller gesamtgesellschaftlicher Transformationen in Ländern des Süden auf Natur und Umwelt;
- die Qualität der Wechselbeziehung soziale Umwelt-physische Umwelt vor dem Hintergrund dieser Veränderungen;
- mögliche Effekte von globalen Umweltprozessen auf Gesellschaften, welche diese Transformationen durchlaufen.
Literatur Ein Semesterapparat zur Veranstaltung steht in der Bibliothek des Ethnologischen Seminars, Münsterplatz 19
Bemerkungen Vorbesprechung: Mi 2.6.2010, 12.15 h; die Teilnahme daran ist die Voraussetzung für die Übernahme einer Seminararbeit (5 KP)

 

Teilnahmebedingungen Studierende, die weder den Bachelor in Ethnologie mind. im 6. Semester (!) noch den MSD, den MAES, MGU, African Studies, den Master in Soziologie oder in Ethnologie studieren, sind nur bei freien Kapazitäten zugelassen.
Bachelorstudierende der Ethnologie müssen mind. im 6. Semester dieses Fach studieren.

Teilnehmer/innen-Anzahl begrenzt, Studierende der genannten Fächer haben Vorrang.

Anmeldung über Flexiform für ALLE Teilnehmer/Innen erforderlich (siehe Anmeldung). Anmeldungen in anderer Form wie ISIS, per Email etc.) werden NICHT berücksichtigt.

Anmeldung zur Lehrveranstaltung Zusätzliche Anmeldung erforderlich ab 01.08.10 bis 19.09.2010 über: http://flexiform2.unibas.ch/formular.cfm?EID=1299 ; Belegen über MonA bleibt zwingend.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Aufbaukurse: Wahrnehmung (Nebenfach: Mensch, Gesellschaft, Umwelt)
Modul Environment and Human Well-Being (Master Studiengang: African Studies)
Modul Kernbereich Gesellschaftswissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung (Master Sustainable Development)
Modul Politik und Entwicklung (Master Studienfach: Soziologie)
Modul Sachthematische Fragestellungen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie)
Modul Sachthemen der Ethnologie (Master Studienfach: Ethnologie)
Modul Social Anthropology (Master Studiengang: African Studies)
Modul Umweltproblematik in einer globalisierten Welt (Master Sustainable Development (Studienbeginn vor 01.08.2010))
Modul Wissenschaftliche Vertiefung (Bachelor Studienfach: Ethnologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Vortrag und Essay
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala 1-6 0,1
Wiederholtes Belegen einmal wiederholbar
Zuständige Fakultät Universität Basel
Anbietende Organisationseinheit Programm Nachhaltigkeitsforschung

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