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Semester | Herbstsemester 2010 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Manfred Koch (manfred.koch@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Im Herbst 1806 wurde Friedrich Hölderlin in das Tübinger Autenriethsche Klinikum, eine der ersten psychiatrischen Anstalten Deutschlands, eingewiesen. Die Gedichte, die er in den Jahren vor dem psychischen Zusammenbruch geschrieben hat, sind vollkommen singulär in der Geschichte der deutschsprachigen Lyrik. Sie sind der Versuch, Grenzerfahrungen, an denen das Bewusstsein zu zerbrechen droht, vor dem Hintergrund der zeitgeschichtlichen Umwälzungen (Revolutionskriege) zu reflektieren und in einer unerhört neuen Formensprache zugleich auszudrücken und zu bewältigen. Wir werden im Seminar das Hauptgewicht auf Hölderlins sogenannte freirhythmische Lyrik der Jahre 1800 - 1806 legen und vier der berühmtesten Gedichte Zeile für Zeile durchgehen: Der Rhein, Friedensfeier, Patmos, Andenken. Dabei wird es nicht einfach nur um eine Interpretation dieser so schwierigen wie faszinierenden Texte gehen, sondern immer auch um die Frage, was es heisst, solche Gebilde verstehen zu wollen, ob Verstehen überhaupt die angemessene Kategorie für die Erschliessung dieser Texte ist. Im ersten Drittel des Seminars werden wir uns anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick über Hölderlins Dichtung in antiken Formen (Oden und Elegien) verschaffen. |
Lernziele | Theorie und Praxis der Gedichtinterpretation; Antike/Moderne-Problematik; Einführung in die Editionsphilologie. |
Literatur | Empfohlene Leseausgabe: Friedrich Hölderlin: Gedichte. Hg. v. Gerhard Kurz. Reclam-Verlag, Stuttgart 2000. Empfehlenswert sind ferner die Insel-Ausgabe sowie die (leider sehr viel kostspieligeren) Ausgaben des Hanser-Verlags (Hg. Michael Knaupp) und des Deutschen Klassiker Verlags (Hg. Jochen Schmidt). Die Unterschiede zwischen den Hölderlin-Editionen, vor allem den grossen Historisch-Kritischen Ausgaben von Friedrich Beissner und D. E. Sattler, werden im Seminar anhand von Photokopien erläutert. Sekundärliteratur: Eine gute Einführung bietet die Rowohlt-Monographie von Gunter Martens; ansonsten finden sich die wichtigsten Informationen im Hölderlin-Handbuch. Hg. v. Johann Kreuzer. Stuttgart/Weimar 2002. |
Bemerkungen | Literatur vor 1850. HörerInnen nach Rücksprache mit dem Dozenten zugelassen. |
Teilnahmebedingungen | Erfolgreich absolviertes Einführungsseminar. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über ISIS erforderlich (www.isis.unibas.ch) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Hauptstudium SLA Deutsch (Ausbildung zur Lehrperson für die Sekundarstufe I) Hauptstudium SLA Deutsch (Sek-I-Fach: Deutsch) Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Regelmässige Teilnahme; Mitarbeit in einer Referatgruppe mit abschliessender schriftlicher Ausarbeitung. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |