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Semester | Frühjahrsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Karl-Werner Brand (karlwerner.brand@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Vor dem Hintergrund sich verschärfender globaler ökologischer Problemlagen (insbesondere des Klimawandels) geht es in sozial-ökologischen Transformationen um einen gezielten Umbau moderner, fossil basierter, kapitalistisch-industrieller Naturverhältnisse in Richtung nachhaltigerer, post-fossiler Wirtschafts- und Lebensweisen. Das kann gelingen oder auch scheitern. Entsprechende Transformationsbemühungen können sich auf kein historisches Vorbild beziehen; sie bewegen sich in einer ungewissen, umkämpften Zukunft. Eine besondere Herausforderung stellen dabei sowohl die unterschiedlichen Zeitskalen gesellschaftlicher und natürlicher Prozesse als auch die Globalität der ökologischen Problematik dar. Letztere nötigt dazu, in einer ökonomisch zwar eng verflochtenen, politisch, kulturell, wirtschaftlich und sozial aber hochgradig heterogenen, von Ungleichheiten, Konflikten und Kriegen durchzogenen, nationalstaatlich verfassten Welt kollektive Lösungen für diese Problematik zu finden. Entgegen der von KlimawissenschaftlerInnen wie von Seiten umweltpolitisch engagierter Kreise geforderten raschen, radikalen Umbaumassnahmen („Grosse Transformation“) erfolgt dieser Transformationsprozess bisher allerdings nur in Trippelschritten. Das liegt u.a. an konkurrierenden Zielvisionen, an der Beharrungskraft etablierter Interessen, Machtverhältnissen, Lebensformen und Mentalitäten, an technischen, ökonomischen und institutionellen Pfadabhängigkeiten sowie an den bereits erwähnten Problemen internationaler Konsensfindung. In dem Masse, in dem der Transformationsprozess an Tempo zulegt, verschärfen sich allerdings auch die politischen Umsetzungskonflikte. Auf nationaler Ebene führt das zu neuen politisch-kulturellen Polarisierungen (zwischen rechts-populistischen Bestands- und sozial-ökologischen Transformationsinteressen der progressiven, grünen Mitte). Auf der internationalen Ebene vermischen sich sozial-ökologische Transformationskonflikte mit Zurechnungs-, Interessen- und Verteilungskonflikten, zunehmend aber auch mit geostrategischen Machtfragen. Sozial-ökologische Transformationen finden heute ganz generell in einem globalen Umfeld multipler Krisen und Umbruchsdynamiken statt. Auch wenn dies gezielte sozial-ökologische Transformationsprozesse erheblich erschwert – und die Steuerungs- oder Gestaltungsmöglichkeit tiefgreifender gesellschaftlicher Wandlungsprozesse von SozialwissenschaftlerInnen ohnehin meist skeptisch beurteilt wird – bieten sich gleichwohl die verschiedensten Möglichkeiten und Ansatzpunkte, diesen Prozess voranzutreiben. Neben der vertieften Diskussion der typischen Blockaden und Erschwernisse sollen im Seminar diese Ansatzpunkte, Voraussetzungen und Beschleunigungsmöglichkeiten sozial-ökologischer Transformationen genauer beleuchtet werden – aber auch die möglichen Folgen des Entwicklungsszenarios „too little, too late“. In einer Einführungsveranstaltung am 5. April 2024 werden diese Fragen eingangs noch einmal grob umrissen, die Bearbeitungsmöglichkeiten im Seminar diskutiert (ggf. auch anhand spezieller Themenbereiche wie Energie, Mobilität, Ernährung etc.) und die Seminarthemen verteilt. |
Lernziele | - Kritisches Wissen um die zentralen Kontroversen in der sozial-ökologischen Transformationsdebatte - Verständnis für das komplexe Geflecht an Faktoren, die sozial-ökologische Transformationsprozesse beeinflussen - Wissen um die zentralen Blockaden sowie um die sozialen Voraussetzungen, Ansatzpunkte und Gestaltungsmöglichkeiten sozial-ökologischer Transformationen - Wissen um die zentralen gesellschaftlichen Konflikte, die sich an sozial-ökologischen Transformationsprozessen entzünden - Wissen um die Überlagerung sozial-ökologischer Transformationsdynamiken durch weitere globale Krisen- und Umbruchs- dynamiken |
Bemerkungen | Dozent: Prof. Karl-Werner Brand (kw.brand@src-brand.de) |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Block | Siehe Einzeltermine |
Bemerkungen | Daten: Freitag, 5.4.2024, 13:15 - 16 Uhr Samstag, 25.5.2024, 9:15 - 17 Uhr Sonntag, 26.5.2024, 9:15 - 13 Uhr Samstag, 8.6.2024, 9:15 - 17 Uhr Sonntag, 9.6.2024, 9:15 - 13 Uhr |
Datum | Zeit | Raum |
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Freitag 05.04.2024 | 13.15-16.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 119 |
Samstag 25.05.2024 | 09.15-17.00 Uhr | Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004 |
Sonntag 26.05.2024 | 09.15-13.00 Uhr | Bernoullistrasse 14/16, Seminarraum 02.004 |
Samstag 08.06.2024 | 09.15-17.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Sonntag 09.06.2024 | 09.15-13.00 Uhr | Soziologie, Hörsaal 215 |
Module |
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften M.A. (Master Studienfach: Politikwissenschaft) Modul: Kernbereich Gesellschaftswissenschaften (Masterstudium: Sustainable Development) Modul: Resources and Sustainability (Master Studiengang: Changing Societies: Migration – Conflicts – Resources ) Modul: Ungleichheit, Konflikt, Kultur (Master Studienfach: Soziologie) Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Masterstudium: European Global Studies) Vertiefungsmodul Global Europe: Umwelt und Nachhaltigkeit (Masterstudium: European Global Studies) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Leistungsnachweise werden in den auf die Einführungsveranstaltung folgenden Seminarblöcken – seminarbegleitend – durch ausgewählte, ggf. auch schriftlich kommentierte Lektüre, themenspezifische Präsentationen und Gruppendiskussionen zu den jeweiligen Themenfeldern erbracht. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |