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43054-01 - Seminar: "Rasse" und Geschlecht im (post-)kolonialen Diskurs 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2016
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Elke Kleinau (elke.kleinau@unibas.ch)
Inhalt Der deutsche Kolonialismus wurde lange Zeit aufgrund seiner relativ kurzen Dauer als eine Art 'Fußnote' in der Geschichte des Kaiserreichs behandelt. Eine Auseinandersetzung der Historischen Bildungsforschung mit der deutschen Kolonialherrschaft steht bis heute noch weitgehend aus. Das ist erstaunlich, wurden doch deutsches Großmachtstreben, Siedlungs-politik und wirtschaftliche Ausbeutung mit dem moralischen Auftrag des 'weißen Mannes' le-gitimiert, vermeintlich 'unterentwickelten' Völkern die angeblichen Segnungen der europäisch-westlichen Zivilisation zu bringen – was durchaus mit kulturmissionarischen und erzie-herischen Ambitionen verbunden war. Von Beginn an waren auch Frauen aller gesellschaftli-chen Schichten am kolonialen Projekt beteiligt. Das deutsche Kolonialsystem war von einer Genderpolarität geprägt, in dem die deutschen Reichsangehörigen je nach Geschlecht zur Aufrechterhaltung der Kolonialherrschaft beigetragen haben. Auf den unterschiedlichen Ebe-nen der Kolonialpolitik, kolonialer Diskurse wie auch im Bereich der Kolonialphantasien zeigt sich, dass die Konstruktionen des rassifizierten Anderen immer auch rassifizierte 'weiße' Selbstkonstruktionen enthalten und mit nationalen, geschlechtlichen und 'rassischen' Identi-täten in Wechselbeziehung stehen.
In dem geplanten Blockseminar soll zunächst der aktuelle bildungs- und geschlechterhistori-sche Forschungsstand zur deutschen Kolonialgeschichte aufbereitet werden, Kontinuitäten sowie Diskontinuitäten nach dem Zusammenbruch des Kolonialreiches herausgearbeitet werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Funktion, die ‚weißen‘ Frauen‘ als Bildungs- und Kulturträgerinnen im Kontext der Konstruktion von ‚Rasse‘ und Geschlecht zukam.
Lernziele Die Studierenden erwerben theoretische Grundlagen, die sie in die Lage versetzen, die je-weilige historisch-kulturelle Einbettung von Sozialisation, Erziehung und Bildung wahrzu-nehmen und zu analysieren. Sie eignen sich Kenntnisse über die gesellschaftlichen Hinter-gründe und Begleiterscheinungen von geschlechtlichen und ethnischen Zuschreibungen und Platzierungen an und erlangen damit die Fähigkeit, Bildungsprozesse unter den Bedingungen zunehmender Diversität zu analysieren.
Literatur Wolfgang Gippert, Elke Kleinau: Der koloniale Blick auf das ‚Fremde‘ in Autobiografien deutscher Lehrerinnen, in: Dies.: Bildungsreisende und Arbeitsmigrantinnen. Auslandserfah-rungen deutscher Lehrerinnen zwischen nationaler und internationaler Orientierung, Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2014, S. 217-255.

 

Teilnahmebedingungen Abgeschlossenes B.A.-Studium
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Master Educational Sciences)
Modul Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Master Educational Sciences (Studienbeginn vor 01.08.2015))
Modul Entwicklungs- und Sozialisationsprozesse (Master Studienfach: Pädagogik (Studienbeginn vor 01.02.2015))
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Präsenz in der Veranstaltung.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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