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47093-01 - Seminar: Einführung in die arabische Handschriftenkunde 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2017
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Renate Würsch (renate.wuersch@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das Buch war und ist in islamischen Gesellschaften von überragender Bedeutung. Die erste Voraussetzung dafür bildete die zentrale Stellung des Korans als Gotteswort sowie der kodifizierten Weisungen und Beispiele des Propheten Mohammed. Entscheidend war zweitens die Tatsache, dass der Islam in der Zeit des Hellenismus entstand, dessen Kultur durch und durch von Buch und Schrift geprägt war. Die Traditionen des griechischen und syrischen Christentums, sowie des byzantinischen und des sassanidischen Reiches gaben dem jungen islamischen Staatswesen vielfältige Anregung auf der Ebene der Administration und Organisation, aber auch bezüglich der Kenntnis der aus der Antike ererbten Wissenschaften und der rationalen Auseinandersetzung über Glaubensdinge. So entwickelte sich in frühabbasidischer Zeit (seit ca. 750) eine internationale Kultur und Gesellschaft. Ihr wichtigstes Medium war das Buch, für dessen Siegeszug die Einführung des Papiers im 8. Jahrhundert in den Vorderen Orient die wesentliche Voraussetzung schuf. Bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb die islamische Buchkultur durch handschriftliche Produktion geprägt. Entscheidend für die Ablösung der Handschrift durch das gedruckte Buch wurde 1821 die Einrichtung der ägyptischen Staatsdruckerei in Kairo-Būlāq auf Veranlassung des Vizekönigs Muḥammad ʿAlī (reg. 1805-1848).

In diesem Seminar lernen die Teilnehmenden anhand von Beispielen aus der Sammlung orientalischer Handschriften der Basler Universitätsbibliothek das arabische (bzw. persische und osmanisch-türkische) handschriftlich überlieferte Buch in seiner Vielfalt kennen. Wir befassen uns mit Einband, Papier, Arten der Zählung (Lage, Foliierung, Paginierung), Tinte, Schriftarten, der Gestaltung des Schriftraumes und üben das Lesen von Textanfängen und -schlüssen, insbesondere des Kolophons, in dem in der Regel allfällige Angaben zu Datum und Ort der Abschrift sowie zu Schreiber und Auftraggeber zu finden sind. Schliesslich wird die Methode aufgezeigt und geübt, wie die in Handschriften enthaltenen Texte identifiziert werden können.





Lernziele Ziel des Seminars ist es, die Teilnehmenden dazu anzuleiten, selbst eine wissenschaftliche Handschriftenbeschreibung zu erstellen.
Literatur Gerhard Endress: Handschriftenkunde, in: Fischer, Wolfdietrich (Hrsg.): Grundriss der Arabischen Philologie. Bd. 1: Sprachwissenschaft. Wiesbaden 1982, 271-296.
Bemerkungen Aufgrund der praktischen Übungen wird die Veranstaltung ab dem 27. Februar 2017 mehrheitlich in der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek stattfinden. Näheres dazu wird in der ersten Sitzung am 20. Februar 2017 mitgeteilt.

 

Teilnahmebedingungen Zwei absolvierte Semester Sprachkurs Arabisch oder Muttersprache Arabisch/Persisch/Türkisch mit Kenntnis der arabischen Schrift
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Literatur- und Sprachwissenschaft (Arabisch, Persisch, Türkisch) (Bachelor Studienfach: Islamwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Methoden der Islamwissenschaft (Bachelor Studienfach: Islamwissenschaft)
Modul Methoden der Near & Middle Eastern Studies (Master Studienfach: Near & Middle Eastern Studies)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Nahost-Studien

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