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Semester | Herbstsemester 2017 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Bilgin Ayata (bilgin.ayata@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Mit der Neuordnung des Nahen Ostens nach dem ersten Weltkrieg wurde das historische Gebiet Kurdistan aufgeteilt und vier Staaten (Türkei, Irak, Iran, Syrien) zugeordnet. Seither stellen die heute über 35 Millionen KurdInnen die grösste staatenlose Bevölkerung des Nahen Ostens dar, die verschiedensten Repressionen und Assimilationspolitiken seitens der Nationalstaaten ausgesetzt werden. In den letzten Dekaden aber hat die kurdische Mobilisierung für Selbstbestimmung nicht nur zu einer internationalen Sichtbarkeit sondern auch wichtigen politischen Errungenschaften geführt. Die Föderale Regierung Kurdistan in Nordirak, die autonomen Kurdische Gebiete in Rojava, Syrien aber auch die kurdische Massenbewegung in der Türkei stehen für das Erstarken der KurdInnen im Nahen Osten. Wissenschaftliche Disziplinen wie Geschichte, Soziologie, Politikwissenschaften oder Nahoststudien, für die jahrzehntelang die KurdInnen kein Thema waren, tragen heute zunehmend zu der Erforschung kurdischer Gesellschaft und Geschichte bei. Dieses Seminar wird eine Einführung und Überblick über die politische Soziologie der KurdInnen im Nahen Osten geben. Im Zentrum werden dabei die Aspekte Staatenlosigkeit, Transnationalisierung, Migration und politische Mobilisierung stehen, die im 20.und 21.Jahrhundert die Entwicklung der kurdischen Gesellschaften nachhaltig geprägt haben. Dabei wird die kurdischen Diaspora in Europa ebenso berücksichtigt wie auch die aktuellen Entwicklungen in Rojava, den autonomen kurdischen Gebieten in Syrien, deren radikal demokratische Selbstverwaltungsversuch weltweit Aufmerksamkeit erzeugt. Die Teilnahme am Seminar erfordert sehr gute Englischkenntnisse, da die Seminarliteratur überwiegend auf Englisch sein wird. |
Lernziele | Die Studierenden - haben einen Überblick über Politik und Gesellschaft der Kurden und deren politische Mobilisierung in der Türkei, Iraq, Syrien und Europa; - sind in der Lage, sich mit historischen und interdisziplinären Texten zu arbeiten und kritisch auseinanderzusetzen; - kennen Kernbegriffe wie Nationalismus, Staatlichkeit, De-territorialisierung, Emanzipation; - haben einen Einblick in aktuelle Forschungsansätze wie transnationale und postkoloniale Sozialwissenschaften erhalten. |
Literatur | Mc Dowall , The Modern History of Kurds Besikci, Ismail (2004), International Colony Kurdistan Mojab, Sharzad (2001) Women of a Non-State Nation: The Kurds Ayata, Bilgin (2011), Kurdish Transnational Politics and Turkey’s Changing Kurdish policy |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies) Modul Methoden der Islamwissenschaft (Bachelor Studienfach: Islamwissenschaft) Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie) Modul Raum/Bewegung (Bachelor Studienfach: Gesellschaftswissenschaften (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul: Regionaler Fokus B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | - aktive Teilnahme, gründliche Vorbereitung der Pflichtlektüre - Referat - Essay |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Soziologie |