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50328-01 - Vorlesung: "Jugoslawien" – ein Konzept und drei Staaten (1918–2003) 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Rolf Wörsdörfer (rolf.woersdoerfer@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Man kann die Geschichte Jugoslawiens nicht nur von ihrem Ende her lesen, wie dies Nationalisten in den ehemaligen Teilrepubliken oder mit ihnen sympathisierende Beobachter hierzulande tun. Ob als Königreich (bis 1929: „der Serben, Kroaten und Slowenen“), als „Föderative Volksrepublik“ oder als „Sozialistische Föderative Republik“ - das Land umfasste ein durch bi- und multilaterale Verträge abgesichertes Territorium. Es ging Bündnisse ein und war in internationalen Organisationen vertreten (Völkerbund, UN). Mit Ägypten und Indien gehörte Jugoslawien zu den hauptsächlichen Trägern der Blockfreien Bewegung, die sich gegen die Polarisierung der Welt in Ost und West wandte.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie stimmig der Jugoslawismus als Konzept war und welche Metamorphosen er im Laufe von 70 Jahren durchlebte. Aufzudecken sind seine Stärken und Schwächen, ablesbar an der Entwicklung (mindestens) dreier, zeitlich aufeinander folgender Staaten, die sich auf ihn beriefen.
Am Anfang steht die Frage: Was heißt und was ist „jugoslawisch“? Wen schließt der Terminus ein, wen lässt er außen vor? Wie verhält sich „jugoslawisch“ zu „serbisch“, „kroatisch“, „slowenisch“, „bosnisch“, „mazedonisch“ oder „montenegrinisch“? Zu fragen ist auch nach dem Status von Bürgern Jugoslawiens, die sich keiner südslawischen Gruppe zurechnen lassen (Albaner, Magyaren, Deutsche, Italiener).
Die Vorlesung wird teils chronologisch, teils entlang inhaltlicher Schwerpunkte geordnet sein. Sie setzt mit der Entdeckung des südslawischen Raumes durch den Westen ein und endet mit der Auflösung einer nur noch aus Serbien und Montenegro bestehenden „Bundesrepublik Jugoslawien“, der letzten Staatlichkeit überhaupt, die sich „jugoslawisch“ nannte.
Empfohlen wird der parallele Besuch des Proseminars von Nataša Miškovic zum Thema „Jugoslawismus und Kemalismus“.
Literatur Pirjevec, Jože: Tito. Die Biografie, München 2016

Ramet, Sabrina P: Die drei Jugoslawien. Eine Geschichte der Staatsbildungen und ihrer Probleme, München 2011

Sundhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943-2011. Eine ungewöhnliche Geschichte des Gewöhnlichen, Wien u.a. 2012

Wörsdörfer, Rolf: Krisenherd Adria. Konstruktion und Artikulation des Nationalen im italienisch-jugoslawischen Grenzraum 1915-1955, Paderborn u.a. 2004.

 

Teilnahmebedingungen Für Studierende der Geschichte aller Studienfächer und -stufen, Studierende anderer Studienfächer, HörerInnen.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Einführungsmodul Geschichte Osteuropas (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Analysefelder: Strukturen - Prozesse - Transformationen (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Basis Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Basiswissen Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Basiswissen Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen)
Modul Einführung Osteuropäische Geschichte (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien)
Modul Europäisierung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies)
Modul Fachwissenschaft / Geschichte (Masterstudium: Educational Sciences)
Modul Fachwissenschaft / Geschichte (Masterstudium: Educational Sciences (Studienbeginn vor 01.08.2015))
Modul Geschichte Südosteuropas (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte)
Modul Profil: Osteuropäische Geschichte (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Synthese (Master Studienfach: Geschichte)
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften B.A. (Bachelor Studienfach: Politikwissenschaft)
Modul: Erweiterung Gesellschaftswissenschaften M.A. (Master Studienfach: Politikwissenschaft)
Vertiefungsmodul Global Europe: Staatlichkeit, Entwicklung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Schriftliche oder mündliche Prüfung in Absprache mit dem/der Dozierenden.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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