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Semester | Frühjahrsemester 2018 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Susanne Zeilhofer (s.zeilhofer@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Gedacht als Rückzug aus der Welt entstand das christliche Mönchtum seit dem 4. Jahrhundert mit den Einsiedlern in der ägyptischen Wüste in Kontemplation und Gebet, um sich alsbald in beispielloser Dynamik weiterzuentwickeln und auszudifferenzieren. Ausgezeichnet durch ein hohes Mass an Anpassungsfähigkeit, Vielfalt und Beweglichkeit reagieren monastische Gemeinschaften auf die Bedürfnisse der jeweiligen Zeit – nach einer Welle der Mission durch vornehmlich iroschottische Wandermönche entwickelt sich das junge westliche Mönchtum rasch zu einer prägenden und wirkmächtigen Lebensform mit enormer Strahlkraft. Klöster werden zu nicht mehr wegzudenkenden Kulturträgern, zu Stätten der Bildung, und prägen zunehmend auch das soziale wie wirtschaftliche Umfeld, in dem sie entstehen und wirken. Als vermehrt Stimmen der Kritik an einer Verweltlichung des Mönchtums laut werden, entstehen die grossen Reformbewegungen und das monastische Leben erreicht im 12./13. Jahrhundert den Höhepunkt seiner Blüte: Ein europaweit verzweigtes Netz aus Klöstern, Konventen und Kongregationen der verschiedensten Reform-, Ritter-, Hospital-, Bettel- und anderer Orden samt deren weiblichen Zweigen spiegelt nicht zuletzt den Wandlungsprozess, den die ecclesia semper reformanda immer wieder durchläuft, bis das Spätmittelalter zu neuen Formen der Mystik und Christusnachfolge in der Devotio Moderna findet. In der Übung soll das breite Spektrum monastischer Lebensweise thematisiert werden. Verschiedene Kloster- und Ordensregeln werden ebenso zur Sprache kommen wie zentrale Gestalten und ihre Impulse (Antonius, Augustinus, Benedikt, Mönchtum von Cluny, Bernhard von Clairvaux, Norbert von Xanten, Franziskus und Dominikus, Ignatius von Loyola etc.). Dabei wird es auch um die Frage nach einer Verbindung von Theologie und Kunst gehen – ob und inwieweit Bau- und Ausstattungsprojekte von ihren mönchischen Arbeitgebern beeinflusst werden (Suger von Saint-Denis) oder umgekehrt Kritik laut wird an den Verflechtungen monastischer Existenz mit zunehmend verschwenderischer künstlerischer Entfaltung (Bernhard von Clairvaux). |
Literatur | - Karl Suso Frank, Geschichte des christlichen Mönchtums, Darmstadt 6. Aufl. 2010 - Georg Schwaiger (Hrsg.), Mönchtum, Orden, Klöster. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Ein Lexikon, München 2003 - Hans Urs von Balthasar (Hrsg.), Die großen Ordensregeln, Einsiedeln 7. Aufl. 1994 - Gert Melville, Die Welt der mittelalterlichen Klöster. Geschichte und Lebensform, München 2012. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Anmeldung über Mona notwendig. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | Online-Angebot fakultativ |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Epochenmodul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Mittelalter (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte) Modul Profil: Mittelalter und Mittelalterrezeption (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Leistungsüberprüfung in Form von Kurzreferaten und kleineren Textarbeiten. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Kunstgeschichte |