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52009-01 - Proseminar: Arbeit und Gerechtigkeit im 20. Jahrhundert 3 KP

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Céline Angehrn (celine.angehrn@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Arbeit. Es wurde nicht nur viel gearbeitet – in den Fabriken, im Dienstleistungsbereich, in der Landwirtschaft und in den Haushalten. Arbeit wurde darüber hinaus zu einem organisierenden Moment von Gesellschaft. Die Lohnarbeit wurde für das Auskommen vieler Menschen unabdingbar und bestimmte ihre Einordnung und Absicherung im sozialen Gefüge mit. Als Berufsarbeit versprach Arbeit zugleich persönliche Entfaltung und Subjektwerdung. Man spricht für die Gesellschaften des industrialisiert-kapitalistischen Zeitalters daher auch von Arbeitsgesellschaften.

Über welche Ressourcen Menschen verfügen, hängt wesentlich davon ab, was sie arbeiten: nicht nur das Einkommen und ihre Verfügbarkeit über Zeit, auch ihre gesellschaftliche Teilhabe und Ansehen sind von ihrer Arbeitssituation mitbestimmt. Arbeitslosigkeit kann in die Prekarität führen. Schliesslich gibt es jene Arbeiten, die gefährlich, unbeliebt oder ausbeuterisch sind – und die doch von bestimmten Personen ausgeführt werden oder ausgeführt werden müssen. Wer was und zu welchem Preis arbeitet, ist daher eine Frage, die im 20. Jahrhundert immer wieder zu einer Gerechtigkeitsfrage gemacht wurde.

In diesem Proseminar lernen wir die Geschichte der Arbeit im 20. Jahrhundert unter dem Gesichtspunkt von Gerechtigkeitsproblematisierungen kennen. Mithilfe ihrer "kritischen Kompetenzen" (Boltanski/Thevenot) formulierten historische Akteure und Akteurinnen, welche Arbeit sie wünschten, ablehnten oder verweigerten, und welche Vorstellung von Gerechtigkeit sie damit verbanden. Neben dem sozialistischen "Recht auf Arbeit" waren es insbesondere Feministinnen, die andere und bessere Arbeiten oder Arbeitsbedingungen für Frauen im 20. Jahrhundert forderten – oder die Anerkennung unbezahlter Tätigkeiten als Arbeit reklamierten. Aber auch Akteure des Sozialstaats sowie Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen (z.B. Psychologie, Arbeitswissenschaften, Ökonomie) entwarfen Ideen von guter und gerechter Arbeit. Schliesslich formulierten liberale Stimmen Visionen einer Welt ganz ohne (Erwerbs-)Arbeitszwang, die etwa mittels der Einführung eines Grundeinkommens realisiert werden sollte. Aus der Perspektive dieser unterschiedlicher Akteure und Akteurinnen lernen wir das arbeitssame 20. Jahrhundert kennen – und welche Vorstellungen und Hoffnungen sich mit der Arbeit verbanden.

 

Teilnahmebedingungen Für Studierende des BSF Geschichte im Grundstudium und mit abgeschlossenem Einführungskurs Geschichte. Bei Überbelegung kann die Teilnehmerzahl beschränkt werden, bevorzugt zugelassen werden Studierende des BSF Geschichte, die noch kein Proseminar in dem Modul absolviert haben. Teilnahme an der ersten Sitzung.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Fachwissenschaft / Geschichte (Masterstudium: Educational Sciences)
Modul: Basis Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Aktive Teilnahme.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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