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52178-01 - Kurs: Digitale Methoden in Theorie und Praxis 3 KP

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Maurits Heumann (maurits.heumann@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die fortschreitende Digitalisierung der Gesellschaft(en) hat weitreichende Folgen für fast alle Bereiche des sozialen Lebens: das Digitale ist zu einer irreduziblen, „totalen sozialen Tatsache“ (Marres 2017, 13) geworden, stiftet neue soziale Praktiken, Verbindungen und Beziehungen und wird zum konstitutiven Faktor in der Konstruktion unserer Lebenswelten. Damit einhergehend entsteht eine bisher unbekannte Fülle an digitalen Daten, Räumen und Werkzeugen zur Speicherung, Analyse und Intervention, die u.a. für Forschungszwecke genutzt werden können. Nicht zuletzt verändern sich im Zuge dieser Transformationsprozesse die komplexen Wechselwirkungsverhältnisse zwischen Sozialforschung, Technologie und Sozialverhalten, wie die Kontroverse um Cambridge Analytica eindrucksvoll vor Augen führt (https://www.theguardian.com/technology/2017/may/07/the-great-british-brexit-robbery-hijacked-democracy).
Innerhalb der Methodenforschung haben sich eine ganze Reihe von Soziologinnen, Medienwissenschaftlerinnen und Computerexpertinnen daran gemacht, einen Apparat an digitalen Methoden zu erproben und theoretisch zu reflektieren, der sich an der Weisung „follow the medium“ (Rogers 2013, 24 ) orientiert und sich entlang der skizzierten Entwicklungen und Innovationen entfaltet. Im Zentrum dieser methodischen Überlegungen stehen die „digital objects“, wie zum Beispiel Plattformen (Facebook, Twitter etc.), Suchmaschinen (Google), Hyperlinks, Hashtags und Wikipedia Edits, deren Eigenarten und Logiken die Forscherinnen (aber auch Journalistinnen und Aktivistinnen) im Sinne ihrer Forschung nutzbar machen, um gesellschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten. Auf diese Weise wird zum Beispiel ein Netzwerk von Hyperlinks und seine systematische Analyse zum Indikator für bestimmte Strategien der politischen Einflussnahme auf gesellschaftsrelevante Meinungsbildungsprozesse, wie das Netzwerk von „alt-right“ Akteuren und ihre Verlinkungspraktiken zeigen (https://medium.com/@d1gi/the-election2016-micro-propaganda-machine-383449cc1fba).
Lernziele Die Studierenden
- sind in der Lage, die digitalen Transformationen historisch und systematisch nachzuvollziehen und im Hinblick auf die Probleme und Möglichkeiten der Sozialforschung und ihrer Methoden gesellschaftskritisch zu reflektieren,
- sind in der Lage, mit digitalen Methoden zu experimentieren und diese in eigenen Mini-Projekten zur Anwendung zu bringen,
- kennen einschlägige Studien und digitale Tools und Methoden sowie deren Probleme und Chancen in der Praxis.
Literatur Rogers, Richard (2013). Digital Methods. London: The MIT Press.
Marres, Noortje (2017). Digitale Soziologie. Cambridge: Polity Press.
http://blogs.cim.warwick.ac.uk/issuemapping/
Bemerkungen Der Kurs ist auf 30 Teilnehmende beschränkt. Bei Überbelegung haben Soziologiestudierende im MA und im BA ab dem 4. Semester den Vortritt.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Fields: Knowledge Production and Transfer (Master Studiengang: African Studies)
Modul: Methoden der Soziologie: qualitativ (Master Studienfach: Soziologie)
Modul: Qualitative und Quantitative Methoden und Methodologie (Bachelor Studienfach: Soziologie)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Vertiefung in Geschichte und Altertumswissenschaften BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Regelmäßige Lektüre der Texte; Entwicklung, Vorbereitung, Durchführung und Vorstellung eines Mini-Forschungsprojekts in Gruppenarbeit
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Soziologie

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