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53203-01 - Seminar: Die 'Musik' im Buch: das Musikbuch in der Frühmoderne 3 KP

Semester Herbstsemester 2018
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Christoph Riedo (christoph.riedo@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Musik der Frühmoderne ist fast vollumfänglich in gedruckten oder handschriftlich verfassten Texten überliefert. Aufgrund ihres Umfanges betrachten Buchhistoriker auch handschriftliche Sammlungen als Bücher und untersuchen gedruckte wie geschriebene Bücher unter kulturellen, ökonomischen und soziologischen Gesichtspunkten. Wenden wir derartige Fragestellungen auf Musikbücher an, gelangen wir zu weitreichenden Erkenntnissen, die einen frischen Blick auf die Musikgeschichte der Frühmoderne zulassen.
Ob ein Musikbuch als Manuskript, Typendruck oder Stich überliefert ist, gibt Auskunft darüber, welche Funktion es seinerzeit einnahm. Wurde der billigere Typendruck gewählt, der keine mehrstimmige Musik darstellen konnte, dafür aber eine hohe Auflage zuließ? Oder entschieden sich der Komponist zusammen mit dem Drucker für das vergleichsweise teurere Kupferstichverfahren, das lediglich eine niedrige Auflage gestattete? Drucktechnische, finanzielle sowie rechtliche Überlegungen und Sachzwänge spielten bei der Produktion von Musikbüchern – und damit letztlich bei der Verbreitung von Musik – eine entscheidende Rolle. Nebst derartigen Fragestellungen beschäftigen wir uns damit, über welche Kanäle Musikbücher vertrieben wurden.
Buchwissenschaftliche Fragen wenden wir auf ausgesuchte Schauplätze der Zeit vom 15. bis zum frühen 18. Jahrhundert an. Zudem ist eine Exkursion in die Universitätsbibliothek Basel geplant.
Lernziele Sie sind in der Lage die Methoden der Buchwissenschaft zu beschreiben, wissen in welcher Form (als Handschrift, Typendruck, Stich etc.) das geläufige Musikrepertoire der Frühneuzeit überliefert ist und sind fähig die Implikationen zu benennen, die die einzelnen Überlieferungsformen mit sich bringen (hinsichtlich Auflagenzahl, Buchpreis, graphische Darstellbarkeit etc.). Sie können das Privilegiensystem mit seinen Vor- und Nachteilen beschreiben. Anhand ausgesuchter Musikbücher, die Ihnen als Originaldruck oder Reproduktion vorliegen, sind Sie im Stande, Rückschlüsse auf die Funktion des Buches zu ziehen, u.a. indem Sie Darntons ‚Communication Circuit’ anwenden. Letztlich sind Sie fähig konkrete Beispiele zu geben, wie anhand buchwissenschaftlicher Fragestellungen und Herangehensweisen die Musikgeschichte in neuem Licht erscheint.
Literatur McKenzie, Donald Francis: Bibliography and the sociology of texts, Cambridge 1999.
Pohlmann, Hansjörg: Die Frühgeschichte des musikalischen Urheberrechts (ca. 1400-1800): neue Materialien zur Entwicklung des Urheberrechtsbewusstseins der Komponisten, Kassel 1962.
Rasch, Rudolf (Hrsg.): Music publishing in Europe 1600-1900: concepts and issues, bibliography, Berlin 2005.
Van Orden, Kate (Hrsg.): Music and the cultures of print; afterword by Roger Chartier, New York 2000.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Ältere Musikgeschichte MA (Master Studienfach: Musikwissenschaft)
Modul: Ältere Musikgeschichte (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Musikwissenschaft

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