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Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Elisabeth Sylvia Janik-Freis (elisabethsylvia.janik-freis@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Seit dem 19. Jahrhundert debattierten Zeitgenossen über das Phänomen des „Mädchenhandels“. Unter dem Begriff verstanden sie eine zum Zweck der Prostitution erzwungene Migration, die jedoch als kriminell eingestuft wurde. Das sensible Thema wurde rasch zum Gegenstand zahlreicher zivilgesellschaftlicher Initiativen, internationaler Konferenzen und internationaler Abkommen. Auch wenn sich hierbei um ein internationales Phänomen gehandelt hat, so wurde Ostmitteleuropa häufig als Hort der Unsittlichkeit betrachtet. Zeitgenossen hoben vor allem die angebliche Unmoral von Jüdinnen aus österreichischen Galizien hervor. Mit dem Anstieg der Massenauswanderung aus Ostmitteleuropa seit den 1880er Jahren wurde auch der „Mädchenhandel“ zunehmend mit dem globalen Prozess in Verbindung gebracht. Das Seminar will das Themenfeld auf drei Ebenen erarbeiten. Im Zentrum stehen die Akteurs-, die Diskurs- und schließlich die rechtsgeschichtliche Ebene. Die Akteurs-Ebene befasst sich mit der Rolle von internationalen Organisationen, transnationalen und lokalen Netzwerken und bedeutenden zivilgesellschaftlichen Akteuren. Die Diskurs-Ebene analysiert die kursierenden Gerüchte und Diskurse über Mädchenhandel. Dabei spiel auch der Wandel der Begriffe (weiße Sklaverei- Mädchenhandel-Frauenhandel-Menschenhandel) eine wesentliche Rolle. Die Auseinandersetzung mit dem rechtlichen Status der Frauen und ihrer Position in der Gesellschaft soll auf der rechtsgeschichtlichen Ebene diskutiert werden. Anhand von publizierten Berichten über Mädchenhandel, Polizei- und Gerichtsakten wollen wir uns dem Themenkomplex nähern. |
Literatur | Bristow, Edward J.: Prostitution and Prejudice. The Jewish Fight Against White Slavery, 1880-1939, Oxford: Oxford University Press 1982 Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. (Hrsg.): Mythos Europa. Prostitution, Migration, Frauenhandel, Bd. 6, Osteuropa 56, Berlin: Berliner Wissenschafts-Verlag 2006. Guy, Donna J.: White Slavery and Mothers Alive and Dead. The Troubled Meeting of Sex, Gender, Public Health, and Progress in Latin America, Lincoln: University of Nebraska Press 2000. Nautz, Jürgen/Sauer, Birgit (Hg.): Frauenhandel. Diskurse und Praktiken (=Transkulturelle Perspektiven 6), Göttingen: V&R unipress 2008. |
Teilnahmebedingungen | Für Studierende BSF Geschichte und BSF Osteuropastudien mit abgeschlossenem Einführungskurs. Teilnahme an der ersten Sitzung. Bei Überbelegung wird die Teilnehmerzahl beschränkt. in diesem Fall werden Studierende der Geschichte bevorzugt zugelassen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Basis Geschichte (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien) Modul: Basis Geschichte: Ostmitteleuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Basis Neuere / Neueste Geschichte (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Vertiefung Geschichte (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |