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Semester | Frühjahrsemester 2019 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Rahel Villinger (rahel.villinger@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Von Äsops Fabeln und Ovids Metamorphosen bis hin zu E.T.A. Hoffmanns "Kater Murr", Kafkas "Forschungen eines Hundes" und "Bericht für eine Akademie", Musils "Die Amsel", Dietmar Daths "Abschaffung der Arten" und vielen anderen, verhandeln literarische Texte die komplexe Beziehung von Mensch und Tier. Dabei geht es immer auch um das Selbstverständnis der Literatur, die seit jeher eine besondere Affinität zu den Tieren gezeigt hat. Anders als die traditionelle Philosophie und Theologie, die den Menschen als sprachbegabtes – "zoon logon echon" – oder vernunftbegabtes Wesen – "animal rationale" – vom Tier als einem sprachlosen Wesen – "zoon alogon" – prinzipiell und fundamental unterschieden hat, entdecken die schreibenden und/oder sprechenden Tiere der Literatur verschiedene Wege, solche prinzipiellen Trennungen kritisch zu unterlaufen und zugleich Themen wie Andersheit, Verkörperung und Leben neu zu fassen. Fabeln, Metamorphosen, Mythen und Allegorien verhandeln die Frage nach dem, was Mensch und Tier trennt und zugleich verbindet, auf ebenso komplexe wie offene Weise. So bietet die Literatur auch ganz eigene Umgangsweisen mit dem Paradox, wie wir von einem menschlichen Standpunkt aus überhaupt über oder für andere Tiere sprechen können. Neben den literarischen Primärtexten werden zentrale theoretische Texte des sogenannten „animal turns“ der Kunst- und Kulturwissenschaften gemeinsam erarbeitet. |
Lernziele | Die Studierenden erarbeiten sich literaturwissenschaftlich relevante Zugänge zu exemplarischen Texten im historischen, kulturellen und sozialen Kontext ihrer Entstehung sowie im Kontext der Rezeptionsgeschichte und der aktuellen Forschung. Von hier aus sollen – auch über das Textkorpus des Seminars hinaus – erste literaturwissenschaftliche Arbeiten selbständig entstehen können. |
Literatur | Zur Anschaffung empfohlen: Texte zur Tiertheorie, hg. von R. Borgards und E. Köhring, Stuttgart: Reclam 2015; Heinrich von Kleist, Sämtliche Werke und Briefe, München: dtv; Robert Musil, Die Amsel. Bilder, Stuttgart: Reclam; Dietmar Dath, Die Abschaffung der Arten, Berlin: Suhrkamp. Alle weiteren Primär- und Sekundärtexte werden auf ADAM bereitgestellt. |
Teilnahmebedingungen | PS I erfolgreich absolviert |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Regelmäßige Teilnahme, Übernahme von Impulsreferaten und/oder anderweitigen Arbeitsaufträgen, Mitwirken bei einer Arbeitsgruppe und/oder Erfüllen kleiner Schreibübungen im Hinblick auf die Proseminararbeit. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |