Zur Merkliste hinzufügen
Zurück

 

55333-01 - Seminar: Intersektionale Perspektiven auf Citizenship-Politiken: Aktuelle theoretische Debatten und empirische Fallstudien 3 KP

Semester Herbstsemester 2019
Angebotsmuster unregelmässig
Dozierende Sarah Schilliger (sarah.schilliger@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Mit dem ‚citoyen’ – der französischen Konzeption des Bürgers – war im Zuge der französischen Revolution trotz des universalen Anspruchs real der europäische, weisse, männliche und besitzende Bürger gemeint. Doch von Beginn an war dieses exklusive Verständnis von ‚citizenship’ umkämpft: So forderten schon wenige Jahre nach der französischen Revolution Olympe de Gouges und Mary Wallstonecraft gleiche Rechte und politische Anerkennung für Frauen ein. Bis heute ist ‚citizenship’ durch eine starke Fragmentierung gesellschaftlicher Teilhaberechte gekennzeichnet. Insbesondere Sans-Papiers wird das grundlegende „Recht, Rechte zu haben“ (Hannah Arendt) verwehrt.
Im wachsenden Forschungsfeld der ‚critical citizenship studies’ wird die bürgerlich-liberale Konzeption von ‚citizenship’, die stark auf den legalen/rechtlichen Status zentriert ist, hinterfragt bzw. erweitert: ‚Citizenship’ wird hier nicht bloss als statisches/staatliches Rechtsregime konzipiert, sondern als politische Praxis und als Konfliktfeld. Damit rücken vermehrt soziale Bewegungen und Konflikte um Teilhabe in den Blick.
Im Seminar erarbeiten wir uns (geschlechter)theoretische Zugänge der ‚critical citizenship studies’, analysieren damit aktuelle Beispiele von Kämpfen um ‚citizenship’ (u.a. Bewegung von Geflüchteten und Sans-Papiers, feministische Bewegung, urban citizenship-Initiativen) und diskutieren das Potenzial und die Grenzen des citizenship-Konzepts für die Migrations- und Genderforschung.
Lernziele Die Studierenden
- kennen intersektionale Zugänge zur Analyse von citizenship
- können die verschiedenen theoretischen Konzepte der 'critical citizenship studies' für die Analyse aktueller sozialer Phänomene und politischer Auseinandersetzungen fruchtbar machen.
Literatur Basok, Tanya and Ilcan, Suzan (2013): Issues in Social Justice: Citizenship and Transnational Struggles. Oxford University Press.
Boatcă, Manuela and Roth, Julia (2016): Unequal and gendered: Notes on the Coloniality of Citizenship. In: Current Sociology 64(2), 191–212.
Lister, Ruth (2007): Inclusive Citizenship: Realizing the Potential. Citizenship Studies 11(1), 49-61.
Nyers, Peter and Rygiel, Kim (eds.) (2012): Citizenship, migrant activism and the politics of movement. Routledge, 1-19.
Yuval-Davis, Nira and Werbner, Pnina (eds.) (1999): Women, citizenship and difference. Zed Books.
Bemerkungen Bis anfangs September werden die Texte sowie Lektürehinweise für die erste Seminarsitzung am 20.9.2019 auf ADAM hochgeladen.

 

Teilnahmebedingungen Grundlegende Kenntnisse zu Intersectionality und zu Migration Studies werden vorausgesetzt.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Doktorat Geschlechterforschung: Empfehlungen (Promotionsfach: Geschlechterforschung)
Modul: Fields: Governance and Politics (Master Studiengang: African Studies)
Modul: Fields: Knowledge Production and Transfer (Master Studiengang: African Studies)
Modul: Projects and Processes of Urbanization (Master Studiengang: Critical Urbanisms)
Modul: Soziologische Theorie MA (Master Studienfach: Soziologie)
Modul: Vertiefung Themenfelder der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Vertiefungsmodul Global Europe: Arbeit, Migration und Gesellschaft (Masterstudium: European Global Studies)
Vertiefungsmodul Global Europe: Staatlichkeit, Entwicklung und Globalisierung (Masterstudium: European Global Studies)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Vorbereitung und Moderation einer Textdiskussion
Thesenpapier
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen beliebig wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gender Studies

Zurück