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56766-01 - Seminar: Die Balkanregion: Geschichtsdidaktische Zugänge 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Philipp Marti (philipp.marti@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Balkanregion war in europäischer Perspektive immer wieder Schauplatz wichtiger historischer Ereignisse und Entwicklungen. Insbesondere in Zusammenhang mit dem Osmanischen Reich, dem Ersten Weltkrieg sowie den Jugoslawienkriegen der 1990er-Jahre wird der Region auch in den schulischen Lehrplänen Aufmerksamkeit geschenkt. Neben dem historischen Aspekt ist der Balkan aus schweizerischer Sicht auch deshalb ein bedeutsamer Ort, weil die Menschen mit Wurzeln in dieser Region einen hohen Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund ausmachen. Vor allem die Jugoslawienkriege sind geschichtskulturell sehr präsent. Ein Teil der Bevölkerung verbindet eigene biographische Erinnerungen mit den Ereignissen, viele heutige Schülerinnen und Schüler haben unmittelbare familiäre Bezüge zur betroffenen Region und Thematik, wohingegen anderen Bevölkerungsteilen die Ereignisse ausschliesslich medial bzw. durch öffentliche Formen der Geschichtskultur vermittelt im Bewusstsein sind. An diese pluralen Bedingungen knüpfen sich spezifische Herausforderungen für eine schulische wie auch gesellschaftliche Auseinandersetzung.
Im Seminar wird zentral nach Chancen, Herausforderungen und Gelingensbedingungen einer historisch adäquaten und multiperspektivischen Vermittlung der Balkanregion im Allgemeinen und der Jugoslawienkriege im Speziellen gefragt. Daneben steht eine Problematisierung von gängigen „Balkanbildern“ im Fokus: Ist die Geschichte der Region in der Aussensicht stark von Konflikten geprägt (der vorliegende Ausschreibungstext macht hierbei keine Ausnahme), haben ebendiese Konflikte auch das mitteleuropäische Bild von Menschen mit Wurzeln in der Balkanregion geprägt. Ein wichtiges Ziel der Veranstaltung ist es deshalb, entsprechende Inhalte, Medien und Konzepte (etwa: «Troubled Past», «Difficult History») zu erschliessen.
Literatur Thomas Bürgisser: Wahlverwandtschaft zweier Sonderfälle im Kalten Krieg. Schweizerische Perspektiven auf das sozialistische Jugoslawien 1943–1991. Bern 2017 (gratis Download: www.dodis.ch/q8).

Terrie Epstein, Carla L. Peck (Hrsg.): Teaching and Learning Difficult Histories in International Contexts. A Critical Sociocultural Approach. Routledge, 2018.

Todor Kuljic: Umkämpfte Vergangenheiten. Die Kultur der Erinnerung im postjugoslawischen Raum. Berlin 2010.

«Schweićer Heimat: Balkangeschichten aus der Schweiz». In: POLIS: Das Magazin für Politische Bildung 10 (2017).

Maria Todorova: Imagining the Balkans, 2. Aufl., Oxford: Oxford University Press, 2009.

 

Teilnahmebedingungen BA-Abschluss
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Historisches Lehren und Lernen (Masterstudium: Educational Sciences)
Modul: Forschung und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte)
Modul: Praxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte (Studienbeginn vor 01.08.2018))
Modul: Reflexion, Methodik, Praxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive )
Wahlbereich Bachelor Geschichte: Empfehlungen (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Wahlbereich Master Geschichte: Empfehlungen (Master Studienfach: Geschichte)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Institut für Bildungswissenschaften, bildungswissenschaften@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Institut für Bildungswissenschaften

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