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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Tina Bopp (tina.bopp@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Postkoloniale und dekoloniale Theorien befassen sich sowohl mit der Geschichte der Kolonialisierung und Dekolonialisierung als auch mit neokolonialen Macht- und Herrschaftsverhältnissen in der Gegenwart. Sie untersuchen, wie sich koloniale Diskurse auswirken und Rassismus, Ausbeutung und Unterdrückung reproduzieren. Zu verstehen wie koloniale Diskurse u. A. zwischenmenschliche Beziehungen, Geschlechterverhältnisse und ökonomische Strukturen d. h., wie wir leben und denken beeinflussen, geht dabei einher mit einer Reflexion über antikoloniale Perspektiven und Kämpfe. „We’re here because you were there“ ist dabei zu einem Soundbite sozialer Bewegungen geworden, welches dieses Verhältnis aufzeigt. Post- und dekoloniale Theorien haben in den vergangenen Jahrzehnten die analytische Landschaft der Migrationsforschung beeinflusst. Damit hat sich die Zeitlichkeit der Diskussion erweitert, indem erkannt worden ist, dass gegenwärtige Migrationen nicht ohne Kolonialgeschichten gedacht und verstanden werden können. Die Lehrveranstaltung will einen Überblick über die Entwicklung der post- und dekolonialen Theorien bieten und ihre Relevanz in der Kritischen Migrationsforschung aufzeigen. Bekannte und weniger bekannte Denker*innen werden dabei vorgestellt, um einer starren Kanonbildung entgegenzuwirken. Die Lehrveranstaltungssitzungen sind so strukturiert, dass sie einen sukzessiven Aufbau von Kenntnissen ermöglichen und Übertragbarkeit auf die eigenen Verhältnisse als gesetztes Ziel verfolgen. Die Lehrveranstaltung erhebt keinen Anspruch darauf, ein vollständiges Bild der post- und dekolonialen Theoriebildung und Geschichte zu liefern. Präzise formuliert handelt es sich nicht um eine erschöpfende Einführung in die Theorien, sondern um eine erste Einführung in ein grosses Themenfeld, begleitet von einem migrationspolitischen Fokus. |
Lernziele | - Die Teilnehmer*innen erhalten „argumentatives Werkzeug“ der post- und dekolonialen Theorien in die Hände. - Die Teilnehmer*innen sind in der Lage, gesellschaftliche Prozesse auf ihre kolonialen Diskurse sowie Macht- und Herrschaftsverhältnisse hin zu untersuchen. |
Literatur | Auswahl: Boatcă, Manuela and Roth, Julia, Unequal and gendered: Notes on the Coloniality of Citizenship. In: Current Sociology 64(2), 2016: 191–212 El-Tayeb, Fatima/Thompson, Vanessa Eileen, Alltagsrassismus, staatliche Gewalt und koloniale Tradition. Ein Gespräch über Racial Profiling und intersektionale Widerstände in Europa. In: Mohamed Wa Baile/Serena O. Dankwa/Tarek Naguib/Patricia Purtschert/Sarah Schilliger (Eds.), Racial Profiling, Bielefeld: transcript Verlag. 2019: 311-328 Grosfoguel, Ramón, the epistemic decolonial turn, Cultural Studies, 21:2-3, 2007: 211-223 Puar, Jasbir, Queere Zeiten, Terroristische Assemblagen, in Gabriele Dientze, Claudia Brunner, and Edith Wenzel, eds, Kritik des Okzidentalismus, Bielefeld: transcript, 2009: 271-294 Purtschert, Patricia/Lüthi, Barbara/Falk, Francesca (Hg.), Postkoloniale Schweiz. Formen und Folgen eines Kolonialismus ohne Kolonien, Bielefeld: transcript 2012 Schinkel/Willem, Against 'immigrant integration': for an end to neocolonial knowledge production. Comp Migr. Stud. 2018 Steyerl, Hito/Rodríguez, Encarnación Gutiérrez (Hg.), Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik, Münster: Unrast 2003 Walia/ Harsha, Undoing Border Imperialism, Oakland, CA: AK Press 2013 |
Bemerkungen | Die definitive Literaturliste erstellen wir im Anschluss an die erste Sitzung und unter Einbezug der Wünsche der Studierenden. |
Teilnahmevoraussetzungen | Keine |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Basismodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich) Modul: Einführung in Theorien der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Gender Studies |