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Semester | Frühjahrsemester 2020 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Emanuel Welinder (emanuel.welinder@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Im Jahr 1951 erschienen erstmal die heute – zumindest unter Kinoenthusiasten und nach Theorie und Debatten durstenden ZuseherInnen – berühmten Cahiers du cinéma. Kleine gelbe Heftchen, die nicht nur das Nachdenken über Filme fundamental beeinflussen sollten, sondern ebenso eine ganze Generation an Filmemachern, die an der Schnittstelle von Schreiben über Filme und Machen von Filmen arbeiteten, hervorbrachten. So Reüssiert auch Emilie Bickerton in ihrer «[…] kurzen Geschichte der Cahiers du cinéma» (Diaphanes, 2010): «Film wurde dort gelebt: Man debattierte über den neuesten Film, rang um die passenden Worte für die eigene Kinoleidenschaft, und vor allem konnte man hier einigen der Meister persönliche begegnen.» Das Ringen um Worte; Kampf um den Ausdruck der beschreibt, was im Kino wahrgenommen wird und darum immer, wenn aus Wahrnehmung Worte werden, Übersetzung sein muss. Dieses Ringen war in den Cahiers du cinéma mehr als bloße Rezension filmischer Werke, sondern ein Projekt auf der Suche nach einer eigenen Sprache, einem eigenen Denken. Nicht zufällig hat Gilles Deleuze über das Denken im Kino – Kinodenken, «das Denken und das Kino» – nachgedacht und die Montage als Keimzelle dieses Denkens ausgemacht (Deleuze: Das Zeit-Bild. Kino 2). Damit wird Film ein zu durchdringender Gegenstand; Medium und Kunstform nach eigenem Recht das, um es zu verstehen, erst beschrieben werden muss. Beschrieben in einer eigenen Sprache, beschrieben mit Begriffen, die ihm entsprechen. All das gilt nicht nur für den Film. Auch die Fotografie verlangt dies. Darum ringt Alan Sekula zu Beginn seines Aufsatzes von 1982 «Vom Erfinden fotografischer Bedeutung» um die richtigen Worte, den richtigen theoretischen Rahmen, um schließlich Schrift und Fotografie ineinanderzuschieben, wenn er das Betrachten eines Fotos als Lesevorgang fasst. Immer also, wenn wir die künstlerischen Produkte verschiedenster Medien betrachten und über sie etwas in Erfahrung bringen möchten, müssen wir uns ihnen denkend nähern. Der erste Schritt ist also immer: beschreiben, was wir wahrnehmen. Das erfordert von uns, Begriffe zu finden, die das leisten können. Und darum soll es in diesem Proseminar gehen: Lernen, wahrzunehmen. Lernen, diese Wahrnehmungen in Worte zu fassen. Von Woche zu Woche verschiedenste Produkte verschiedener Medien in theoretischen Überlegungen und praktischen Übungen auf ihre Bedeutung hin abklopfen. Erst aus einer präzisen Beschreibung des Materials kann eine Argumentation hervorgehen; vom Beschreiben zum Schreiben. Schreiben und Beschreiben. |
Literatur | Wird in der Lehrveranstaltung bekanntgegeben. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul: Basisstudium Medienästhetik (Bachelor Studienfach: Medienwissenschaft) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Lehrveranstaltungsbegleitend. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Medienwissenschaft |