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57228-01 - Seminar: Sally Haslanger: Resisting Reality 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Katrin Meyer (katrin.meyer@unibas.ch, BeurteilerIn)
Jan Müller (jan02.mueller@unibas.ch)
Inhalt Vieles, was unser alltägliches Leben ganz grundsätzlich mitbestimmt und ausmacht, sieht auf den ersten Blick aus, als wäre es „natürlich gegeben“: Die Verschiedenheit der Geschlechter und der Hautfarben; basale sittliche Haltungen und ihre Verwurzeltheit in verschiedenen „Kulturen“; unsere individuellen Dispositionen, Begierden und „Interessen“ bis hin zur Gestalt unserer „sexuellen Präferenzen“. Dieser Schein von „Natürlichkeit“ ist bemerkenswert störungsresistent, und das, obwohl sich mehr und mehr die Einsicht durchsetzt, dass alle genannten Erscheinungen offenkundig a) selbst eine Geschichte haben, die b) keineswegs unabhängig von gesellschaftlichen Konflikten und ihrer Austragung ist, und deshalb c) zumindest auch eine „ideologische“ Funktion erfüllen. Man hat diese Einsicht oft so formuliert, dass die soziale Realität „eine Konstruktion“ sei – um darauf hinzuweisen, dass sie keineswegs einfach vorgegeben ist, sondern mit unserer Praxis zusammenhängt.
Vielleicht ist ein Grund dafür, dass diese Einsicht sich sowohl theoretisch als auch in zahlreichen politischen Debatten der Gegenwart erheblichen Widerständen konfrontiert sieht, dass sie einen falschen Gegensatz suggeriert. „Konstruiert“ vs. „gegeben“, das klingt, als wäre ein solches „Konstruieren“ etwas, das man (wie eine beliebige Handlung) einfach tun oder lassen, oder einfach anders tun könnte.
Gegen diese Lesart (und das, was sie bewirkt,) schlägt die amerikanische Philosophin Sally Haslanger die Perspektive eines „kritischen Realismus“ vor, die das Bild verkompliziert: Demnach ist soziale Realität konstruiert und die eingangs genannten sozialen Differenzierungen sind nur scheinbar natürlich – aber das heisst nicht, dass sie deshalb weniger „objektiv“ fasslich oder praktisch wirklich wäre. Um sagen zu können, weshalb die „Natürlichkeit“ dieser Leitdifferenzen nur scheinbar ist, muss man verstehen, wie dieser Schein entsteht, was er trifft, wie er sich erhält, und wie wir daran mittun. Dieser Vermutung wollen wir im Seminar in gemeinsamer Aneignung und Diskussion von zentralen Kapiteln des Buchs „Resisting Reality“ nachgehen.
Literatur Grundlage der Seminardiskussion sind ausgewählte Kapitel aus Sally Haslangers Buch „Resisting Reality. Social Construction and Social Critique. Oxford: Oxford UP 2012“.
Bemerkungen Für JuristInnen geeignet.

 

Teilnahmebedingungen Nur für Studierende, die bereits mind. 5 KPs in Philosophie erworben haben
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie)
Modul: Probleme der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Philosophie

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