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57031-01 - Seminar: Der Schüler von Paris, Das Herzmaere und Aristoteles und Phyllis. Tristan-Rezeption in kulturellen (und handschriftlichen) Kontexten 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2020
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Markus Greulich (markus.greulich@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Gottfrieds von Straßburg Tristan ist einer der wirkmächtigsten Texte des deutschsprachigen Mittelalters. Davon zeugen nicht nur die zahl-reichen mittelalterlichen Handschriften, sondern ebenso die noch im 13. Jahrhundert entstehenden Fortsetzungen des Gottfriedschen Fragments. Zeugnisse der großen Popularität dieses Textes sind aber auch die Reflexe in anderen Gattungen – wie etwa der Versnovellistik. Mit dem Schüler von Paris, dem Herzmaere und Aristoteles und Phyllis stehen drei Versnovellen im Zentrum des Seminars, die in je ganz ei-gener Weise auf den Tristan Bezug nehmen.
Beim Schüler von Paris wird unser Fokus auf der Inszenierung der Liebestode liegen (und dessen Vergleich mit denjenigen in Heinrichs von Freiberg Tristan-Fortsetzung). Dieses Motiv verfolgen wir ebenso in Konrads von Würzburg Herzmaere. Darüber hinaus schließt dieser Text jedoch auch an weitere kulturelle Kontexte an, die wir vor dem Hintergrund der Forschungsdiskussion analysieren wollen. Das Herz-maere kann zudem auch die spezifischen Überlieferungsbedingungen mhd. Versnovellistik veranschaulichen und darauf hinweisen, dass die meisten modernen Textausgaben dies i.d.R. nicht abbilden können. Den Abschluss des Seminars bildet eine ausführliche Analyse (und Perspektivierung) von Aristoteles und Phyllis. Neben einem Vergleich unterschiedlicher Fassungen und der Auseinandersetzung mit den in den Text eingearbeiteten direkten Zitaten aus dem Gottfriedschen Tristan, werden wir uns anhand dieses Textes nicht nur mit klugen jungen Frauen und überlisteten Philosophen auseinandersetzen, son-dern zugleich mit dem komplexen Wechselspiel von amor und scientia sowie Fragen der menschlichen Perzeption.
Literatur Bitte lesen Sie vor Semesterbeginn die drei im Seminartitel genann-ten Versnovellen in folgender Ausgabe: Novellistik des Mittelalters. Märendichtung, hg., übersetzt und kommentiert von Klaus Grubmül-ler, Frankfurt am Main 2010 (DKV Taschenbuch = Bibliothek deut-scher Klassiker 138 – Bibliothek des Mittelalters 23).
Zur Vorbereitung empfohlene Forschungsliteratur
Klaus Grubmüller: Die Ordnung, der Witz und das Chaos. Eine Ge-schichte der europäischen Novellistik im Mittelalter: Fabliau – Märe – Novelle, Tübingen 2006.
Kiening, Christian: Ästhetik des Liebestods: Am Beispiel von Tristan und Herzmaere, in: Das fremde Schöne: Ästhetische Dimensionen mit-telalterlicher Literatur, hg. v. Manuel Braun und Christopher Young, Berlin 2007, 171–193.
Ann Marie Rasmussen: Problematizing Medieval Misogyny: Aristotle and Phyllis in the German Tradition, in: Verstellung und Betrug im Mittelalter und in der mittelalterlichen Literatur, hg. v. Matthias Mey-er und Alexander Sager, Göttingen 2015 (Aventiuren 7), S. 195–220.
Burghart Wachinger: Zur Rezeption Gottfrieds von Straßburg im 13. Jahrhundert, in: Deutsche Literatur des späten Mittelalters. Hambur-ger Colloquium 1973, hg. v. Wolfgang Harms und L. Peter Johnson, Berlin 1975, S. 56–82.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul: Aufbaustudium Mediävistische Germanistik (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Deutsche Literaturwissenschaft: Forschungsorientiertes Studium (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Wahlbereich Master Deutsche Philologie: Empfehlungen (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft

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