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Semester | Herbstsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Fiona Siegenthaler (fiona.siegenthaler@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Venda Kopfstützen und Senufo Masken, perlengeschmückte Throne und feinste Textilien, Initiationstänze und goldener Schmuck, senegalesische Souweres und südafrikanische Township-Kunst, Nok Terrakotten und Benin Bronzen: Die ästhetische Gestaltung von Objekten, Körpern, Gebäuden und performativen Praktiken hat in Afrika eine lange und wechselvolle Geschichte, wobei sich lokale Auffassungen sowie die europäische Rezeption afrikanischer Kunst ebenfalls historisch gewandelt haben. In diesem einführenden Proseminar gewinnen wir anhand ausgesuchter Beispiele einen Einblick in die enorme Vielfalt gestalterischen Schaffens auf dem Kontinent und entwickeln ein Verständnis für die Rolle künstlerischer Objekte in der kulturellen Praxis ihrer Schöpfer*innen und Nutzer*innen. Diese lokalen und oft ethnografisch vermittelten Vorstellungen über die Bedeutung und Funktion der künstlerischen Objekte und ästhetischen Praktiken bilden den Schwerpunkt des Proseminars. Sie werden jedoch auch in einer globalen Verflechtungsgeschichte situiert und dem modernen europäischen Kunstbegriff gegenübergestellt. Wir zeichnen nach, wie sich 'afrikanische Kunst' als euro-amerikanische Kategorie während und nach der Kolonialzeit in Kunstmärkten und Museen durchgesetzt hat und warum dies nicht erst jetzt als Akt epistemischer Gewalt debattiert wird und Restitutionsforderungen auslöst. Wir untersuchen auch neuere populäre, urbane und akademische Kunstgattungen, die für die Zeit der Unabhängigkeit und die postkoloniale Internationalisierung und Globalisierung afrikanischer Kunst prägend waren und noch sind. Es ist ein Museumsbesuch geplant (Termin nach Absprache und in Abstimmung mit den offiziellen COVID-19-Schutzmassnahmen). |
Lernziele | - Die Studierenden verfügen über grundlegendes Wissen über ‚afrikanische Kunst‘ in ihrer ganzen Breite, mit einem Schwerpunkt von Mitte 19. Jh. bis heute. - Die Studierenden können Objektbeispiele benennen, sie historisch einordnen und ihre Bedeutung und Funktion in Bezug auf lokale ästhetische und kulturelle Vorstellungen sowie Praktiken beschreiben. - Die Studierenden kennen die Grundlagenliteratur und Recherchemethoden für die selbständige Erarbeitung eines Vortragsthemas im Gebiet der afrikanischen Kunst. - Die Studierenden kennen die Geschichte kolonialer Aneignung und Musealisierung afrikanischer Kunst und verstehen deren Diskursivierung im westlichen Ausstellungskontext. - Die Studierenden kennen die wichtigsten Positionen post- und dekolonialer Theorie und deren Rolle in der kritischen Auseinandersetzung mit Diskussionen um afrikanische Kunst in westlichen Sammlungen und Restitution. |
Literatur | Förster, Till (1988): Kunst in Afrika. Köln: DuMont. Fosu, Kojo (1986): 20th century art of Africa. Zaria: Gaskiya Corporation. Jules-Rosette, Bennetta; Osborn, J. R. (2020): African art reframed. Reflections and dialogues on museum culture. Urbana: University of Illinois Press. Kasfir, Sidney Littlefield (2007): African art and the colonial encounter. Inventing a global commodity. Bloomington and Indianapolis: Indiana University Press. Phillips, Tom (1995): Africa. The art of a continent. Munich, New York: Prestel. Prussat, Margrit; Till, Wolfgang (Hg.) (2001): 'Neger im Louvre'. Texte zu Kunstethnographie und moderner Kunst. Dresden: Verlag der Kunst. Salami, Gitti; Visonà, Monica Blackmun (Hg.) (2013): Companion to modern African art. West Sussex, Oxford: Wiley and Blackwell. Savage, Polly (Hg.) (2014): Making art in Africa 1960-2010: Lund Humphries. Vansina, Jan (1999): Art history in Africa. An introduction to method. London, New York: Longman. Visonà, Monica Blackmun; Poynor, Robin; Cole, Herbert M.; Harris, Michael D. (Hg.) (2000): A history of art in Africa. London: Thames & Hudson. Vogel, Susan (Hg.) (1991): Africa explores. 20th century African art. The Center for African Art, New York. Munich: Prestel. |
Bemerkungen | Gemäss den aktuellen Covid-19-Schutzmassnahmen kann diese Lehrveranstaltung bei über 15 Teilnehmenden nicht mehr in Präsenz durchgeführt werden. Es ist deshalb mit einer Umstellung auf Online-Unterricht zu rechnen. Sollte der Seminarraum im Laufe des HS21 wieder voll besetzt werden dürfen, wird auf Präsenzunterricht umgestellt. |
Teilnahmebedingungen | Die Teilnehmendenzahl ist auf 25 Personen beschränkt. Die Plätze werden nach Anmeldedatum und Studienfachzugehörigkeit vergeben. Vorrang haben die Studierenden der unter "Module" aufgelisteten Studienfächer/-gänge. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Dienstag | 10.15-12.00 | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Bemerkungen | Bitte Hinweis unter "Bemerkungen" beachten! |
Datum | Zeit | Raum |
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Dienstag 21.09.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 28.09.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 05.10.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 12.10.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 19.10.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 26.10.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 02.11.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 09.11.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 16.11.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 23.11.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 30.11.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 07.12.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 14.12.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Dienstag 21.12.2021 | 10.15-12.00 Uhr | Ethnologie, grosser Seminarraum |
Module |
Modul: Sachthemen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Alle Studierenden nehmen regelmässig an der Lehrveranstaltung teil und lesen die aufgegebene Lektüre für die jeweiligen Sitzungen. Alle Studierenden leisten zudem einen aktiven Beitrag zum Proseminar, indem sie ein Sitzungsthema selbständig erarbeiten und in einem Vortrag präsentieren. Regelmässige Teilnahme und der aktive Beitrag ergeben ein “pass” und werden mit 3 KP bewertet. Themenvergabe an der ersten Proseminar-Sitzung. Zusätzlich können Proseminar-Arbeiten geschrieben werden. Diese erbringen weitere 3 KP und werden benotet. Sprechstunde dienstags nach Vereinbarung. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Ethnologie |