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Semester | Herbstsemester 2021 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende |
Tatjana Simeunovic (tatjana.simeunovic@unibas.ch, BeurteilerIn)
Clea Wanner (clea.wanner@unibas.ch) |
Inhalt | Während die 1970er im Westen v. a. mit Ideen einer körperlichen und sexuellen Befreiung sowie mit einem Umdenken der Geschlechterrollen assoziiert werden, gilt die Dekade in Osteuropa als Ära des neuen Konservatismus, die von Repressionen und einer restriktiven Zensurpolitik geprägt war. Ausgehend von Konzepten wie (visuelle) Lust und Lustlosigkeit, soziales Geschlecht und Hierarchien, Liebe und Liebesbeziehungen sowie Körperlichkeit soll die Epoche kritisch betrachtet und diversifiziert werden. Nach der meist gewaltsamen Niederschlagung verschiedener Liberalisierungstendenzen und somit der Verdrängung erfolgreicher filmischer Erneuerungsbewegungen (u. a. der jugoslawischen Schwarzen Welle, Tschechoslowakischen Neuen Welle und des sowjetischen Tauwetterfilms) bestimmten – zumindest an der Oberfläche – ab etwa 1970 eine ideologische Verhärtung, Restauration und Bürokratisierung die Gesellschaft. Doch trotz der Zensur, der das Kino mehr als etwa die Literatur unterlag, entwickelte sich eine neue Vielfalt an Filmen diverser Genres und Genremischungen, die mit unterschiedlichen Ansätzen die Kluft zwischen gesellschaftlicher Rolle und Individualität, zwischen Öffentlichkeit und Intimität reflektierten. Die filmischen Formen von Liebe, Lust und Körperlichkeit können bestehende Vorstellungen des sozialistischen Menschen herausfordern sowie die in der Gesellschaft als soziale Harmonie verklärten Beziehungen – in den Bereichen Liebe, Arbeit und Familie – infrage stellen. Nicht selten scheitern aber die Filmfiguren gerade mit diesen drei Konzepten: Sei es, dass ihr Ausbruch aufgrund der bestehenden (Geschlechter-)Hierarchien und Vorstellungen misslingt, die Figuren die eigene Lebens- und Liebesunfähigkeit nicht überwinden können oder sich in Zynismus oder Konformismus flüchten. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis von Kritik und Konservatismus werden wir ausgewählte Filme aus verschiedenen Regionen Osteuropas untersuchen sowie punktuell auch mit kinematographischen Tendenzen aus Westeuropa und Amerika vergleichen. Neben der Analyse von Figuren, narratologischen Strukturen und ästhetischen Mitteln wird ein besonderes Augenmerk auf die filmische Gestaltung von Körperlichkeit und die Inszenierung von Sprache gelegt. |
Lernziele | Im Seminar werden die Grundlagen des wissenschaftlichen Umgangs mit Film erweitert, dazu gehören neben der filmanalytischen Auseinandersetzung und Vertiefung in die osteuropäische Filmgeschichte auch die Lektüre methodischer und theoretischer Schlüsseltexte. Ziel ist es, die Filme aus verschiedenen Genres und Regionen in ihren narrativen, ästhetischen und kulturhistorischen Dimensionen kritisch zu untersuchen und vergleichen. |
Literatur | Folgt. |
Bemerkungen | Kenntnisse einer osteuropäischen/slavischen Sprache sind nicht Voraussetzung. Bitte beachten Sie die unregelmässigen Termine der Sitzungen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 16.15-17.45 | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Datum | Zeit | Raum |
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Donnerstag 23.09.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 30.09.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 07.10.2021 | 16.15-20.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 14.10.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Samstag 16.10.2021 | 10.00-16.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 21.10.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 28.10.2021 | 16.15-20.00 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 04.11.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 11.11.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Donnerstag 18.11.2021 | 16.15-17.45 Uhr | Kollegienhaus, Hörsaal 116 |
Module |
Modul: Literatur im Zusammenspiel der Künste und Medien (Master Studiengang: Literaturwissenschaft) Modul: Slavische Kulturwissenschaft (Master Studienfach: Slavistik) Modul: Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) Modul: Transfer: Europa interdisziplinär (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Vertiefung Themenfelder der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul: Visuelle Medien in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul: Visuelle Medien in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Slavistik |