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66033-01 - Vorlesung: Schmerz und Schmunzeln: die Verkörperung des Lachens 2 KP

Semester Herbstsemester 2022
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Anne-Sophie Bories (a.bories@unibas.ch, BeurteilerIn)
Jérôme Laubner (jerome.laubner@unibas.ch)
Inhalt Schmerz und Schmunzeln: die Verkörperung des Lachens
Ringvorlesung HS22 (A.-S. Bories und J. Laubner, Französisches Seminar)

« Humor is pain that doesn’t hurt », schreibt Th. Veatch über die affektive Wirkung einer lustigen Ungehörigkeit und darüber, wie sie unseren Sinn von Normalität verletzt. Humor stört tatsächlich unsere Logik – und damit unser Sicherheitsgefühl – und bietet uns eine exquisite Form des Schmerzes. Lachen verzerrt auch die Körper und Gesichter derjenigen, die es ergreift. Solch eine offensichtliche körperliche Verformung wurde gar als Beweis für die teuflische Natur des Lachens verwendet. Darüber hinaus ist Humor oft mit der Körperlichkeit verbunden: Körperfunktionen und -störungen, Sekrete, Ausscheidungen (die gesamte Sphäre des "Niederen", die Bachtin so sehr schätzt) und gedankenlose Automatismen regen zum Lachen an. Diese Verbindung mit der Unangemessenheit unwürdiger Subjekte erklärt den niederen Status des humoristischen Schreibens innerhalb der Hierarchie der literarischen Gattungen und Formen. Und doch haben alle Epochen, alle Sprachräume humorvolle literarische Texte hervorgebracht. Selbst ernsthafte Autoren haben leichte und manchmal unerhörte Stücke geschrieben, auch in seriösen Texten. Umgekehrt ist das Lachen gleichermassen immer wieder als gesunder Mechanismus beschrieben worden, als nützliches Lösen von gestauten Körpersäften (in der Medizin der Früheren Neuzeit), psychischer Energie (Freud) oder Spannungen verschiedenster Art. Lachen kann als therapeutisch bezeichnet werden, was den Konsum von Witzen zu einer wünschenswerten Aktivität macht.
Im Rahmen dieser Ringvorlesung sollen verschiedene Zusammenhängen zwischen Körper und Humor, mit oder ohne Schmerz, untersucht werden, um einen Überblick über eine Reihe von Zeiträumen und Gattungen zu erhalten. Wir werden die Mischung aus Schmerz und Vergnügen betrachten, die das Lachen charakterisiert aber auch die Spannung zwischen dem Schmerz des Zielobjekts und dem Schmunzeln des Lachenden, die viszerale Reaktion, die das Zwerchfell erschüttert, auf bestimmte Arten von Unangemessenheit, oder die unfreiwillige (oder pseudo-unfreiwillige) Komik von absurden Situationen, um einen Einblick in die verkörperten Aspekte des Humors in der Literatur zu gewinnen.
Die Veranstaltung ist epochenübergreifend und die Vorträge finden in deutscher oder englischer Sprache statt.
Die Prüfung kann auf deutsch, englisch oder französisch geschrieben werden.

Pain and Pleasure: the Embodiment of Laughter
Ringvorlesung HS22 (A.-S. Bories and J. Laubner, French Seminar)

“Humor is pain that doesn't hurt”, writes Th. Veatch about the affective impact of laughter-inducing incongruity, and of how it violates our sense of normalcy. Indeed, humour hurts our logic and with it our sense of safety, providing us with an exquisite form of pain. Laughter also deforms the bodies and faces of those it seizes in a physical disfigurement so obvious it was once used as proof of laughter’s diabolical nature. Furthermore, humor is associated with the corporeal nature of the very subjects it often favours: bodily functions and disorders, secretions, excretions (the whole stratum of the “lower” that Bakhtin so highly values) and thoughtless automatisms inspire laughter. This link with inappropriate of degraded subjects is part of the lower status of humorous writing within the hierarchy of literary genres and forms. And yet, all time periods, all language areas have produced humorous literary texts, with even serious authors writing light and sometimes outrageous pieces, including within serious texts. Conversely, laughter has also been repeatedly described as a healthy mechanism, as a useful release of accumulated fluids (in early modern medicine), psychic energy (Freud) or tensions of various kinds. Laughter can be described as therapeutic, which makes the consumption of silly jokes a desirable activity.
This lecture series shall explore various connections between body and humour, with or without pain, in order to achieve an overview across a range of time periods and genres. We will consider the mix of pain and pleasure that characterizes laughter, the collision between the target’s pain and the laugher’s smirk, the visceral reaction that shakes the diaphragm to some flavors of inappropriateness, or the involuntary (or pseudo-involuntary) ridicule of silly situations and characters, to gain insight into the embodied aspects of humor in literature.
This bilingual course arches over all time periods, and the lectures will be given in German and English. The exam can be taken in German, English or French.
Bemerkungen Die Vorträge finden in deutscher oder englischer Sprache statt.

 

Unterrichtssprache Englisch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Mittwoch 16.15-18.00 Kollegienhaus, Hörsaal 115

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Mittwoch 21.09.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 28.09.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 05.10.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 12.10.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 19.10.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 26.10.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 02.11.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 09.11.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 16.11.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 23.11.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 30.11.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 07.12.2022 16.15-18.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Mittwoch 14.12.2022 16.15-20.00 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 115
Module Doktorat Französische Literaturwissenschaft: Empfehlungen (Promotionsfach: Französische Literaturwissenschaft)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Lectures complexes: Littérature ancienne (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Lectures complexes: Littérature moderne et contemporaine (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Modul: Spécialisation en littérature française (Master Studienfach: Französistik)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Die Prüfung kann auf deutsch, englisch oder französisch geschrieben werden.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Französische Sprach- und Literaturwissenschaft

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