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68800-01 - Seminar: Kinder, Dinge, Geschlecht 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2023
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Dominique Grisard (dominique.grisard@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Geschlechtervorstellungen prägen die Dinge der Kindheit und verdichten sich in ihnen: „wenn unsere Wahrnehmung und Interpretation unserer selbst und der Welt so eng mit den Dingen unserer Umgebung verknüpft sind, [...] dann werden in genau jenem Umgang mit den Dingen auch – bewusst oder unbewusst – die Strukturen der Geschlechterordnung verhandelt“ (Ecker und Scholz 2000, 10). Dabei werden Dinge auf vielfache Weise – von Materialität und Gestaltung bis zu Anwendung, Sammlung, Ästhetisierung oder Aussortierung – als männlich oder weiblich, sexualisiert oder asexuell, normativ oder queer kodiert. So einleuchtend dieses Verständnis der Vergeschlechtlichung der Dinge ist, so einseitig ist sie. Denn Dinge werden hier, „dem“ Kind und „der“ Frau nicht unähnlich, als passiv imaginiert. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Dingen und Kindern als vergeschlechtlichten Akteur*innen. Denn: Geschlecht und Kindheit gehen auch von den Dingen aus und prägen Kinder und wie sie mit den Dingen umgehen, die Dinge sinnlich wahrnehmen. Oder wie es Schachtner ausdrückt (2014: 25): „Die Dinge sind nicht stumm. Sie sprechen zu uns, erzählen von früheren Ereignissen, von Wünschen, von erfüllten und unerfüllten, von dem, was uns angetrieben oder auch blockiert hat.“

In diesem Seminar nehmen wir eine Geschlechterperspektive auf materielle Kultur der Kindheit ein. Wir lernen über Akteur-Netzwerk-Theorie, thing theory und die Materialität und Materialisierung von Geschlecht, um uns mit Teddybären, Puppen und Prinzess*innen als Spielzeug und Protagonist*innen von Bilderbüchern und Märchen auseinanderzusetzen. Thema sind u.a. die Kolonialgeschichte von Kinderbuchheld*innen, geschlechterstereotype Farbkodierungen in der Kinderkonsumkultur, die rassisierte Geschichte und Ästhetik von Puppen, die Persistenz der aristokratischen Figur der Prinzess*in im demokratischen Bürgertum sowie die Musealisierung des Teddybären im Spielzeug Welten Museum Basel. Gleichzeitig suchen wir nach alternativen Beispielen in der Dingwelt der Kinder: Aufklärungsbücher, die ohne heteronormative, transphobe Erklärungen auskommen, Kinderbücher, die Familien- und Geschlechterstereotypen bewusst aushebeln oder queere Formen des Geschichtenerzählens wie Drag Story Time, die für ihre Intervention in die heteronormative Erfahrungswelt der Kinder einen hohen Preis bezahlen.
Literatur Wird anlässlich der ersten Sitzung bekanntgegeben

 

Teilnahmebedingungen - aktive Teilnahme an Diskussionen im Seminar
- Lektüre von Grundlagen- und angewandten Texten auf deutsch und englisch
- Anwendung von Theorien der Materialität und Materialisierung von Geschlecht an einem konkreten KinderDing.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
14-täglich Dienstag 14.15-18.00 Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Bemerkungen Raum wird in Kürze publiziert.

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 21.02.2023 14.15-18.00 Uhr Alte Gewerbeschule, Seminarraum -159
Dienstag 07.03.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 21.03.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 04.04.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 18.04.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 02.05.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 16.05.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Dienstag 30.05.2023 14.15-18.00 Uhr Rosshofgasse (Schnitz), Seminarraum S 02
Module Modul: Methoden und Felder der Kulturanthropologie (Bachelor Studienfach: Kulturanthropologie)
Modul: Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Modul: Theorien der Geschlechterforschung (Master Studienfach: Geschlechterforschung)
Leistungsüberprüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Leistungsüberprüfung - Verfassen von Lektüreprotokoll
- Führen eines Forschungstagebuchs
- Blogbeitrag über ein konkretes KinderDing.
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gender Studies

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