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Semester | Herbstsemester 2023 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Aline Vogt (aline.vogt@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die notwendige Anerkennung von nonbinären, inter- und transgeschlechtlichen Menschen ist aus dem aktuellen feministischen Diskurs nicht mehr wegzudenken. Für Historiker*innen stellt sich, wie dies in der Vergangenheit auch für andere diskriminierte und daher in der Geschichte übersehene Gruppen der Fall gewesen ist (unter anderem für Frauen), die Frage, inwiefern Geschlechtsidentitäten jenseits eines dualistischen Verständnisses von Männlichkeit und Weiblichkeit eine Geschichte haben. Diese Frage ist einerseits gerade für die Vormoderne interessant, da das dualistische Modell von Geschlecht, basierend auf naturwissenschaftlichen, medizinischen und bürgerlichen Diskursen des 18. und 19. Jahrhunderts erst in der Moderne verfestigt wurde, während in der Vormoderne eher ein fluides Verständnis von Geschlecht vorherrschte, wie dies beispielsweise Thomas Laqueur argumentiert hat. Andererseits ist für Historiker*innen immer Vorsicht geboten, wenn Begriffe und damit zusammenhängende Vorstellungen über Geschlecht in die Vergangenheit übertragen werden sollen. Vormoderne Gesellschaften unterscheiden sich deutlich von der unsrigen und Identitäten wurden, wenn überhaupt, nach anderen Kriterien gebildet, als dies heute der Fall ist. Wie also sollen sich Vormoderne-Historiker*innen zu den Fragen verhalten, die uns die Gegenwart zu Geschlecht stellt? Welche Möglichkeiten gibt es, Geschlecht jenseits eines dualistischen Modells in der Geschichte aufzuspüren und welche Quellen gibt es dafür? Diesen und anderen Fragen geht diese Übung nach. Wir werden uns gemeinsam einen Überblick über queere Formen von Geschlecht in der Vormoderne verschaffen – von medizinischen Diskursen bis zum Crossdressing – und uns mit Ansätzen aus der Forschungsliteratur beschäftigen, wie diese Geschlechtsidentitäten beschrieben und verstanden werden können. |
Teilnahmebedingungen | Studierende der Geschichte aller Studienstufen sowie Studierende anderer Studienfächer, in deren Module die Übung verknüpft ist. Bei Überbelegung werden Studierende der Geschichte bevorzugt zugelassen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Montag | 14.15-16.00 | Departement Geschichte, Seminarraum 1 |
Module |
Modul: Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte) Modul: Reflexion, Methodik, Praxis (Master Studiengang: Europäische Geschichte in globaler Perspektive ) Modul: Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) Modul: Theorie (Master Studienfach: Geschichte) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Leistungsüberprüfung | Aktive Teilnahme. |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Departement Geschichte |