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Semester | Frühjahrsemester 2024 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Jan Müller (jan02.mueller@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Philippa Foots Buch „Die Natur des Guten“ (im Orig. „Natural Goodness“) aus dem Jahr 2001 ist so etwas wie die Summe des Werks dieser britisch-amerikanischen Philosophin. Der Band ist mit nicht einmal 120 Seiten schmal, hat es aber in sich: Foot unterbreitet darin den Vorschlag, dass man die moralische Verwendung des Ausdrucks „gut“ nach dem Vorbild seines Auftauchens in Urteilen über Lebewesen verstehen sollte, weil der Begriff in beiden Fällen mit einer Vorstellung des guten, gedeihlichen Lebens verbunden sei und nur von dieser Vorstellung her richtig aufgefasst werden könne. Zum gedeihlichen menschlichen Leben gehört, meint Foot, die Einübung von Tugenden dazu; sie zitiert an einer Stelle Peter Geach: „Menschen brauchen Tugenden wie Bienen einen Stachel“. Nun ist es aber klar, dass „gut und gedeihlich leben“ für Menschen etwas sehr anderes bedeutet als für andere Lebewesen – nicht zuletzt deshalb, weil Menschen „praktisch rational“ sind, sich also zu ihrem eigenen Leben verhalten, sich mit Gründen für und gegen Handlungen entscheiden, und alles in allem eigene und selbst entwickelte Vorstellungen davon haben, worauf ihr Leben hinausläuft und hinauslaufen soll. Foots klare und elegante Argumentationsweise hat zu anhaltenden Diskussionen geführt: Ist es z.B. im Licht darwinistischer Modelle noch angemessen, so scheinbar substantialistisch von den „Lebensformen“ von Tieren, darunter dem Menschen, zu sprechen? Oder ist es im Licht der Autonomie, die der Fähigkeit zu vernünftigem Nachdenken traditionell zugesprochen wird, umgekehrt angemessen, menschliches Leben in moralischer Hinsicht so nahe an die Lebensweise „anderer Tiere“ zu rücken? Solche Einwände äußern spiegelbildlichen Argwohn – dass Foots Ansatz die „Natürlichkeit“ unserer moralischen Beziehungen entweder zu schwach oder zu stark begreife. Dass ihr Vorschlag unverändert Anlass zu solchen Debatten gibt, zeigt aber vor allem, dass sie es sich nicht zu einfach macht, sondern verschiedene, spannungsgeladene Perspektiven auf den Zusammenhang von Moral und Natur zu beherbergen versucht. Im Seminar werden wir Foots Buch in Kleingruppen und gemeinsam genau und textnah besprechen und den Eindruck überprüfen, dass Foot inhaltlich und methodisch einen aufregenden und eigenständigen Vorschlag dazu macht, wie Ethik und Moral sich vernünftigerweise als anthropologisch (also in der Art und Weise, wie wir Menschen leben) fundiert begreifen lässt – und wie nicht. |
Literatur | Grundlage des Seminargesprächs ist die deutsche Übersetzung von Foots Buch „Die Natur des Guten“, Berlin: Suhrkamp 2014, ca. CHF 22,-; bitte beschaffen Sie sich bis zum Seminarbeginn ein Exemplar. Weiterführende Literatur wird bis am Semesterbeginn auf ADAM bereitgestellt. |
Bemerkungen | Für Jurist:innen geeignet. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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wöchentlich | Donnerstag | 18.15-20.00 | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Datum | Zeit | Raum |
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Donnerstag 29.02.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 07.03.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 14.03.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 21.03.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 28.03.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Ostern |
Donnerstag 04.04.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 11.04.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 18.04.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 25.04.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 02.05.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 09.05.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Auffahrt |
Donnerstag 16.05.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 23.05.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Steinengraben 5, Seminarraum gross 302 |
Donnerstag 30.05.2024 | 18.15-20.00 Uhr | Kollegienhaus, Seminarraum 107 |
Module |
Modul: Klassiker der Praktischen Philosophie (Bachelor Studienfach: Philosophie) Modul: Praktische Philosophie (Master Studienfach: Philosophie) |
Leistungsüberprüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Wiederholtes Belegen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Philosophie |