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71032-01 - Vorlesung: Sophokles – der nicht so ganz klassische Tragiker 2 KP

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Anton F.H. Bierl (a.bierl@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die attische Tragödie ist für die Herausbildung des westlichen Theaters und die europäische Literatur von zentraler Bedeutung. Sowohl ihre Form als auch ihr Inhalt prägen das Drama bis heute. Die Trias der athenischen Tragiker sprechen uns auch heute noch direkt an. Ihre Stücke sind aktueller denn je, zumal sie Grundfragen der menschlichen Existenz auf der Folie des Mythos thematisieren. Doch gibt es auch zahlreiche Differenzen, weshalb man die Tragödie aus dem Blickwinkel ihrer Spannung von Nähe und Alterität im Vergleich zum modernen Schauspiel fassen muss.
Gerade Sophokles galt lange als der Klassiker unter unter den drei grossen Tragikern, was sich in einer bevorzugten Behandlung und besonderen Wertschätzung niederschlug. Im Gegensatz zu ihm wurde Aischylos als archaisch und enigmatisch, Euripides als aufklärerisch, modern und sophistisch bezeichnet.
Jüngst erkennt man, dass selbst Sophokles gar nicht so klassisch ist und man seine Dramatik nicht einfach mit heutigen Vorstellungen gleichsetzen darf.
Ein wichtiges Thema dieser Vorlesung ist es daher, die spezifische Differenz zum modernen bürgerlichen Trauerspiel herauszuarbeiten. Deshalb werden die ganz andere, zum Teil prädramatische Poetik, die Performanz, das Chorische und die spezifische Konzeption des tragischen Helden fokussiert. Zugleich wird stets ein Blick auf die Wirkung der Texte auf die europäische Literatur und die heutige Bühne geworfen.
In der Vorlesung wird zunächst in gebotener Kürze eine Einführung in Form, Voraussetzung und Genese der attischen Tragödie und in ihre Gattungskonstituenten gegeben. Bedeutsam sind hier ihr Sitz im Leben im Dionysoskult, ihre Verankerung in Mythos und Ritual und die Gebundenheit an die Polis. Der Hauptaugenmerk liegt freilich auf der ausführlichen und intensiven Besprechung der erhaltenen sieben Tragödien des Sophokles (497/96–406/5 v. Chr.), dessen Werk sich durch eine besonders enge Verflechtung mit Athen und seiner Religion, Kult und Politik auszeichnet. Seine Tragödien, bes. “Ödipus” und “Antigone” haben Klassikerstatus und sind auch heute noch omnipräsent. Doch gilt es auch hier, Züge des Anderen und “Unklassischen” aufzudecken.
Lernziele – Vertrautwerden mit dem Fach Gräzistik und mit der griechischen Kultur
– Kennenlernen des griechischen Theaters, der Gattung Tragödie und der Spezifika der Sophokleischen Tragödie
– Kennenlernen aller erhaltenen Sophokleischen Tragödien und Einblick in die Fragmente
– Einblicke in die attische Alltagskultur Athens und die zeithistorische Verankerung des Sophokles
– Einsicht in das Prinzip der Mythopoetik
– Einsicht in Interpretationsmodelle und die zeitbedingte Rezeption von Klassikern
– Einsicht in Performance, Ritualität und Performativität
– Kennenlernen des Nachlebens
Literatur Text: H. Lloyd–Jones/N. G. Wilson, Oxford 1990 oder A. C. Pearson, Oxford 1924 (OCD)
Übersetzung: W. Schadewaldt, Sophokles. Tragödien, Zürich/Stuttgart 1968
oder andere bei Tusculum oder Reclam

zur Tragödie allgemein:
P. E. Easterling (Hrsg.), The Cambridge Companion to Greek Tragedy, Cambridge 1997
J. Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 2003


Companion:
K. Ormand, A Companion to Sophocles, Malden 2012
Monographie:
H. Flashar, Sophokles. Dichter im demokratischen Athen, München 2000

eine ausführliche Bibliographie wird zur Verfügung gestellt.


Bemerkungen Teilnehmerkreis: Studierende der Gräzistik und Latinistik sowie der Altertumswissenschaften, ferner der modernen Philologien, des Interphilologischen Bereichs, Medienwissenschaften, der Religionswissenschaft, Philosophie. Interessierte HörerInnen anderer Fächer und aller Fakultäten sind ebenfalls herzlich willkommen. Auch geeignet für die Zertifikate ”Ancient Greek and Modern Theatre & Performance Studies” und “Literatur und Religion: Mythopoetik

Beginn 5.3.

 

Teilnahmebedingungen keine, alle Texte werden stets in deutshcer Übersetzung besprochen

Gäste und Hörerinnen und Hörer sind ausdrücklich willkommen
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Dienstag 10.15-11.45 Kollegienhaus, Hörsaal 102

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Dienstag 05.03.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 12.03.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 19.03.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 26.03.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 02.04.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 09.04.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 16.04.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 23.04.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 30.04.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 07.05.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 14.05.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 21.05.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Dienstag 28.05.2024 10.15-11.45 Uhr Kollegienhaus, Hörsaal 102
Module Modul: Antike / monotheistische / aussereuropäische Religionen (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Griechische Literaturwissenschaft und Literaturgeschichte MA (Master Studienfach: Gräzistik)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Gräzistik (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Grundstudium Schwerpunkt Gräzistik (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studiengang: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Altertumswissenschaften)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft BA (Bachelor Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Englisch)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Italianistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Hispanistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Slavistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Nordistik (Studienbeginn vor 01.08.2022))
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Französistik)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Deutsche Philologie)
Modul: Interphilologie: Literaturwissenschaft MA (Master Studienfach: Latinistik)
Modul: Literaturgeschichte (Master Studiengang: Literaturwissenschaft)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Regelmässige Teilnahme, dazu Mini-Bericht bzw. weiterführender Kurzessay (2 S.) zu einer Sitzung bzw. den in der Veranstaltung besprochenen Texten oder einem Thema nach den in der Veranstaltung besprochenen Kriterien
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, Wiederholung zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Gräzistik

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