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71142-01 - Seminar: Von Gelassenheit, Minne und Demut. Hoch- und spätmittelalterliche Frömmigkeit als Wurzeln reformatorischer Entwicklungen 3 KP

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Michael Bangert (michael.bangert@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Reformation entwickelt ihre vielfältigen Formen nicht in einem "frömmigkeitstheologischen" Vakuum. Vielmehr hat sie wesentliche Voraussetzungen und Grundlagen in der Frömmigkeitskultur des 14. und 15. Jahrhunderts. Dazu gehören wesentlich die Bewegung der «Brüder vom gemeinsamen Leben», die "devotio moderna", die Bewegung der Gottesfreunde in Basel, sowie zahlreiche Einzelpersönlichkeiten wie Johannes Tauler, Heinrich Seuse, Heinrich von Nördlingen, Christine Ebner, Thomas von Kempen, Geert Groote, Eramus von Rotterdam und der Schweizer Mystiker Niklaus von Flüe. Auch die Windesheimer Kongregation, die mit den reformierten Augustiner-Klöstern St. Leonhard und Kleinlützel in der Region Basel gut vertreten war, gehört in diesen Kreis. Ebenfalls sind in diesem Kontext die Schriften der Beginen Marguerite Porete, Hadewijch und Mechthild von Magdeburg von hoher Bedeutung.
Werke wie die «theologia teutsch» und die «Nachfolge Christi» gewinnen vor und während der Reformation in nahezu ganz Europa höchste Bedeutung für in Frömmigkeitskultur. In Basel werden diese Werke im Kontext der Reformation häufig nachgedruckt und zudem verändert.

Die Schichten der Bürger und Handwerker – also der Stadtbewohner - werden zu den entscheidenden Akteuren der Frömmigkeit. Frömmigkeit, Askese und Gebet werden nun Teil des Alltags im handwerklichen "Sakrotop". Die Bedeutung der sakramentalen Handlungen durch die Grosskirche erodiert.
Unter den Handwerken verdienen besonders die Maler Beachtung. Daher wird auch die Themenwahl und die Ausgestaltung der Themen in der Malerei eine grosse Rolle spielen. Auch hier ist ein mit Konrad Witz und seiner Werkstatt - mit neuen Themen, Formen und Motiven - ein lokaler Schwerpunkt zu nennen.
Evtl. kleinere Exkursionen in Kunstmuseum (werke von K. Witz) oder an den Totentanz.
Lernziele 1. Die Teilnehmenden lernen die kulturhistorischen und spiritualitätsgeschichtlichen Voraussetzungen der Reformation kennen und einzelne neue Typen und Motive - z.B. den Totentanz oder die Darstellung leerer Räume - in den spirituellen Entwicklungsprozess einzuordnen.
2. Sie können zwischen einzelnen Strömungen unterscheiden und zugleich die Gemeisamkeiten bestimmen.
3. Die Teilnehmenden kennen die lokalen Auswirkungen in der Region Basel.
4. Die Wechselwirkungen der Frömmigkeit mit Kunst, Literatur und Philosophie bilden eine Grundlage für das Verständnis der Reformation in ihrer Vielfalt.
Literatur • Franz Egger, Beiträge zur Geschichte des Predigerordens: Die Reform des Basler Konventes 1429 und die Stellung des Ordens am Basler Konzil. Bern u.a. Peter Lang 1991.
• Mela Escherich, Der Heilsspiegelaltar des Konrad Witz. In: Jahrbuch der preußischen Kunstsammlungen 35, 1915, S. 245-255.
• Katharina Georgi, Der Totentanz des Predigerklosters. In: Konrad Witz. Katalog zur Ausstellung im Kunstmuseum Basel. Ostfildern: Hatje Cantz 2011, S. 202-211.
• Berndt Hamm / Volker Leppin: Gottes Nähe unmittelbar erfahren. Mystik im Mittelalter und bei Martin Luther. Tübingen: Mohr 2007.Erwin Möde: Christliche Spiritualität und Mystik. Eine systematische Hinführung, Regensburg: Pustet 2009.
• Berndt Hamm, Religiosität im späten Mittelalter: Spannungen, Neuaufbrüche, Normierungen. Tübingen: Mohr Siebeck 2011.
• Walter Haug / Wolfram Schneider-Lastin: Deutsche Mystik im abendländischen Zusammenhang. Tübingen: Mohr 2000.
• Volker Leppin: „Cusa ist hie auch ein Lutheraner?“ Theologie und Reform bei Nikolaus von Kues – eine evangelische Annäherung (= Trierer Cusanus Lecture. Bd. 15). Trier: Paulinus 2009.
• Volker Leppin: Ruhen in Gott. Eine Geschichte der christlichen Mystik. München: C.H. Beck 2021.
• Erwin Möde: Christliche Spiritualität und Mystik. Eine systematische Hinführung, Regensburg: Pustet 2009.
• Gordon Mursell: The Story of Christian Spirituality. Two thousand years, from East to West Oxford: Lion Publishing 2001.
• Kurt Ruh: Geschichte der Abendländischen Mystik. Bd. 1-5. München: CH. Beck 1990-1999.
• Heinrich Stirnimann, Der Gottesgelehrte Niklaus von Flüe. Drei Studien. Freiburg i.Ü.: Universitätsverlag 2001.
• Peter Zimmerling (Hrsg.): Handbuch Evangelische Spiritualität. Band 1u. 2: Geschichte. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017.
Bemerkungen Herzlich willkommen!

 

Teilnahmebedingungen Keine, ausser den obligatorischen.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Auf den gewohnten Wegen!
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
wöchentlich Donnerstag 12.15-14.00 Theologie, Grosser Seminarraum 002

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Donnerstag 29.02.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 07.03.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 14.03.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 21.03.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 28.03.2024 12.15-14.00 Uhr Ostern
Donnerstag 04.04.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 11.04.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 18.04.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 25.04.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 02.05.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 09.05.2024 12.15-14.00 Uhr Auffahrt
Donnerstag 16.05.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 23.05.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Donnerstag 30.05.2024 12.15-14.00 Uhr Theologie, Grosser Seminarraum 002
Module Modul: Christentumsgeschichte (Masterstudium: Theologie)
Modul: Mittlere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 3) (Bachelorstudium: Theologie)
Modul: Mittlere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 3) (Bachelor Studienfach: Theologie)
Wahlbereich Master Interreligious Studies: Empfehlungen (Masterstudium: Interreligious Studies)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung Referat
Aktive Teilnahme
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, bester Versuch zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Theologie

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