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72546-01 - Übung: Auf den Spuren von Christian Friedrich Spittler (1782-1867). Orte, Wirkungen, Erinnerungen 1 KP

Semester Frühjahrsemester 2024
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Michael Bangert (michael.bangert@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Die Übung beschäftigt sich mit der Person Christian Friedrich Spittlers (* 12. April 1782 in Wimsheim; † 8. Dezember 1867 in Basel). Er war Sekretär der Basler Christentumsgesellschaft und Gründer diverser pietistischer Sozial- und Missionswerke in und um Basel.
Ab 1801 bei der Christentumsgesellschaft in Basel, wo sein Freund Carl Friedrich Adolph Steinkopf Sekretär geworden war.

Von 1803 bis 1807 war er Steinkopfs Sekretariatsgehilfe, ebenso eine kurze Zeit unter dessen Nachfolger Blumhardt, bevor er noch 1807 selbst zum Sekretär der Gesellschaft wurde. In dieser Aufgabe konnte er sein Fachwissen, Organisationstalent und seine Schreibfähigkeiten einbringen. Er schrieb im Lauf seines Lebens um die 25.000 Briefe an Hunderte von Personen.

1815 gründete Spittler die Evangelische Missionsgesellschaft in Basel. 1820 errichtete er gemeinsam mit Christian Heinrich Zeller ein Rettungshaus in Beuggen, 1823 die Judenmissions-Anstalt in Sitzenkirch bei Kandern, die von Karl Köllner geleitet wurde. 1827 richtete er eine Griechen-Anstalt in Beuggen ein, die 1830 zu einer Taubstummen-Anstalt umgeformt wurde. Ab 1834 unternahm er verschiedene Versuche zur Gründung einer Pilgermissionsschule, wozu er 1837 auch den Pilgerhof in Riehen erwarb, wohin im Folgejahr die Taubstummen-Anstalt verlegt wurde. Hieraus ging 1852 das Riehener Diakonissenhaus hervor. Es gelang Spittler, die Diakonisse Trinette Bindschedler als Vorsteherin für das Diakonissenhaus zu gewinnen.

1840 schließlich gründete Spittler die Pilgermission St. Chrischona, von wo aus 1846 zwei Brüder nach Jerusalem zur Gründung eines dortigen Brüderhauses entsandt wurden. 1857 entstand schließlich das Haus der Pilgermission in Chrischona. Unter Spittlers Leitung nahm die Missionsgesellschaft die Arbeit unter deutschen Auswanderern in Texas auf, und es entstanden Niederlassungen in Tettnang, Säckingen und Rheinfelden sowie das Männerasyl Mayenbühl und das Marthastift in Basel. Das später Spittler-Stift genannte Klösterli in Riehen wurde unter seiner Leitung 1866 baulich erweitert.

Es wird in der Übung darum gehen, den Wirkungen dieser weitreichenden Tätigkeiten in Basel und Region nachzugehen. So werden das Swiss TPH-Institut, das Museum der Kulturen, die Mission 21 und das Diakonissenhaus in Riehen Ziele dieser Übung sein.

Lernziele • Kennenlernen der Person Spittlers
• Kenntnis der Besonderheiten des Pietismus und seiner sozialen Dimensionen
• Erlernen der historischen Tiefenwirkungen der Mentalität Spittlers im Besonderen und des Basler Pietismus im Allgemeinen
• Wahrnehmung der heute oftmals überdeckten Impulse der komplexen Spiritualität Spittlers
Literatur • Werner Bieder: Erfahrungen mit der Basler Mission und ihrer Geschichte. 169. Neujahrsblatt der GGG, Helbing und Lichtenhahn, Basel 1991.
• Marlon Ronald Fluck: Basler Missionare in Brasilien. Auswanderung, Erweckung und Kirchenwerdung im 19. Jahrhundert. Peter Lang, Bern etc. 2004.
• Adrian Hartmann: Deutsche im Südkaukasus. Die Pastoren der Basler Mission und die transkaukasischen deutschen Kolonien im 19. Jahrhundert, Saarbrücken: VDM Verlag 2011.
• Paul Jenkins: Kurze Geschichte der Basler Mission. In: Basler Mission und Evangelisches Missionswerk in Südwestdeutschland. Texte und Dokumente, Bd. 11, Basler Mission, Basel 1989.
• Paul Jenkins: Basler Mission. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
• Julia Ulrike Mack: Menschenbilder: anthropologische Konzepte und stereotype Vorstellungen vom Menschen in der Publizistik der Basler Mission 1816–1914. (= Basler und Berner Studien zur historischen und systematischen Theologie, Band 76).
• Museum der Kulturen Basel: Mission possible? Die Sammlung Basler Mission – Spiegel kultureller Begegnungen. Basel: C. Merian-Verlag 2015.
• Julia Ulrike Mack: Menschenbilder: anthropologische Konzepte und stereotype Vorstellungen vom Menschen in der Publizistik der Basler Mission 1816–1914, Basler und Berner Studien zur historischen und systematischen Theologie, Band 76.
• Carl Heinrich Rappard: Christian Friedrich Spittler, in: Fünfzig Jahre der Pilgermission auf St. Chrischona, Basel 1890.
• Erich Schick, Klaus Haag: Christian Friedrich Spittler: Handlanger Gottes. Gießen; Basel: Brunnen-Verlag ²1982.
• Karl Rennstich: "... nicht jammern, Hand anlegen!" Christian Friedrich Spittler. Sein Werk und Leben. Metzingen 1987.
Bemerkungen Diese Übung geht auf die Anregung der Studierenden Herr Joris Krapf und Herr Zeno Strebel zurück. Sie haben auch die thematischen Schwerpunkte konzipiert. Gern führe ich diese Übung in Kooperation mit Herrn Strebel und Herr Krapf durch.

 

Teilnahmebedingungen ---
Anmeldung zur Lehrveranstaltung WIE GEWOHNT!
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz
HörerInnen willkommen

 

Intervall Wochentag Zeit Raum
einmalig Siehe Einzeltermine

Einzeltermine

Datum Zeit Raum
Freitag 22.03.2024 14.00-17.30 Uhr Theologie, Kleiner Seminarraum 201
Freitag 05.04.2024 14.00-17.30 Uhr Findet extern statt.
Freitag 12.04.2024 14.00-17.30 Uhr Findet extern statt.
Freitag 17.05.2024 14.00-17.30 Uhr Findet extern statt.
Freitag 24.05.2024 14.00-17.30 Uhr Findet extern statt.
Module Modul: Neuere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 4) (Bachelorstudium: Theologie)
Modul: Neuere Kirchen- und Theologiegeschichte (KG 4) (Bachelor Studienfach: Theologie)
Leistungsüberprüfung Leistungsnachweis
Hinweise zur Leistungsüberprüfung aktive Teilnahme erwünscht
An-/Abmeldung zur Leistungsüberprüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: Dozierende
Wiederholungsprüfung eine Wiederholung, bester Versuch zählt
Skala Pass / Fail
Wiederholtes Belegen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Theologische Fakultät, studiendekanat-theol@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Theologie

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