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26996-01 - Seminar: Religionsintegration? Wie der Buddhismus Teil der chinesischen Kultur wurde (3 KP)

Semester Frühjahrsemester 2011
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Stephan Peter Bumbacher (stephan-peter.bumbacher@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Was geschieht, wenn eine Religion sich in einem neuen Gebiet mit einer fremden Kultur ausbreitet – insbesondere, wenn die Ausbreitung nicht im Rahmen einer militärischer Eroberungen erfolgt? Wie wird die neue Religion von der indigenen Bevölkerung verstanden (Übersetzungsproblematik!), wie wird sie aufgenommen? Wie interagiert sie mit den bereits vorhandenen Religionen?
Die Religionswissenschaft ist in der glücklichen Lage, aufgrund der hervorragenden Quellensituation diese Fragen anhand des Prozesses der Integration des Buddhismus in China paradigmatisch untersuchen zu können. So sind eine ganze Reihe von religiösen Primärtexten wie auch säkulare Zeugnisse in historiographischen Werken der Zeit erhalten, welche es erlauben, Ausbreitung und Integration des Buddhismus im China der ersten Jahrhunderte u.Z. im Detail zu verfolgen. Es lassen sich dabei Momente fundamentalen Missverstehens ebenso festmachen wie gezielte Adaptationen und Plagiate von Texten konkurrierender Religionsgemeinschaften: Der Buddhismus musste Antworten finden auf religiöse Bedürfnisse, die ihm in seinen Herkunftsregionen nicht bekannt waren. Auf der anderen Seite bediente sich z.B. der Daoismus buddhistischer Texte und Konzepte, um neue, durch den Buddhismus induzierte religiöse Bedürfnisse seiner eigenen Anhänger befriedigen zu können.
Insgesamt lassen sich Phasen der Koexistenz wie auch Phasen der Konkurrenz rekonstruieren. Ebenso können Debatten der Anhäger der verschiedenen Religionen um Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer religiösen Vorstellungen nachgezeichnet werden. Der Prozess der Integration des Buddhismus in China eignet sich daher als ideales Paradigma zur Untersuchung eines komplexen „interreligiösen Dialogs“.
In diesem Seminar geht es nun darum, anhand der Analyse und Diskussion einschlägiger Primärquellen (viele der Primäretexte sind in westliche Sprachen übersetzt) die Integration des Buddhismus in die chinesische Kultur nachzuvollziehen.
Literatur Bumbacher, Stephan Peter: "Early Buddhism in China: Daoist reactions", in: The spread of Buddhism. (Handbook of Oriental Studies 16). Edited by Ann Heirman & Stephan Peter Bumbacher. Leiden 2007: 203-246.
Bumbacher, Stephan Peter: "A Buddhist sûtra's transformation into a Daoist text", in Asiatische Studien/Etudes asiatiques 60.4 (2006): 799-831.
Bumbacher, Stephan Peter: "Buddhismus versus Daoismus: Die Argumente einer Jahrhundertdebatte im mittelalterlichen China", in Reinhold Bernhardt und Perry Schmidt-Leukel (Hgg.): Kriterien interreligiöser Urteilsbildung, Zürich 2005: 129-150.
Keenan, John P: How Master Mou removes our doubts. A reader-response study and translation of the "Mou-tzu Li-huo lun", New York 1994.
Zürcher, Erik: The Buddhist conquest of China. The spread and adaptation of Buddhism in Early Medieval China, Leiden 1959.

- weitere Literatur wird während des Seminars angegeben.

 

Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Antike und aussereuropäische Religionen (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Modul Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Studienfach: Theologie)
Modul Religionswissenschaft 2 (RWTh 2) (Master Theologie)
Modul Transformationsprozesse und Religionstheorie (Bachelor Studienfach: Religionswissenschaft)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Religionswissenschaft

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