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Semester | Frühjahrsemester 2011 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Heike Behrens (heike.behrens@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Die moderne formale Sprachwissenschaft strebt nach einer schlanken Beschreibung der menschlichen Sprache in ihren Teilkomponenten (z.B. Syntax, Semantik, Phonologie) und betont die Eigenständigkeit der Strukturebenen bis hin zu der von Chomsky vertretenen Annahme, dass Sprache ein eigenständiges kognitives Modul ist, das losgelöst von der allgemeinen Kognition existiert und funktioniert (Dualismus von Leib und Seele). In den letzten Jahren gibt es jedoch zunehmende und konvergierende Evidenz aus verschiedenen Forschungsfeldern, dass die menschliche Sprache tief in unserer (neuro)physiologischen Beschaffenheit verankert ist und aus ihr mittels allgemeiner kognitiver Prinzipien und durch soziale Interaktion hervorgeht. Der Dualismus zwischen Leib und Seele wird also aufgehoben. Sogenannte Embodiment-Theorien untersuchen die Interaktion zwischen Wahrnehmung der Welt und den kognitiven Strukturen und ihrem Niederschlag in der Sprache. Konstruktivistische Theorien untersuchen die sozialen und kognitiven Prozesse in der Interaktion und in der mentalen Repräsentation von Sprache. Themenschwerpunkte sind: - Die soziale und kulturelle Basis der Kognition und der sprachlichen Repräsentation (Tomasello, Enfield, Levinson) - Konstruktion von Bedeutung in der Interaktion (Clark, Hutchins) - Embodiment und Kognitive Linguistik (Metapherntheorien, Blending-Theorie, sprachliche Relativität) (Gibbs, Lakoff & Johnson, Fauconnier,) |
Lernziele | Die Veranstaltung bietet einen Einstieg in moderne Theorien der Sprache und ihrer Entstehung sowie den Einfluss der Interaktion auf Sprachstruktur und sprachliche mentale Repräsentationen, die rein strukturalistische Modelle ablösen und die Sprachwissenschaft in den Sozial- und Kognitionswissenschaften verorten. Ziel ist, den Studierenden Grundlagen und Orientierungsmöglichkeiten in diesen neuen Strömungen zu vermitteln. |
Literatur | Wird bekanntgegeben. U.a. Auszüge aus A. Clark: Language, embodiment and the cognitive niche, In: Trends in Cognitive Sciences 10, 2006, 370-374 M. Tomasello. Origins of human communication, 2008 H. Clark: Using Language, 1996 E. Hutchins: Cognition in the wild, 1995 |
Teilnahmevoraussetzungen | Die Veranstaltung richtet sich an fortgeschrittene Liz- und MA-Studierende der Sprachwissenschaft. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Über ISIS erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Deutsche Sprachwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Sprache und Kognition (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Lehrveranstaltungsbegleitend. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Deutsches Seminar |