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28924-01 - Übung: Analyse gegen den Strich (3 KP)

Semester Herbstsemester 2011
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Cornelia Bartsch (cornelia.bartsch@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt "Analyse gegen den Strich" - Repräsentationen von Geschlecht in der Musik und Methoden ihrer Analyse (so der vollständige Titel der Veranstaltung)

Obwohl Töne anscheinend geschlechtslos sind, gibt es keine Musik, die nicht auf die eine oder andere Art an der symbolischen Konstruktion von Geschlecht beteiligt wäre. Doch wie ist dies analytisch zu erfassen, zumal sich die musikalische Analyse im traditionellen Verständnis mit der vermeintlich geschlechtslosen musikalischen Materie befasst, während Repräsentationen von Geschlecht Gegenstand von soziologischen und rezeptionsästhetischen Fragestellungen zu sein scheinen? Wie lassen sich zum Beispiel die mit Herausbildung des öffentlichen Musiklebens zunehmend geschlechtsspezifisch besetzten Räume oder Kommunikationsformen, für die eine Musik komponiert wurde und die sich in diese eingeschrieben haben, auch als Teil der Musik analysieren? Alle Arten von Vokalmusik transportieren und produzieren Geschlechterbilder und dies nicht allein vermittelt über Text oder Szene. Wie ist dies analytisch zu erfassen, ohne diese Bilder wieder zu reproduzieren? Wie sind performative Aspekte analytisch zu berücksichtigen, die Geschlecht produzieren und reproduzieren und die durchaus nicht nur in der populären Kultur integraler Teil der Musik sind?
An Beispielen aus verschiedenen Epochen der Musikgeschichte, aus der Kunstmusik wie aus der populären Musik, werden in der Übung Analysemethoden erarbeitet und disktutiert, die Text und Kontext im Blick auf die Repräsentationen von Geschlecht in der Musik zusammenbringen.

Lernziele Die Studierenden reflektieren Repräsentationen von Geschlecht in Musik unterschiedlicher Gattungen und Epochen. Sie lernen Analysemethoden kennen, die diese erfassen, und erproben exemplarisch ihre Anwendung. Sie setzen sich mit Theorien der musikalischen Analyse auseinander und lernen diese kritisch zu bewerten.
Literatur Huber, Annegret: Meisterinnenwerke und Meisterwerkanalyse. Überlegungen zum Musikanalysieren in kulturwissenschaftlichen Kontexten. In: Kreutziger-Herr, Annette; Losleben, Katrin (Hg.): History - Herstory. Alternative Musikgeschichten. Köln: Böh-lau, 2009, S. 125–139.
Citron, Marcia J.: Gendered Sonata Form. Toward A Feminist Critical Tradition. In: Hoffmann, Freia; Bowers, Jane; Heckmann, Ruth (Hg.): Frauen- und Männerbilder in der Musik. Festschrift für Eva Rieger zum 60. Geburtstag. Oldenburg: Bibliotheks- und Informationssystem der Univ., 2000, S. 165–176.
Herr, Corinna: Madonnas Maskeraden im Kontext von Gender und Hermetik. In: Bayer, Kathrin; Kreutziger-Herr, Annette (Hg.): Musik. Frau. Sprache. Interdisziplinäre Frauen- und Genderforschung an der Hochschule für Musik und Theater Hanno-ver. Herbholzheim: Centarus, 2003, S. 343–356.
Weitere Literatur wird zu Semesterbeginn bekanntgegeben und im ISIS bereitgestellt.
Bemerkungen Die Veranstaltung richtet sich sowohl an Studierende der Musikwissenschaft als auch an Studierende der Gender Studies bzw. von Gender Modulen aus anderen Studienfächern. Notenkenntnisse sind zwar gewiss von Vorteil, die unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmenden werden jedoch berücksichtigt. Je nach Zusammensetzung der Gruppe können z. B. "Tandems" von Studierenden gebildet werden, die einander gegenseitig in ihren Kenntnissen ergänzen. Auch die Auswahl der Beispiele und die analytischen Schwerpunkte können variiert werden. Insbesondere die performativen Aspekte von Musik lassen sich z. B. auch "jenseits der Notenschrift" analysieren. Zwecks frühzeitiger Planung ist eine Anmeldung unter Angabe des Studiengangs bzw, der musikalischen Vorbildung bei der Dozentin per Mail hilfreich.
Zu der Veranstaltung ist weiterhin ein Tutorium in Planung, das die Übung sowohl musikalisch als auch im Blick auf gendertheoretische Fragen begleiten wird.
Weblink Prpjekt "Musik und Gender"

 

Teilnahmevoraussetzungen Neugier, Experimentier- und Diskussionsfreude. Bereitschaft, sich analytisch mit Musik einschließlich ihrer performativen und rezeptionsästhetischen Aspekte zu befassen. Lektüre der in der Übung diskutierten Texte. Notenkenntnisse sind von Vorteil, unterschiedliche Voraussetzungen werden aber berücksichtigt (siehe Bemerkungen).
Anmeldung zur Lehrveranstaltung MOnA und ISIS
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung)
Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich)
Weitere Lehrveranstaltungen für den Wahlbereich Musikwissenschaft (Bachelor Studienfach: Musikwissenschaft)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Abalyse (auch im "Tandem," siehe unten Bemerkungen) oder Essay bzw. Referat mit Handout als Diskussionsgrundlage.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Musikwissenschaft

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