Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2012 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Andrea Bertschi-Kaufmann (andrea.bertschi@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Lesen gilt als Schlüssel zur Schriftkultur und zur Teilhabe an der Gesellschaft. Die Frage nach den Bedingungen des Erwerbs und nach dem Eingewöhnen in bestimmte literale Praktiken ist deshalb für die Linguistik, die Psychologie und der Lese-und Literaturdidaktik zentral. Mit Lesesozialisation wird ein bestimmter Ausschnitt des Sozialisationsprozesses bezeichnet, der dem Erwerb von Teilhabemöglichkeiten an der Schriftkultur gilt. In diesem Zusammenhang interessiert - wie Erwerbsprozesse unter den jeweiligen sozialen, familiären, schulischen Rahmenbedingungen verlaufen, - welchen Anforderungen und Normen im Zusammenhang mit den sozialen und medialen Entwicklungen bestimmend sind und - welche Motivationen das Interesse an Texten und den Umgang mit ihnen begünstigen und wovon die Entwicklung von Motivation ihrerseits abhängt. Im Seminar werden die grundlegenden Perspektiven der Lesesozialisationsforschung erarbeitet, in den Horizont von Leseunterricht gerückt und mit Blick auf Handlungsoptionen auf der Sekundarstufe diskutiert. Dazu gehören die Erarbeitung der aktuellen Modelle von Lesesozialisation und Lesemotivation, die Arbeit mit Dokumenten, welche über die Lesepraktiken von Heranwachsenden Aufschluss geben sowie die Entfaltung von Lesefördermöglichkeiten im Rahmen des schulischen Unterrichts. |
Lernziele | Die Studierenden sind mit grundlegenden Aspekten der Lesesozialisation und -motivation (Theorie und aktuelle Befunde) vertraut. Sie kennen einschlägige Arbeiten und Positionen im deutschen und englischen Sprachraum. Sie übertragen die wissenschaftlichen Erkenntnisse auf eigene Beobachtungen am Material aus dem Forschungsprojekt „Literale Resilienz“, den Selbstaussagen von jugendlichen Leserinnen und Lesern, die in transkribierter Form bereits vorliegen, und sie entwickeln Beispiele der Leseförderung. Hinweise zur Leistungsüberprüfung: Die Studierenden erarbeiten grundlegende Aspekte der Lesesozialisation und der Lesemotivation und interpretieren Selbstaussagen jugendlicher Leserinnen und Leser mit Bezugnahme auf aktuelle Theorien und Befunde. |
Literatur | Bertschi-Kaufmann, Andrea/Wiesner, Esther (2009): Lesealltag und Leseglück in den Selbstaussagen von Jugendlichen. In: Bertschi-Kaufmann, Andrea/Rosebrock, Cornelia (Hrsg.) (2009): Literalität. Forschungsfeld und Bildungsaufgabe. Weinheim und München: Juventa, 217-232. Groeben, Norbert/Vorderer, Peter (1988): Lesemotivation, Lektürewirkung. Münster: Aschendorff. Guthrie, John T./Wigfield, Allan (1999): How motivation fits into a science of reading. In: Scientific Studies of Reading 3, 199-205. Guthrie, John T. (2008): Reading motivation and engagement in middle and highschool: Appraisal and intervention. In: Guthrie, John T. (Hrsg.): Engaging adolescents in reading. Thousand Oaks, CA: Corwin Press, 1-16. Hurrelmann, Bettina/Groeben, Norbert (Hrsg.) (2004): Lesesozialisation in der Mediengesellschaft. Ein Forschungsüberblick, Weinheim: Juventa. (insbesondere Teil II: Sozialisation) Möller, Jens/Schiefele, Ulrich (2004): Motivationale Grundlagen der Lesekompetenz. In: Schiefele, Ulrich/Artelt, Cordula/Schneider, Wolfgang/Stanat, Petra: Struktur, Entwicklung und Förderung von Lesekompetenz. Vertiefende Analysen im Rahmen von PISA 2000. Wiesbaden: VS Verlag, 101-124. Philipp, Maik (2011): Lesesozialisation in Kindheit und Jugend: Lesemotivation, Leseverhalten und Lesekompetenz in Familie, Schule und Peer-Beziehungen. Stuttgart: W. Kohlhammer. Pieper, Irene/Kämper-van den Boogaart, Michael (2010): Lese- und literarische Sozialisation. In: Ulrich, Winfried (Hrsg.): Deutschunterricht in Theorie und Praxis (dtp). Handbuch zur Didaktik der deutschen Sprache und Literatur in elf Bänden. Band 11/1. Kämper-van den Boogaart, Michael/Spinner, Kaspar H. (Hrsg.): Lese- und Literaturunterricht. Geschichte und Entwicklung. Konzeptionelle und empirische Grundlagen. Baltmannsweiler: Schneider, 87-147. Pieper, Irene (2011): Lese- und literarische Sozialisation in schriftfernen Lebenswelten. Zur literaturbezogenen Kommunikation in der Hauptschule. Erscheint in: Schneider, Hansjakob (Hrsg.): Wenn Lesen und Schreiben (trotzdem) gelingen. Literale Sozialisation und Sinnerfahrung . Weinheim/München: Juventa. Retelsdorf, Jan, Möller, Jens (2008): Entwicklungen von Lesekompetenz und Lesemotivation Schereneffekte in der Sekundarstufe?. In: Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 40/4, 179-188. Eine ausführliche Literaturliste sowie ausgewählte Texte werden vor Semesterbeginn zur Verfügung gestellt. |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossene Proseminarstufe |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | über Isis erforderlich |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Deutsche Sprachwissenschaft I (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Deutsche Sprachwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Deutsche Sprachwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Fachwissenschaft / Deutsch (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW)) Modul Soziolinguistik (Master Studiengang: Sprache und Kommunikation) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Die Studierenden erarbeiten grundlegende Aspekte der Lesesozialisation und der Lesemotivation und interpretieren Selbstaussagen jugendlicher Leserinnen und Leser mit Bezugnahme auf aktuelle Theorien und Befunde. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |