Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2012 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Hubert Thüring (hubert.thuering@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Schon in „Die Leute von Seldwyla“ (1856 und 1874) sind die Fährnisse des frivolen Dörfleins und der Protagonisten mitunter stark von jenen politisch-ökonomischen Bewegungen bestimmt, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmen mehr Lebensbereiche kapitalisieren und die Kapitalbewegungen erstmals globalisieren. Erst der letzte Roman Gottfried Kellers, „Martin Salander“ (1886), rückt aber die ökonomische Dimension in den Vordergrund: Er erzählt die Geschichte der titelgebenden Figur als Aufstieg und Fall im Widerspiel von Rechtschaffenheit und Skrupellosigkeit, in dem am Ende doch nicht das spekulierte Glück, sondern die erarbeitete Zufriedenheit obsiegt. Die düstere Diagnose, die der Roman der Gegenwart stellt, vermag trotz oder gerade mittels der ätzend moralischen Kritik in die diskursiven Mechanismen des Kapitalismus einzudringen. In der Analyse der narrativen Faktur des Text soll besonders das analytische Potenzial in Bezug auf die ökonomische Verfassung der Zeit herausgearbeitet werden. Neben zeitgenössischen literarischen Texten (Freytag, Fontane) als Vergleichsbasis werden ebenso zeitgenössische und aktuelle kulturwissenschaftliche Ansätze zur Kritik der Ökonomie einbezogen. |
Lernziele | Die Studierenden lernen das Spätwerk Kellers im literatur und diskurshistorischen Zusammenhang kennen, erweitern ihre narratologischen Kenntnisse und die Kompetenz in einer erkenntnispoetisch und zugleich zeitkritisch orientierten Analyse. |
Literatur | Da von Kellers „Martin Salander“ keine gute und erschwingliche Ausgabe erhältlich ist, wird der entsprechende Band der HKKA als pdf zur Verfügung gestellt werden. Gottfried Keller: Martin Salander (1886), in: ders., Sämtliche Werke, 32 Bände, Historisch-Kritische Ausgabe (HKKA), herausgegeben unter der Leitung von Walter Morgenthaler, Basel u.a.: Stroemfeld/Neue Zürcher Zeitung 1997ff., Bd. 8 (Text, 2004) und Bd. 24 (Apparat, 2004). Graef, Eva: Martin Salander. Politik und Poesie in Gottfried Kellers Gründerzeitroman, Würzburg: Königshausen & Neumann 1992. Vogl, Joseph: Das Gespenst des Kapitals (2010), Berlin/Zürich: diaphanes 32011. |
Bemerkungen | Literatur nach 1850 |
Teilnahmevoraussetzungen | Abgeschlossene Proseminarstufe |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011)) Modul Allgemeine Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Aufbaustudium Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Deutsche Literaturwissenschaft) Modul Aufbaustudium Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Master Studienfach: Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Studienbeginn vor 01.08.2011)) Modul Disziplinäre Vertiefung (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie) Modul Neuere Deutsche Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Deutsche Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Inputreferat zur Diskussion von Forschungsliteratur |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft |