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31594-01 - Übung: "Die Wilden" als Argument? Philosophie, Ethnographie und Naturforschung um 1800 (3 KP)

Semester Herbstsemester 2012
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Susanna Burghartz (susanna.burghartz@unibas.ch, BeurteilerIn)
Mirjam Wenger (mirjam.wenger@unibas.ch)
Inhalt In den europäischen Wissenschaften um 1800 spielte die Auseinandersetzung mit den aussereuropäischen Völkern und insbesondere mit den so genannten "Wilden" - oder "Primitiven", "sauvages", "savages" - eine zentrale Rolle. Aus den Reiseberichten der Seefahrer und den Untersuchungen der Naturforschern speiste sich das ethnographische Wissen, das von den europäischen "Denkern und Gelehrten" aufgegriffen und zur Fundierung von geschichtsphilosophischen, anthropologischen und politischen Theorien verwendet wurde. Was unter der Figur des Wilden zu verstehen ist, werden wir genauer untersuchen und feststellen, dass der Begriff schillernd und widersprüchlich, aber wirkungsmächtig verwendet wurde: Sowohl für die Frage nach der Gleichheit der Menschen wie insbesondere für die Definition des Menschen überhaupt scheinen die "Wilden" eine wichtige Argumentationsfunktion gehabt zu haben.
In dieser Übung werden wir danach fragen, auf welche Weise die "Wilden" in den Dis-kursen der europäischen Wissenschaft um 1800 auftauchten und welche Rolle(n) sie insbesondere in der Argumentation und Wissensproduktion der Philosophie, Ethnogra-phie und Naturwissenschaft spielten. Kann es sein, dass es sich dabei um die Produktion von Herrschaftswissen handelte, das für die Ausbildung der europäischen Hegemonie und des modernen Selbstverständnisses Europas von fundamentaler Bedeutung war? Nicht zuletzt wird uns dabei auch die Frage beschäftigen, welche Zusammenhänge zwischen der Naturalisierung der Humangeschichte in der Aufklärung und der Historisierung der Natur durch Darwin bestehen.
Literatur Bernasconi, Robert (Hg.): Race and Racism in Continental Philosophy. Bloomington 2003.
Porter, Roy (Hg.): The Cambridge History of Science. Vol. 4: Eighteenth-Century Sciences. Cambridge 2003.
Sarasin, Philipp: Darwin und Foucault. Frankfurt am Main 2009.
Wolff, Larry; Cipolloni, Marco (Hg).: The Anthropology of the Enlightenment. Stanford, California 2007.
Bemerkungen - Zielgruppe: Studierende aller Studierstufen

 

Teilnahmevoraussetzungen Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über www.isis.unibas.ch ist obligatorisch.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Archive / Medien / Theorien (Bachelor Studienfach: Geschichte)
Modul Ereignisse, Prozesse, Zusammenhänge (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Kommunikation und Vermittlung historischer Erkenntnisse (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Methoden - Reflexion - Theorien: Historik - Historiographie (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Methoden und Diskurse historischer Forschung (Master Studienfach: Geschichte)
Modul Profil: Vormoderne (Master Studiengang: Europäische Geschichte)
Modul Theorie und Praxis (Master Studienfach: Osteuropäische Geschichte)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Aktive Teilnahme
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Departement Geschichte

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