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31809-01 - Seminar: Sehen und Gehen. Die peripatetische Wahrnehmung in der Kunst der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart (3 KP)

Semester Herbstsemester 2012
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Stefan Neuner (stefan.neuner@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Seit der Renaissance dominiert in der westlichen Kunsttradition eine Auffassung, der zufolge ein Bild als gerahmte, kontextunabhängige und kompositionell geordnete Ganzheit aufzufassen ist. Die
zentralperspektivische Konstruktion, die das theoretische Fundament dieses Bildverständnisses bildet, weist dem Betrachter einen fixierten Standpunkt zu und ermöglicht ihm, in dem Masse in eine Illusionserfahrung einzutauchen, wie er sich einer passiven und rein visuellen Rezeptionsweise überlässt. Die Kunstproduktion des Westens ist indessen mit diesem Bildbegriff keineswegs
umstandslos identifizierbar. Bilder beziehen sich an ihren Aufstellungsorten auf Bewegungen im Raum. An Schwellenorten (wie Portalen, Lettnern, Ikonostasen oder Triumphbögen) angebracht, laden sie die Bewegung zwischen zwei Raumzonen mit semantischen Differenzen auf und koppeln die kinetische
Erfahrung des Gehens an eine visuelle Markierung. Auch Orte des Übergangs oder Umherwandelns (wie Treppenanlagen, Gänge, Hallen und Galerien) waren von je her bevorzugte Formgelegenheiten für Bilderschmuck. Ziel der Veranstaltung ist es, theoretische Zugänge zum Phänomen des peripatetischen Sehens zu erkunden und Perspektiven für seine weitere Erforschung zu entwickeln. Die Auswahl der behandelten Fallbeispiele soll eine Konfrontation zwischen verschiedenen Gattungen und Epochen ermöglichen.
Literatur - Steffen Bogen: "Itinerarprinzip und Ortsreferenz. Bilderzählung im sakralen Kontext (Wiener Genesis und Reichenau Oberzell)", in: Das Bild im Plural. Mehrteilige Bildformen zwischen Mittelalter und Gegenwart, Berlin 2010, S. 135–160.
- Svetlana Alpers/Michael Baxandall, Tiepolo and the Pictorial Intelligence, New Haven u. London 1994
- Rosalind E. Krauss: Passages in Modern Sculpture, Cambridge/Mass. u. London 1981.
- Yve-Alain Bois, »Ein pittoresker Spaziergang um Clara-Clara herum«, in: Richard Serra, Kat. Westfälisches Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Münster 18. Okt. – 22. Nov. 1987 u.a., hrsg. v. Ernst-Gerhard Güse, Stuttgart 1987, S. 44-64.

 

Teilnahmevoraussetzungen Die Veranstaltung richtet sich an Master-Studierende und fortgeschrittene Bachelor-Studierende.
Anmeldung zur Lehrveranstaltung Anmeldung über ISIS notwendig
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien Online-Angebot fakultativ

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Kunstgeschichte und Interdisziplinarität (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Kunsttheorie und Methodik (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Kunsttheorie und Wissenschaftsgeschichte (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Profil: Frühe Neuzeit (Master Studiengang: Kunstgeschichte und Bildtheorie)
Modul Vertiefung epochenübergreifender Fragestellungen (Bachelor Studienfach: Kunstgeschichte)
Modul Werkorientierung (Master Studienfach: Kunstgeschichte)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Die Leistungsüberprüfung findet in Form von Mitarbeit und schritlicher Arbeit statt.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Kunstgeschichte

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