Zurück zur Auswahl
Semester | Frühjahrsemester 2013 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Jana Häberlein (jana.haeberlein@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Gegenwärtig konstituieren Illegalisierung, Staatenlosigkeit und Ausschaffungen weltweit gängige staatliche Politiken und Praktiken wie auch individuelle Existenzweisen. Sie gehen genealogisch auf historische Konzeptionalisierungen von Staatsbürger_innenschaft und ethno-nationaler Zugehörigkeit zurück und werden geformt durch institutionelle, imaginäre und affektive Formationen von Ein- und Ausschluss, sowie Geschlechter- und andere Machtverhältnisse. Den Betroffenen von Illegalisierung und Ausschaffung wird in der Regel keine Subjektivität zugesprochen. Darüber hinaus werden sie physisch aus den sozialen Kontexten entfernt, in denen sie leben und somit weitgehend unsichtbar gemacht. Dies bedingt zumeist nicht-spektakuläre Gewaltanwendung. Diese Phänomene bringen aber gleichwohl Widerstandspraktiken von nicht-staatlichen Akteur_innen und den Illegalisierten selbst mit sich. Im Seminar wollen wir erstens der (theoretischen) Frage nachgehen wie sich Illegalisierung und Praktiken der Ausschaffung zu derartigen (naturalisierten) Phänomenen historisch entwickelt haben. Welche Regierungstechniken gelangten und gelangen hierbei zur Anwendung? Wie konnte Ausschaffung zudem zu einem globalen Regime avancieren, in dem alleine schon die Möglichkeit, ausgeschafft werden zu können, besonders wirkmächtig ist (De Genova 2010, Peutz/De Genova 2010)? Zweitens werden wir Politiken der Visualisierung und Repräsentationen von Illegalisierung in den Blick nehmen und fragen, in welcher Art und Weise die materiellen Praktiken gegenwärtiger Deportationen einem spezifischen, wiederholbaren Bild bzw. einer Inszenierung von Illegalität dienen (De Genova 2011). Wir werden die Phänomene der Illegalisierung und Ausschaffung in aktuellen Migrationsdiskursen verorten. Zudem sollen die Auswirkungen des Arabischen Frühlings auf Migrationen und Migrationsdiskurse in Europa einbezogen werden. |
Lernziele | 1. ein aktuelles Thema der kritischen Migrationsforschung aus verschiedenen Perspektiven genauer kennenlernen 2. Kennenlernen und kritische Reflexion verschiedener Aspekte von Migrationspolitiken und deren Regierungstechniken 3. Kritische Einschätzung von visuellen Repräsentationen von Ausschaffung und Illegalisierung |
Literatur | Die Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben. |
Teilnahmevoraussetzungen | In der Lehrveranstaltung ist Vorkenntnis der kritischen Migrationsforschung sowie in den Theorien der Geschlechterforschung vorausgesetzt. Die Teilnahme von Graduierten wird begrüsst. Bereitschaft, sich mit theoretisch-methodischen Texten – viele davon auf Englisch – auseinanderzusetzen. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Culture and Society (Master Studiengang: African Studies) Modul Herrschaft und Normativität (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Internationales Zusatzwissen (Master European Studies) Modul Kultur und Symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Lebensverhältnisse, Umwelt und Ökonomie (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Politik, Entwicklung und soziale Ungleichheit (Bachelor Studienfach: Soziologie) Modul Sachthematische Fragestellungen der Ethnologie (Bachelor Studienfach: Ethnologie) Modul Themenfelder der Geschlechterforschung (Bachelor Studienfach: Geschlechterforschung) Vertiefungsmodul (Transfakultäre Querschnittsprogramme im freien Kreditpunkte-Bereich) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Von den Studierenden wird die regelmässige Lektürevorbereitung für die Sitzungen erwartet. Dies beinhaltet auch das regelmässige schriftliche Verfassen von Lektüreeindrücken der Texte, die als Grundlage für die Diskussion im Seminar dienen. |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Gender Studies |