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Semester | Frühjahrsemester 2013 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Matthias Hauck (matthias.hauck@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Als Ingmar Bergman 2007 starb, hinterliess er über fünfzig Filme, hunderte von Theaterproduktionen, dutzende Radio- und Fernsehspiele sowie zahlreiche publizierte Filmmanuskripte und andere literarische Arbeiten. Einige seiner Filme haben schon zu seinen Lebzeiten einen kanonischen Status erlangt, als Repräsentanten des modernistischen Kinos der sechziger Jahre at its best. Seine Filme wurden verglichen mit den Werken Picassos, Strawinskys, Eliots und Pounds. Eine ganze Generation von jüngeren Regisseuren wurde in starkem Masse von Bergman inspiriert. So bemerkte Woody Allen 1993 in einer Festschrift für Bergman: "Und schliesslich ist da ganz oben noch Ingmar Bergman, alles in allem wahrscheinlich der grösste Regisseur seit Erfindung der Filmkamera", eine Würdigung, die er in seinem Nachruf auf Bergman 2007 in der "Time" noch einmal wiederholte: "There had never been anything like it, this combination of intellectual artist and film technician. His technique was sensational." Es gab und gibt aber auch kritischere Stimmen. Zum einen jene, die den Zeitgnossen Bergman als Bürgerschreck empfanden, der das Medium des Films überstrapazierte, zum anderen jene, die rückblickend den Kinobesuch in den sechziger Jahren als mühsame Pilgerreise ironisieren: "Wasn't there a time - circa 1960 - when the serious, curious moviegoer went to the cinema as a form of pilgrimage? With bleeding feet and straining brain, lashing himself on with intellectual Stakhanovism, he watched monochrome images scarified with symbolism and suffering (...). Today Bergman is a forgotten sin." Das Seminar möchte die Filme Bergmans in diesem Spannungsverhältnis diskutieren und der Frage nachgehen, ob sie einer neuen Generation von Kinobesuchern und Kinobesucherinnen immer noch etwas zu sagen haben. Dabei sollen einerseits die grossen, traditionell im Zusammenhang mit Bergman diskutierten Themen "Suche", "Künstler", "Glaube", "Beziehungen", "Träume", "Mittelalter", "Theater" thematisiert werden, andererseits soll der Fokus aber auch auf die filmischen Mittel und Möglichkeiten gerichtet werden: Was ist das Besondere, Revolutionäre an den Filmen Bergmans, was ist das Spezielle an Bergmans Umgang mit dem Medium Film. Im Zentrum des Seminars werden die folgenden Filme stehen: Alf Sjöberg: Hets, 1944 (Drehbuch von Ingmar Bergman) Ingmar Bergman: Hamnstad, 1948 Ingmar Bergman: Törst, 1949 Ingmar Bergman: Fängelse, 1949 Ingmar Bergman: Sommarlek, 1951 Ingmar Bergman: Sommaren med Monika, 1953 Ingmar Bergman: Det sjunde inseglet, 1957 Ingmar Bergman: Smultronstället, 1957 Ingmar Bergman: Såsom i en spegel, 1961 Ingmar Bergman: Tystnaden, 1963 Ingmar Bergman: Nattvardsgästerna, 1963 Ingmar Bergman: Persona, 1966 Ingmar Bergman: Skammen, 1968 |
Lernziele | Das Seminar will 1. eine grundlegende Einführung in die Filmanalyse und deren Begrifflichkeit geben, so dass die Teilnehmenden des Kurses in der Lage sein werden, Filme zu analysieren und interpretieren. 2. die wichtigsten Filme von Ingmar Bergman visionieren und sie in ihrem schwedischen und internationalen Kontext verorten. |
Literatur | Einführende Literatur: Lars Åhlander (Hg.): Gaukler im Grenzland. Ingmar Bergman. Berlin 1993. Birgitta Steene: Ingmar Bergman. A Reference Guide. Amsterdam 2005. Laura Hubner: The Films of Ingmar Bergman. Illusions of Light and Darkness. New York 2007. Paul Duncan, Bengt Wanselius: Regi Bergman. Stockholm 2008. Thomas Koebner: Ingmar Bergman. Eine Wanderung durch das Werk. München 2009. Marion Löhndorf: Ingmar Bergman. Essays, Daten, Dokumente. Berlin 2011. Kristina Jaspers, Nils Warnecke, Rüdiger Zill (Hgg.): Wahre Lügen. Bergman inszeniert Begrman. Berlin 2012. Weiterführende Literatur: Frank Gado: The Passion of Ingmar Bergman. Durham 1986. Lloyd Michaels: Ingmar Bergman's "Persona". Cambridge 2000. Irving Singer: Ingmar Bergman, Cinematic Philosopher. Reflections on His Creativity. Cambridge 2007. Maaret Koskinen (Hg.): Ingmar Bergman revisted.Performance, Cinema and the Arts. London 2008. Paisley Livingston: Cinema, Philosophy, Bergman. On Film as Philosophy. New York 2009. Maaret Koskinen: Ingmar Bergman's "The Silence". Pictures in the Typewriter, Writings on the Screen. Kopenhagen 2010. |
Bemerkungen | 1. Absenzenregelung: Bei mehr als zwei Absenzen wird der Kurs als "nicht bestanden" bewertet. 2. Der Stoff der verpassten Sitzung muss mit einem 4-seitigen Essay aufgearbeitet werden. |
Teilnahmevoraussetzungen | 1. Voraussetzung für die Seminarteilnahme ist der mit "pass" bewertete Besuch von Einführung und Proseminar (inklusive angenommene Proseminararbeit) in der neueren skandinavischen Literaturwissenschaft. 2. Kenntnisse einer skandinavischen Sprache |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | www.isis.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Neuere Skandinavische Literaturwissenschaft I (Master Studienfach: Nordische Philologie) Modul Neuere Skandinavische Literaturwissenschaft II (Master Studienfach: Nordische Philologie) Modul Wissenschaftliches Arbeiten: Skandinavische Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Nordische Philologie) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Nordistik |