Zurück zur Auswahl
Semester | Herbstsemester 2013 |
Angebotsmuster | einmalig |
Dozierende | Ljiljana Reinkowski (ljiljana.reinkowski@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Zwanzig Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens weist die Region deutliche politische Unterschiede auf: Slowenien (Beitritt am 1. Mai 2004) und Kroatien (Beitritt am 1. Juli 2013) sind inzwischen EU-Länder, während die anderen Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens noch auf der Wartebank sitzen. Wirtschaftlich und sozial teilen aber alle postjugoslawischen Länder ähnliche Probleme und ähnliche Enttäuschungen - nicht nur im Hinblick auf die Option einer Mitgliedschaft in der Europäischen Union. In vergleichbarer Weise durchliefen die postjugoslawischen Staaten einen Prozess der Entjugoslawisierung, der politisch gewollt war und von den jeweiligen, nun nationalen Historiographien unterstützt wurde. Dem steht das diffuse - aber in einzelnen Bereichen, vor allem der Alltagskultur, Literatur und Musik, durchaus wirksame und sichtbare - Phänomen einer "Jugostalgie", also einer Jugoslawien-Nostalgie entgegen. Auf der Grundlage dieses allgemeinen Befundes wollen wir uns mit den folgenden Fragen beschäftigen: - Wie wird die jugoslawische Zeit aus der Perspektive der post-jugoslawischen Staaten gedeutet? Wie unterscheiden sich diese Deutungen in den 1990er, 2000ern und in der unmittelbaren Gegenwart? - Warum gibt es regionale Unterschiede in den jeweiligen post-jugoslawischen Perspektiven auf Jugoslawien? - Welche Hürden bleiben bestehen als Hindernisse auf dem Weg zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und einer Wiederannäherung – trotz einer lange geteilten gemeinsamen Geschichte und trotz eines weitgehend gemeinsamen Sprachraums? - Wie wird die kommunistische Epoche heute gedeutet? Und noch viel bedeutender: Wie wird die Kriegsvergangenheit der 1990er Jahre verarbeitet? -- Auf welchen Faktoren basiert die "Jugostalgie" und welche Rolle spielt dabei die "Titostalgie"? Zum Schluss stellen wir die erarbeiteten Ergebnisse in einen grösseren Kontext und fragen nach den möglichen Optionen einer identitären Selbstverortung der post-jugoslawischen Staaten im grösseren europäischen Kontext. |
Literatur | - Brunnbauer, Ulf/ Troebst, Stefan (Hrsg.): Zwischen Amnesie und Nostalgie - Die Erinnerung an den Kommunismus in Südosteuropa, Wien/Köln/Weimar 2007 - Calic, Marie-Janine: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert, München 2011 - Goldstein, Ivo: Croatia. A History, Zagreb 1999 - Kuljić, Todor: Umkämpfte Vergangenheit, Berlin 2010 - Sundhaussen, Holm: Jugoslawien und seine Nachfolgestaaten 1943-2011, Wien/Köln/Weimar 2012 - Velikonja, Mitja: Titostalgia – A Study of Nostalgia for Josip Broz, Ljubljana, 2008 |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | erforderlich unter www.isis.unibas.ch |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
---|
Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Grundmodul Geschichte Südosteuropas (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Basis Geschichte: Südosteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studienfach: Osteuropäische Kulturen (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Gesellschaft in Osteuropa (Bachelor Studiengang: Osteuropa-Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | nicht wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Slavistik |