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34514-01 - Proseminar: Utopien in der deutsch-jüdischen Literatur (3 KP)

Semester Herbstsemester 2013
Angebotsmuster einmalig
Dozierende Caspar Battegay (caspar.battegay@unibas.ch, BeurteilerIn)
Inhalt Der Begriff der Utopie (wörtlich "Nicht-Ort") existiert seit 1516, als der spätere englische Lordkanzler Thomas Morus seine Schrift "Utopia" veröffentlicht. Diese wurde zum Muster für spätere Utopien: Reisende gelangen auf eine abgelegene und unbekannte Insel, wo sie eine ganz andere, fiktionale Gesellschaftsordnung vorfinden, die vom Autor in kritischer Absicht zur gegenwärtigen Ordnung entworfen wird. Im 19. Jahrhundert gibt es eine so genannte Verzeitlichung der Utopie, nicht mehr die ferne Insel, sondern die Zukunft ist der Schauplatz des neuen Menschen. Diese Zukunftsutopien - berühmt geworden und auch für die deutsche Literatur einflussreich ist Edward Bellamys "Looking Backward 2000-1887" (1888) - sind der Beginn der Science Fiction. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangt das utopische Schreiben auch in die deutsch-jüdische Literatur- und Geistesgeschichte. Theodor Herzls Roman "Altneuland" (1902), der eine zionistische Utopie in einem zukünftigen Palästina schildert, ist der berühmteste dieser Texte. An ihm kann exemplarisch der Zusammenhang von moderner Literatur und Politik studiert werden. Doch andere Autoren entwerfen nicht nur Utopien eines jüdischen Staates im Land Israel, sondern auch Utopien der Diaspora. Im Proseminar werden wir einige dieser heute teilweise nicht mehr sehr bekannten Texte aus dem Zeitraum zwischen 1900 und 1950 lesen und in einen historischen sowie literaturwissenschaftlichen Kontext stellen. Dabei werden wir einerseits auch theoretische Überlegungen zur Utopie einbeziehen, andererseits auch zeitgenössische Konzepte des Utopischen (Robert Musils Überlegungen zum "Möglichkeitssinn" oder Ernst Blochs Utopiebegriff) kennenlernen.
Literatur Thomas Schölderle: Geschichte der Utopie, Wien / Köln / Weimar 2012.
Gregory Claeys (Hg.): The Cambridge Companion to Utopian Literature, Cambridge 2010.
Clemens Peck: Im Labor der Utopie. Theodor Herzl und das "Altneuland"-Projekt, Berlin 2012.

 

Teilnahmevoraussetzungen Bestandener Einführungskurs "Jüdische Studien" oder nach Absprache mit den Dozierenden.
Unterrichtssprache Deutsch
Einsatz digitaler Medien kein spezifischer Einsatz

 

Intervall Wochentag Zeit Raum

Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.

Module Modul Basis Literatur und Religion (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien)
Modul Einführung Kultur und Literatur (Bachelor Studienfach: Jüdische Studien (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Einführungswissen Neuere Deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie (Studienbeginn vor 01.08.2013))
Modul Grundstudium Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Bachelor Studienfach: Deutsche Philologie)
Prüfung Lehrveranst.-begleitend
Hinweise zur Prüfung Aktive Teilnahme, Referat, Essay oder Übungsaufgaben etc. Die Dozierenden geben die Art des Leistungsnachweises zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt.
An-/Abmeldung zur Prüfung Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich
Wiederholungsprüfung keine Wiederholungsprüfung
Skala Pass / Fail
Belegen bei Nichtbestehen nicht wiederholbar
Zuständige Fakultät Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch
Anbietende Organisationseinheit Fachbereich Jüdische Studien

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