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Semester | Frühjahrsemester 2014 |
Angebotsmuster | unregelmässig |
Dozierende | Regula Julia Leemann (regula.leemann@unibas.ch, BeurteilerIn) |
Inhalt | Geschlecht als soziale Kategorie ist im Bildungssystem nach wie vor eine relevante Dimension. Sie prägt Lehr- und Lernprozesse, ist Teil des professionellen Selbstverständnisses, taucht auf in Zuschreibungen von Professionalität von Lehrpersonen und wird Bestandteil der Identitäten des Schülers bzw. der Schülerin. Sie ist eingelassen in die institutionalisierten Bildungswege, beeinflusst die individuellen Bildungsentscheidungen, moderiert Peer-Interaktionen und formt Schulkulturen. Die geschlechtsspezifische Beteiligung im Bildungssystem sowie die Bildungsergebnisse nach Geschlechtszugehörigkeit haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Entsprechend haben sich sowohl der Alltagsdiskurs wie der wissenschaftliche Diskurs gewandelt. Bei den Bildungsteilnehmenden gibt es heute "Gewinnerinnen" und "Verlierer", das Geschlecht der Lehrperson erhält neue Relevanz ("Feminisierung"), gefordert werden "genderkompetente Lehrpersonen" und "geschlechtergerechter Unterricht", und der sich abzeichnende Fachkräftemangel in den MINT-Berufen (etwas weniger bisher in den Sozial- und Pflegeberufen) bringt verschiedene Gruppierungen an einen Tisch, um Strategien zu entwickeln. Im Seminar werden wir uns mit der Frage der Bedeutung von Geschlecht im Bildungssystem in einer soziologischen Perspektive befassen. Wir interessieren uns einerseits für die oben skizzierten Veränderungen in der geschlechtsspezifischen Beteiligung. Welches sind die zentralsten Ergebnisse bezüglich geschlechtsspezifischen Schulleistungen, Bildungslaufbahnen und den späteren Platzierungen im Berufsleben? Wie können wir diese Differenzierungen, Segmentierungen und Ungleichheiten erklären? Welche Bedeutung kommt dabei dem Unterricht, der Schulorganisation und dem Bildungssystem zu? Andererseits beobachten wir auch die gesellschaftlichen Diskurse, welche diese Veränderungen begleiten. Welches sind die Akteure? Welches Verständnis von Schule, Bildung und Geschlecht zeigt sich in den Forderungen und Voten? |
Lernziele | - Sie kennen die zentralsten Ergebnisse zur geschlechtsspezifischen Beteiligung im Bildungssystem und den Veränderungen in den letzten Jahrzehnten. - Sie kennen einige soziologische Erklärungsansätze (interaktionistische, habitustheoretische, identitätstheoretische, institutionalistische), um die gegenwärtigen Geschlechterunterschiede zu erklären. - Sie können die verschiedenen Diskurse zum Thema Geschlecht und Bildung gesellschaftlich verorten (Akteure, Menschen- und Gesellschaftsbilder, Motive und Triebkräfte). |
Literatur | Duru-Bellat, Marie. 2008. "La (re)production des rapports sociaux de sexe : quelle place pour l’institution scolaire? ." Travail, genre et société 19:131-149. Faulstich-Wieland, Hannelore. 2011. "Werden tatsächlich Männer gebraucht, um Bildungsungleichheiten (von Jungen) abzubauen?" Pp. 393-415 in Geschlechtsspezifische Bildungsungleichheiten. Systematischer Überblick zur Frage der Bildungsungleichheit zwischen den Geschlechtern, edited by Andreas Hadjar. Wiesbaden: VS Verlag. Francis, Becky, and Christine Skelton. 2011. "Geschlecht und Bildungserfolg – Eine Analyse aus der Perspektive der Feminist Theory." Pp. 367-392 in Andreas Hadjar (a.a.O.). Krüger, Dorothea. 2011. Genderkompetenz und Schulwelten. Alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Wiesbaden: VS Verlag. Leemann, Regula Julia. 2014. "How Schools Deal With Expectations of Gender Equality." Swiss Journal of Sociology 40(2). Leemann, Regula Julia, and Christian Imdorf. 2011. "Zum Zusammenhang von Geschlechterungleichheiten in Bildung, Beruf und Karriere" Pp. 417-440 in Andreas Hadjar (a.a.O.). |
Bemerkungen | Die Teilnehmer/innenzahl ist beschränkt. Sie müssen sich bei Frau Melitta Gohrbandt melitta.gohrbandt@fhnw.ch bis 28. Januar 2014 voranmelden, um am Seminar teilnehmen zu können. |
Teilnahmevoraussetzungen | Leseverständnis von französisch- und englischsprachigen Texten. |
Anmeldung zur Lehrveranstaltung | Die Teilnehmer/innenzahl ist beschränkt. Sie müssen sich bei Frau Melitta Gohrbandt melitta.gohrbandt@fhnw.ch bis 28. Januar 2014 voranmelden, um am Seminar teilnehmen zu können. |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Einsatz digitaler Medien | kein spezifischer Einsatz |
HörerInnen willkommen |
Intervall | Wochentag | Zeit | Raum |
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Keine Einzeltermine verfügbar, bitte informieren Sie sich direkt bei den Dozierenden.
Module |
Modul Bildungsorganisation und Systemsteuerung (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW)) Modul Kultur und Symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013)) Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Master Studienfach: Pädagogik) Modul Pädagogische Institutionen im Wandel (Master Educational Sciences (Joint Degree mit der PH FHNW)) Modul Vertiefung Themenfeld: Herrschaft, Normativität und symbolische Ordnung (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Vertiefung Themenfeld: Wissensformen und Wissenschaft (Master Studienfach: Geschlechterforschung) Modul Wissensformen und Wissenschaften (Master Studienfach: Geschlechterforschung (Studienbeginn vor 01.08.2013)) |
Prüfung | Lehrveranst.-begleitend |
Hinweise zur Prüfung | Präsenzpflicht, regelmässige Lektüre, schriftliche Auftrag |
An-/Abmeldung zur Prüfung | Anmelden: Belegen; Abmelden: nicht erforderlich |
Wiederholungsprüfung | keine Wiederholungsprüfung |
Skala | Pass / Fail |
Belegen bei Nichtbestehen | beliebig wiederholbar |
Zuständige Fakultät | Philosophisch-Historische Fakultät, studadmin-philhist@unibas.ch |
Anbietende Organisationseinheit | Fachbereich Pädagogik |